Altona 93: Hinz – Brück (62. Ansorge), Oduro-Oponi, Warnick, Sachs – Völzke, Siedschlag – Starck, Röhr (74. Gürel), Richter (77. Westphal) – Tunjic Braunschweig II: Lauenstein – Littmann, Pieper, Dimitrijevic, Wagner – Bönig (59. Latus), Pfitzner, Ladwig, Boukantar, Specka (59. Eilers) – Peters Tore: 1:0 Richter (45.), 2:0 Starck (76.) Schiedsrichter: Hinrichs (Husum), war zu oft den Rufen der Akteure "hörig" und pfiff auffallend häufig nach "Ansage"; Beste Spieler: Siedschlag, Starck - Dimitrijevic Zuschauer:440
Nach der Auftaktniederlage beim Topfavoriten in Kiel ist der AFC durch ein nie wirklich gefährdetes 2:0 gegen den Nachwuchs von Eintracht Braunschweig wieder im Soll. Allerdings lag der Grund für den sicheren Sieg eher in der Harmlosigkeit der Gäste, als in der Leistung der Fröhling-Elf.
Zumindest in den ersten 30 Minuten sah es noch so aus, als würde Altona eine ähnlich dominante Vorstellung abgeben können, wie die Anhänger es aus der vergangenen Saison kannten. Zwar war das Spiel längst nicht so druckvoll und temporeich wie in der Vorsaison, eine gewisse Dominanz jedoch unübersehbar. Chancen durch den sehr agilen und souverän aufspielenden Stefan Siedschlag (2., per Freistoß), den eminent gut aufgelegten Michael Starck (8., per Kopf) sowie Philip Röhr (15.) waren Ausdruck der Überlegenheit.
So dauerte es bis zur 17. Minute, ehe die Braunschweiger "Junglöwen" zum ersten Mal vor dem von Oliver Hinz sicher behüteten AFC-Tor auftauchten. Doch der 20-Meter-Schuss von Adrian Wagner strich am Kasten vorbei. In der Folge spielten die Gäste zwar ansprechend mit, konnten sich aber gegen die gut gestaffelte AFC-Viererkette kaum einmal entscheidend durchsetzen. Wie das funktioniert, zeigten die Hausherren in persona Stefan Richter, der in zweiter Offensivreihe agierend "verschenkt" wirkte. Richter absolvierte einen sehenswerten Solo-Lauf über die linke Aussenbahn und scheiterte mit seinem abschließenden Schuss (28.) aus spitzem Winkel an BTSV-Keeper Nico Lauenstein.
Sein Altonaer Pendant Olli Hinz wurde nur vier Minuten später adäquat von Braunschweigs bestem Marko Dimitrijevic geprüft, als dieser per 20-Meter-Freistoß das Hinzsche Können abforderte und zu sehen bekam. Und als sich die Zuschauer schon mit einem torlosen Unentschieden zur Pause abgefunden hatten, passierte es doch noch: Die AFC-Überlegenheit wurde mit dem 1:0 durch Richter, der eine glänzende Vorarbeit von Michi Starck verwandelte, belohnt. "Psychologisch wichtig", nennt man sowas in Fußballerkreisen!
Nach dem Wechsel versuchten die Gäste mit ihren bescheidenen Mitteln noch einmal Druck auszuüben, wirklich zwingend sah das allerdings nicht aus. Eine schöne Kombination (48.) über fünf Stationen mit abschließendem 22-Meter-Schuss von Philipp Specka wäre zwar den Ausgleich wert gewesen, doch ausser der Hand voll Anhänger in Blau-Gelb war niemand über den knappen Fehlschuss traurig. Bis zur 70. Minute plätscherte die Partie dahin - die Einen konnten nicht und die Anderen wollten nicht, so jedenfalls schien es zu dieser Phase. Doch die größte Ausgleichschance durch Dimitrijevic (70.) wurde dann zum Wachrüttler für die Heimelf.
Michael Starck war es vorbehalten, seine feine Leistung nach 76 Minuten mit dem 2:0 zu krönen. Danach war der Rest Formsache. Mit ein bisschen mehr "Torgeilheit" und Kaltschnäuzigkeit hätten sowohl Jakob Sachs (82.) als auch Jürgen Tunjic (90.) das Ergebnis am Ende sogar noch höher schrauben müssen.
Stimmen:
Uwe Hain (Braunschweig): Das wir keinen schönen Fußball bieten würden war von vornherein klar. Nach der Altonaer Führung müssen wir den Ausgleich machen, dann nehmen wir auch einen Punkt mit. So aber war die Niederlage berechtigt.
Torsten Fröhling (Altona 93): Heute bin ich in der glücklichen Situation dem Gegner zur guten Leistung zu gratulieren und die Punkte selbst eingefahren zu haben. Das war vergangegene Woche anders herum. Wir hatten im Vorwege viel Druck, der auf dem Team lastete und konnten dann eben jenen Druck lange Zeit nicht ausüben. Die Mannschaft hat besonders nach dem 1:0 zu nervös agiert. Natürlich bin ich jetzt froh über den Sieg. In Meppen sind wir kommende Woche nicht in der Situation, das Spiel machen zu müssen, das wird für uns einfacher. Zur Personalie "Berkan Algan" möchte ich sagen, dass wir einen ausgeglichenen 25-Mann-Kader haben, dem ich sicher keinen Spieler mehr vor die Nase setzen werde.
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