Der fünfte Spieltag geriet zum Friedhof einiger Serien. Bekanntermaßen sind Serien dazu da, um gebrochen zu werden. Einige werden es ganz gewiss nicht bedauert haben, dass es auch mal etwas anderes zum Mittagessen gab, andere hätten jedoch gerne weiter ihren Einheitsbrei gehabt. Arbeiten wir die Serien im Einzelnen ab. Tabellarisch wird natürlich mit dem Spitzenreiter angefangen.

Serie 1: Vier Siege standen bisher zu Buche und trotzdem warnte Curslack-Trainer Torsten Henke letzte Woche, dass die Trauben nicht im Himmel hängen würden und dass jeder Punkt einer gegen den Abstieg wäre. Nun gut, demzufolge waren die Vierländer bei ihrem Ausflug nach Buchholz relativ erfolgreich. Die Gäste-Führung durch Sander (32.) konnte Siemes (64.) mit seinem dritten Saisontor egalisieren. Trotz der ersten Punkteteilung verteidigten die Neuengammer die Spitzenposition. Und CN bleib weiterhin ungeschlagen. Immerhin!

Serie 2: Nun hat es auch den Meister erwischt. Victoria schaffte es im Spitzenspiel (zumindest von den Namen her) nicht, eine 1:0- beziehungsweise 2:1-Führung in drei Punkte zu verwandeln. Hadid wendete das Blatt für Eintracht Norderstedt mit einem Doppelpack und sorgt somit vorerst wieder für ein paar Sonnenstrahlen in Norderstedt. Und trotzdem, sieben Punkte aus fünf Spielen kann nicht der Maßstab für die Krausz-Truppe sein. Victoria kann am Dienstag mit einem Sieg im Nachholspiel in Bergedorf auf den zweiten Rang vorpreschen.

Serie 3: Der VfL Pinneberg konnte sich mit dem 2:0-Erfolg beim SC Condor wieder etwas Luft verschaffen. Es war der erste Erfolg nach drei Punktspielniederlagen (eine im Pokal, zwei in der Liga) und 2:10-Toren.

Serie 4: Nach vier Pleiten in Serie, da ist wieder dieses ominöse Wort, durften die Borgwegler vom VfL 93 endlich feiern. Das 2:1 im Derby über den USC Paloma war verdient und ging neben einer geschlossenen Mannschaftsleistung vor allem auf die Kappe von Davide Pedroso-Bussu, den auch Trainer Daniel Sager zusammen mit seinem Sturmpartner Martin Marcinkiewicz als Lebensversicherung für den Klassenerhalt betitelte. Nur mit der Einschränkung versehen, dass sie auch treffen müssten. Wenn es weiter nichts ist.

Somit ist die Auflistung der Serien, die nach dem fünften Spieltag keine Gültigkeit mehr haben, beendet. Das gilt nicht für alle. Manche haben sich über das Ziel retten können und harren der Dinge, die in der kommenden Woche auf die Serientäter zukommen.

Serie 1: Neben CN musste auch Barmbek-Uhlenhorst noch nicht ein einziges Mal den Platz als Verlierer verlassen. Beim Aufsteiger Rugenbergen wählte man psychologisch günstige Zeitpunkte, wenn es sie denn für Tore überhaupt gibt, um den Gegner auf die Straße der Niederlage zu bringen. Bankowski traf nach einer Spielminute und mit dem Pausenpfiff zur 2:0-Führung. Da Schwarzer gleich nach der Halbzeit (54.) nachlegte war der Kuchen gegessen, der Drops gelutscht… sie wissen, was gemeint ist. Hasenpusch verbesserte mit zwei Toren in der Schlussphase seine persönliche und die Mannschaftsstatistik. Lohn ist der derzeitige zweite Rang.

Serie 2: Auch Concordia bleibt weiterhin ohne Niederlage. Doch im Spitzenspiel gegen Meiendorf war eindeutig mehr drin. Böttcher markierte erst drei Minuten vor dem Ende den 2:2-Ausgleich für den MSV.

Serie 3: Und wer hat auch noch nicht verloren? Genau, der GSK Bergedorf. Im Aufsteigerduell musste man nur kurzfristig zittern. Güler reparierte mit seinem zweiten Treffer (47.) in der Begegnung den Ausgleich von Yildirim (37.). Vorher hatte Güler in der 25. Minute getroffen. Kilic war für den Endstand von 3:1 zuständig (66.) und ist somit mit Barmbeks Bankowski der einzige Spieler, der in jedem Spiel getroffen hat. Bergedorf bleibt respektabler Fünfter und kann mit einem Sieg über Victoria sogar die Spitze des Classements erklimmen.

Serie 4: Niendorf bleibt hingegen auf eigenem Platz weiterhin ohne Sieg. Gegen Buxtehude, eigentlich ein Gegner aus der Kategorie „Sollte man zu Hause schlagen, wenn man nicht in Abstiegsgefahr kommen will“, verlor die Segner-Mannschaft mit 1:2. Lenz (16.) vor und Graap (65.) nach der Halbzeit sorgten für die beruhigende Führung, die doch gar nicht so beruhigend war, da Natusch noch verkürzte (77.). Es reichte aber trotzdem.

Serie 5: Das Sorgenkind der Liga ist auf jeden Fall der SC Condor. Mal wieder verloren, mal wieder ohne eigenes Tor. Dabei muss die 0:2-Pleite gegen Pinneberg schon fast als Fortschritt gewertet werden. Unter der Woche gab es im Pokal in Curslack mal zwischendurch eine 0:4-Abreibung. Vorher gab es das schon beinahe legendäre 0:7 bei Victoria, bei dem SCV-Trainer Bert Ehm sogar noch ein wenig unzufrieden war. Es geht also aufwärts mit den „Raubvögeln“. So schlimm ist es schon gekommen.

Serie 6: Der USC Paloma bleibt nicht nur auswärts, sondern auch insgesamt ohne Dreier. Die erste Halbzeit beim VfL 93 war furchtbar, da konnte auch die engagierte zweite Hälfte nicht mehr allzu viel retten.

Serie 7: Das Gleiche gilt für Halstenbek-Rellingen. Bei den Schleswig-Holsteinern gestaltet es sich sogar so, dass man zu Hause noch gar kein Punkt einfahren konnte. Beim 2:4 gegen Voran Ohe wurden die Heim-Gegentore sieben, acht, neun und zehn gezählt.

Serie 8: Jetzt kommt endlich die letzte Serie. Sie gebührt natürlich dem Schlusslicht aus Harburg. Die Grün-Weißen verloren ihre vierte Partie in Folge und konnten noch nicht ein Mal in dieser Saison weniger als zwei Gegentore in einem Spiel verzeichnen. Da muss man kein Prophet oder Hellseher sein, das wird nichts mit der Meisterschaft. Mit dem Klassenerhalt wahrscheinlich auch nichts.