So schnell ändert sich zur Zeit das Wetter in Hamburg. Während am Dienstag noch die Nachfrage nach Glühwein im Marienthal vorherrschte, sah man heute die Fans wieder genüsslich Bier trinken. Dem Klimawandel sei Dank! Knappe 300 Zuschauer fanden den Weg ins Stadion um das Spitzenspiel des heutigen Tages zu verfolgen. Vor der Saison hätte wohl keiner einen Euro auf diese Konstellation gesetzt.
Wahrscheinlich auch nicht die Rugenbergener Spieler, die sehr nervös zu Beginn des Spiels agierten. Von dieser Nervosität wurde auch Keeper Axel Möring angesteckt. Bei einem harmlosen Rückpass trat Möring neben den Ball, so dass dieser weitertrudelte. Dankender Abnehmer war Mladen Tunjic, der zur frühen Führung der Hausherren einnetzte. Der frühe Rückstand passte garantiert überhaupt nicht in das Konzept von Peter Pietruska. In der Folge hätte Cordi erhöhen müssen, ging jedoch erneut zu fahrig mit ihren Chancen um. Allein Paul Janke und Steffen Harms hätten in den fünf Minuten nach der Führung selbige ausbauen müssen. Beide hatten jedoch zu wenig Zielwasser getrunken und verzogen somit.
Nach zwanzig Minuten hatten sich die Gäste wieder erholt und wurden aggressiver, ohne jedoch für große Gefahr zu sorgen. Abgeklärter zeigten sich dann erneut die Hausherren. Rugenbergens Libero Börje Scharmberg verschätzte sich bei einer Rettungstat und säbelte wie sein Keeper beim ersten Gegentor am Ball vorbei. Dies nutzte Harms aus, und wollte gerade einschieben, als er per Trikottest von Patrick Keine gestoppt wurde. Den fälligen Elfer verwandelte Janke sicher. Mit dieser komfortablen 2:0-Führung ging es zum Pausentee.
Was auch immer Pietruska seinen Jungs gesagt haben muss, es war nach wenigen Minuten egal. Kurz nach Wiederanpfiff köpfte der aufgerückte Verteidiger Thomas Reiher zum nächsten Tor in die Maschen ein. Völlig unnötig stellte Cordi nun das Spielen ein und versuchte zu zaubern. Dies nutzte Ilhan Kirpik eiskalt aus. Erst luchste er Sebastian Clausen den Ball im Zweikampf ab, dann verwertete er den daraus resultierenden Steilpass zum Anschlusstreffer. Anstatt nun auf den nächsten Treffer zu drängen warteten die Gäste ab. Cordi traf außer Aluminium (75. Tunjic per Kopf) jedoch nicht mehr viel. Trainer Andreas Klobedanz wurde immer wilder an der Seitenauslinie, zu mehr als den zweiten Anschlusstreffer reichte es für die Mannen aus Bönningstedt jedoch nicht mehr. Bei diesem Treffer zeigte sich Kirpik erneut ohne Nerven vor dem Tor.
Insgesamt war es ein munteres Spiel, in dem sich der Aufsteiger trotz der Nackenschläge nicht versteckte und nie aufgab. Cordi nutzte die Fehler eiskalt aus, hatte jedoch das Spiel zu früh vorzeitig abgehakt. In der Hamburg-Liga kann sich so etwas schnell rächen. Heute kamen die Hausherren zum Glück noch mit einem blauen Auge davon. Was jedoch gewesen wäre, wenn noch einige Minuten zu spielen gewesen wären. Wer weiß...?
Stimmen:
Peter Pietruska (Trainer SV Rugenbergen): Man hat gesehen, dass wir am Anfang zu nervös waren. Dadurch sind die zwei dummen Fehler entstanden. Diese Fehler werden in dieser Liga eiskalt bestraft. Wir sind jedoch heiß auf diese Liga und wollen uns immer so teuer wie möglich verkaufen. Jedoch müssen wir solche Fehler abstellen. Heute gehen wir trotz der Niederlage erhobenen Hauptes vom Platz.
Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia): Ich bin heilfroh, dass war das Spiel am Ende mit einem Sieg über die Bühne gebracht haben. Wir haben gut angefangen und den Gegner zu Fehlern gezwungen. Nach der Pause ist zum richtigen Zeitpunkt das 3:0 gefallen. Rugenbergen hat mir imponiert. Die haben weiter Gas gegeben, und damit schien meine Mannschaft nicht klar gekommen zu sein. Allerdings hätten wir vorher den Sack zu machen müssen. Im Endeffekt zählt aber nur der Sieg.
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