19.08.2007 Endlich spielt die Norderstedter Eintracht wieder Fußball von Peter Strahl
präsentiert:
FC Eintracht 03 Norderstedt – SC Victoria 3:2 (0:1)
Eintracht Norderstedt: Böse – Drews, Gersdorf, Krohn, Sterczyk (46. Werwath) – Flatken (46. Hirschlein), Arlioglu, Moheit, Karimi (80. Maaß) – Hadid, Mahnke SC Victoria: Ludewig – Ucan, Schulz, Stendel, Möbius (70. Eta) – Rahn, Bajramovic, Stilz, Akgül (80. Pomorin) – Ude, Dönmez Tore: 0:1 Ude (28.), 1:1 Hirschlein (54.), 1:2 Rahn (55.), 2:2 Hadid (65.), 3:2 Hadid (72.) Schiedsrichter: Vollmers (SV Börnsen), leitete souverän, die Spieler machten es ihm aber auch nicht schwer Beste Spieler: Krohn, Karimi, Hadid – Norderstedt ließ keinen Gelb-Blauen besonders gut aussehen Zuschauer: 316
Von Beginn an schien der Eintracht-Elf bewusst zu sein, dass sie ihrem Anhang nicht erneut eine so indiskutable Leistung würde vorsetzen können, wie sie es zwei Wochen zuvor gegen die Barmbeker Palomaten getan hatte. So erwies sie sich dann auch über weite Strecken der Begegnung als aggressiver und durfte sich am Ende der 90 Minuten verdienter Maßen über ihren zweiten Saisonsieg freuen.
Gerade sind einmal zwei Minuten gespielt, da hat Andreas Krohn bereits die erste gute Möglichkeit auf dem Schlappen. Nur sein Schuss streicht knapp am Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite ist es Jasmin Bajramovic, der das Spielobjekt nur um ein Weniges über den Norderstedter Kasten befördert. Nach 20 Minuten kann Frederic Böse eine gefährliche Hereingabe von Antonio Ude vor einem einköpfbereiten Victorianer noch gerade abfangen, doch als Ude wenige Minuten später nach einer technisch brillianten Drehung seinen Gegenspieler aussteigen lässt und die Kugel gefühlvoll hoch in die lange Ecke setzt, zeigt er sich überrascht. Mit einer so pfleglichen udeschen Ballbehandlung konnte er nun wirklich nicht rechnen. Danach sind es überwiegend die Garstedter, die für Torszenen sorgen. Insbesondere Obaldulla Karimi sorgt durch seine Flankenläufe und Hereingaben in den Strafraum der Hohelufter immer wieder für Aufmerksamkeit, insbesondere zehn Minuten vor dem Pausenpfiff, als Gido Stendel über den Karimi-Ball schlägt, Allrounder Sebastian Mahnke aber zu spät reagiert.
Keine zehn Minuten wird wieder gespielt, als der eingewechselte Routinier Oliver Hirschlein für den durchaus verdienten Gleichstand sorgt, da er eine Hadid-Flanke aus kurzer Distanz über die Linie drücken kann. Der Berichterstatter ist noch dabei, das soeben Gesehene zu Papier bringen, als Luftsprünge von Stephan Rahn seine Aufmerksamkeit wieder auf das Spielfeld lenken, wo Rahn II seinen Treffer zum 1:2 bejubelt. Doch die Krausz-Jünger lassen sich durch den abermaligen Rückstand nicht groß beeindrucken und spielen einen langen Ball auf Hadid. Dem 10,8-Mann kann Stendel nicht folgen, Ludewig kommt nicht energisch genug aus seinem Kasten, und das vormalige Germanen-Gewächs schickt das Leder zum 2:2 in die Maschen (65. Spielminute). Sieben Minuten danach ein schönes Zusammenspiel über drei Stationen. André Moheit zu Hirschlein, der weiter per Kopf zu Hadid und die Einträchtigen haben drei Punkte im Sack, die ihnen auch Rahn nicht mehr rauben kann, als er zwei Minuten vor dem vollmerschen Abpfiff ein präzises Zuspiel von Benjamin Eta aus wenigen Metern über den Böse-Kasten setzt.
Übungsleiter Krausz wird sich nach dieser überzeugenden Leistung seiner Mannschaft nun mit der schwierigen Frage beschäftigen müssen, wie es ihm gelingen wird, seine Spieler auch gegen vermeintlich schwächere Teams zu motivieren. Sieben Punkte gegen die haute volée der HH-Liga (BU, MSV, Vicky) sind zwar ein großartiges Ergebnis, aber jetzt stehen den Garstedtern die Spiele in Pinneberg und gegen Grün-Weiß ins Haus.
Auch Bert Ehm wird am heutigen Abend bestimmt schon an den kommenden Dienstag und der Reise nach Bergedorf denken, wo seine Schutzbefohlenen das Nachholspiel bei Inter GSK bestreiten müssen. Kaum zu glauben, aber wahr: Sollte das Match für Victoria in die Hose gehen, dann hätte die Liga nach C-N einen neuen Tabellenführer, mit dem vor Saisonbeginn wohl ebenfalls niemand gerechnet hätte.
Punktspiel-Statistik aus der Sicht des Gastgebers: 3 Spiele – 2 Sieg – 0 Remis – 1 Niederlage – 6:6 Tore
Stimmen:
Bert Ehm (Trainer Victoria): Nach unserer ersten guten Halbzeit ist Eintracht Norderstedt in der zweiten volles Risiko gegangen, und wir haben bei deren Treffern ziemlich geschlafen. Dass Rahn kurz vor Schluss nicht voll abgezogen hat, ist mir völlig unverständlich. Unterm Strich kann man das Ergebnis sicherlich als verdient ansehen, da wir es im ersten Spielabschnitt nicht geschafft haben, den Sack zuzumachen.
Marco Krausz (Trainer Norderstedt) : Nach den zwei Misserfolgen (in Ohe und Poppenbüttel) haben wir in dieser Woche mehr mit einander gesprochen, als trainiert. Dabei haben wir auch grundlegende Dinge angesprochen, von denen ich gemeint hatte, dass jeder Spieler in der Hamburg-Liga sie beherrschen müsste. Durch die zwei Auswechselungen zur zweiten Halbzeit haben wir dann vieles besser gemacht, und die Spieler scheinen gemerkt zu haben, dass der Trainer auch manchmal Recht hat. Auf jeden Fall fehlt mir bei der Mannschaft noch der absolute Killerinstinkt. Letztendlich freue ich mich aber über die drei Punkte.
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