Vor dem Spiel gab es erst einmal für den künftigen Co-Trainer Meik Ehlert und für seine ausscheidenden Condor-Kollegen David Meuser sowie Kai Koch wunderschöne Blumensträuße zum Abschied mit einer in gelb-schwarzen Farben gehaltenen Schleife. Doch die erinnerte mit ihren weißen Fransen eher an Gebilde, die üblicher Weise auf Friedhofsgräbern anzutreffen sind. Mag sein, dass die "Bubis" ähnlich empfanden, denn ihr Spiel in der zweiten Halbzeit glich eher einer Trauerveranstaltung, als einem ligareifen Fußballspiel.
Das war im ersten Spielabschnitt noch anders, als beide Mannschaften sich einige gute Chancen erarbeiteten und die Platzherren zwei davon auch zu nutzen wussten. Florian Neumann mit einem Kopfball nach einem Standard in der siebten und Mohamed Alao-Fary, der nach einer Verwirrung in der Gäste-Defensive nur Keeper Tormählen kurz vor dem Pausenpfiff zu umspielen brauchte, wussten sie, im Gegensatz zu den Schnelsenern, dann auch zu nutzen.
Lag es an der beruhigenden Pausenführung, an der donnerstäglichen Verabschiedungsfête oder an der Schleifenreminiszenz, danach stellten die Platzherren jedenfalls den Spielbetrieb weitgehend ein. Die nun richtig munter werdenden Germanen schnupperten Morgenluft und kamen - nach einer ähnlichen Situation wie beim gegnerischen 2:0 - durch Hamid Ghawam zum Anschlusstreffer. Auch nachdem René Möller wegen einer Achillessehen-Reizung in Minute 63 das Spielfeld vorzeitig verlassen musste, und kein Spieler mehr auf der Ersatzbank zu finden war, änderte sich am weiteren Spielverlauf nichts. Im Gegenteil, sogar in Unterzahl konnte sich Ghawam am rechten Flügel schön in Szene setzen und Matthias Chmielewski so bedienen, dass diesem der 2:2-Ausgleich leicht fiel musste. Erst in allerletzter Minute war es dann der eingewechselte Christian Woike, der eine zögerliches Eingreifen von Stefan Tormählen bei einer Hereingabe von Markus Schwoy nutzte, um das Leder "full power" aus kürzester Entfernung unter die Querlatte zu knallen.
Mit diesem 3:2 hielten sich die Bub-Zöglinge vor ihrem abschließenden Spiel in Norderstedt alle Möglichkeiten offen, in der Endabrechnung der Hamburg-Liga den vierten Tabellenplatz zu belegen.
Punktspiel-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers: 30 Spiele – 10 Siege – 8 Remis –12 Niederlagen – 56:47 Tore
Stimmen:
Heino Stemmann (Trainer TuS Germania Schnelsen): In den ersten 20 Minuten war deutlich zu sehen, warum wir den Weg in die Landesliga gehen müssen, da individuelle Fehler unsere Gegner immer wieder begünstigen. In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft aber alles rausgeholt, was sie konnte. Allerdings müssen wir uns auch bei Condor bedanken, weil die dann stark nachgelassen haben.
Matthias Bub (Trainer SC Condor): Anfangs war das noch alles ganz o.k. bei meiner Mannschaft. Deren Spiel in der zweiten Halbzeit war dann aber eine Frechheit, insbesondere gegenüber unseren Zuschauern. Trotzdem freuen wir uns über die drei Punkte.
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