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26.08.2007
Paloma am Ende mit Glück im Unglück von




USC Paloma – SC Concordia 1:1 (0:0)

Paloma: Dröge – Savelsberg, Güsmer, Francke, Osinski – Kieckbusch, Hamurcu, Steinbrück, Gottschalk (60. Guasch Pla) – Sülün, Kwame (90.+1 Akyol)
Concordia: Dudek – Banasiak, Clausen, Bagci – Schulz (63. Tunjic), Janke, Henning (60. Smereka), Steinhöfel – Pornhagen (79. Yaqubi), Jurkschat, Harms
Tore: 1:0 Kieckbusch (62.), 1:1 Steinhöfel (87.)
Schiedsrichter: Krohn (TSV Reinebek), hat sich ein Kompliment verdient: leitete dezent und gut
Beste Spieler: Hamurcu, Güsmer, Francke, Steinbrück – Banasiak, Clausen
Zuschauer: 260

Der noch sieglose USC musste in Nikola Jovic (Grippe) und Oliver Engl (Bänderriss) auf wichtige Stammkräfte verzichten. Ein Fall für Horst Güsmer. Die "Allzweckwaffe" (Zitat Paloma-Manager Kai Rathke) räumte ihre Mittelstürmerposition und rückte für Engl in die Innenverteidigung. Dort spielte Güsmer, den man auch als Mittelfeldmann kennt, so abgeklärt, als hätte er eh nie was anderes getan. Glück für ihn, dass er nicht noch weiter zurückversetzt wurde, schließlich war er auch noch Abrufkraft fürs Tor. Der nominelle zweite Torwart Christian Johanson (Fingerbruch) fiel aus, doch der Notfall blieb aus, weil Frank Dröge gesund, und Güsmer die "Strafversetzung" ins Tor erspart.

Nicht nur Güsmer, auch seine Verteidigerkollegen räumten eifrig auf, was die "Staubsauger" im heute zum Viererverbund massierten Mittelfeld nicht schon bereinigt hatten. Cordi kam nur durch zwei Standards zum Zuge, einer davon war brandgefährlich: Paul Jankes Freistoß brachte Kai Banasiak auf den Hausherren-Kasten, doch Dröge reagierte stark und entschärfte den Kopfball des "Kaisers" (26.). Das kompakte Paloma entwickelte erst spät Torgefahr. Einmal durch eine scharfe Hereingabe Dirk Savelsbergs, die Baris Sülün verpasste (28.), aber zum ersten Mal zwingend kurz vor der Pause, als Marcel Gottschalk die Flanke von Thiemo Kieckbusch volley auf das vertretungsweise von Sebastian Dudek gehütete Gästetor drosch (42.); Sebastian Voss weilte auf einer Hochzeitsfeier in Dortmund.

Die erste Halbzeit brachte dem "Zuhörer" die Erkenntnis, dass die Polizei über eine weit bessere Sprechanlage verfügt als der USC. Das Spiel wurde von einer Megaphon-Abschleppdrohung an die Falschparker aus dem "Auditorium" des Johnny-Rehbein-Sportplatzes übertönt.

Weniger Gehör dürfte sich derweil Andreas Klobedanz in der Kabine verschafft haben, denn in Halbzeit zwei plätscherte das Spiel seiner Rot-Schwarzen nur noch gemächlich dahin. Nachdem Sülün erneut eine Savelsberg-Hereingabe "versäbelte" (58.), war es dann wenig später so weit: Paloma ging durch (ja man muss fast schon sagen: Torjäger) Kieckbusch, der sein viertes Saisontor erzielte, verdient in Führung (62.). David Steinbrück knöpfte Mirko Schulz in der Vorwärtsbewegung den Ball ab, leitete diesen zum ohne jeden Zweifel überragenden Mann auf dem Platz, Mahir Hamurcu, weiter, der den kurz zuvor eingewechselten Manuel Guasch-Pah in Szene setzte, und dieser wiederum den Torschützen.
Trotz Rückstand verfiel Cordi anscheinend endgültig in den Mittagsschlaf und hätte die Partie tatsächlich um ein Haar verpennt, hätte Klobedanz seine Schlafmützen nicht mit grimmigen "Kommt schon"-Weckrufen wachgerüttelt. Es war, symbolisch gesprochen, kurz vor zwölf. Tatsächlich war es sogar schon fast halb eins, als Mario Jurkschat als erster wieder munter war und eine eine gefährliche Flanke vors Dröge-Gehäuse zirkelte, die dort Steffen Harms knapp verpasste (81.). Plötzlich kippte das Spiel und Concordia machte Druck. Mit Erfolg: Kai Steinhöfel beförderte den Ball per Dropkick aus "unmöglich" scheinender Position nahe der Eckfahne als Bogenlampe ins Tor (87.) und entriss den "Tauben" den nach dem Spielverlauf verdienten und sicher geglaubten "Dreier."

"Hausherr" Frank Hüllmann war darüber sichtbar betroffen. "Es ist schwer, wenn du kurz vor Schluss noch so ein Tor kriegst nach einem vernünftigen Auftritt." Wieder einmal brachte sich seine Truppe durch mangelnde Abgezocktheit um den Lohn der Arbeit, spielte nach einem Pressschlag zwischen Steinbrück und Davis Yaqubi im eigenen Sechzehner nicht energisch weiter und ließ sich vom angeschlagen am Boden liegenden Steinbrück irritieren, so dass Torschütze Steinhöfel unbehelligt – wenn auch mit einem glücklichen Sonntagsschuss – zur Tat schreiten konnte.
Und das wäre beinahe noch nicht alles gewesen. "Es ist merkwürdig", bemerkte Andreas Klobedanz fair, dass seine Marienthaler beinahe, "so doof wie es manchmal läuft, es wäre nicht verdient gewesen", das Spiel vollends auf den Kopf gestellt hätten: Harms hatte noch zwei "100%ige" auf Kopf und Fuß (89. nach Jurkschat-Flanke, 90. Pfostenschuss).
Hätte harms getroffen, wäre es Hüllmann sicher noch schwerer gefallen, die richtigen Worte zu finden. "Ich muss aufpassen unter dem Eindruck des Gegentores nicht alles schlecht zu reden. Das war eine gute Mannschaftsleistung und eine Steigerung gegenüber den letzten drei Spielen: Wir haben geduldig gespielt, geschlossen und auch Gas gegeben. Wir konnten den Lauf, den Cordi hatte, verhindern." In dieser Verfassung gehören die Palomaten nicht auf den Abstiegsplatz, auf dem sie stehen; Cordi dagegen hat schon bessere Spiele gemacht als das heutige, und wird an die besseren Tage anknüpfen müssen, um weiter oben "dran" zu bleiben.


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