In der Scharfschen Schlucht in Harburg trafen am Sonnabend Nachmittag die abwehrschwächsten Mannschaften der Hamburg Liga aufeinander. 16 beziehungsweise 18 Gegentore in bisher fünf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Vor dem Spiel, das 150 Zuschauer sehen wollten, zeigten sich beide Trainer verhalten optimistisch und trauten ihren Teams durchaus einen Sieg zu. GW Harburg war durch Verletzungen und Urlaubsgründen benachteiligt. So schien es jedenfalls.
Die erste Viertelstunde stand ganz im Zeichen der Raubvögel. Anscheinend hatten sich die Spieler viel vorgenommen, denn ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Harburger Tor zu. Besonders die Condor-Sturmspitzen Mohammed Alao-Fary und Calvis Riebe sorgten immer wieder für gefährliche Situationen im Harburger Strafraum. Das Spiel verlagerte sich immer mehr in die Hälfte der Grün-Weißen. Schüsse und Kopfbälle strichen oft nur knapp am Gehäuse der Gastgeber vorbei oder über die Latte. Auch zeigte sich Fatih Özkök, wenn gefordert, auf dem Posten. Erst in der 28. Minute konnten die Zuschauer den ersten Torschuss der Harburger auf das von Sven Ollik gehütete Tor sehen. Danach überließen die Kicker des Aufsteigers ihrem Gegner wieder das Spiel. Versuche der Harburger, in die gegnerische Hälfte einzudringen, wurden von Marcel Müller und Heiner Twardawa kompromisslos unterbunden.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Die Gäste ließen den Ball über mehrere Stationen laufen und von außen kam eine Flanke direkt auf den Kopf von Alao-Fary. Sein Kopfball zischte nur knapp am Gehäuse vorbei, Özkök hätte wohl keine Chance gehabt. Weiterhin rollte Angriff auf Angriff auf das Harburger Tor zu, aber ohne zählbaren Erfolg. Grün-Weiß befreite sich von diesem Druck und setzte vereinzelte nadelstichartige Angriffe. In der 58. Minute erhielten sie einen Freistoß. Arne Gillich schlug den Ball butterweich in den Strafraum, der platzierte Kopfball wurde jedoch von Ollik über die Latte gelenkt. Das Spiel wurde nun zunehmend zerfahrener. Foulspiele häuften sich und Schiri Althans zeigte mehrmals die Gelbe Karte. Sein Schlusspfiff erlöste alle, sowohl Spieler als auch Zuschauer.
Mit der heute von beiden Teams gezeigten Leistung werden es beide nicht schaffen, in der Liga zu bleiben. Bei den Gastgebern ist dies keine Überraschung, bei den Raubvögeln jedoch eine große.
Stimmen:
Rainer Beth (Trainer GW Harburg): Die Spieler machen Fehler, die Schiedsrichter machen Fehler. Wir haben heute genug Fehler gemacht. Durch Konter hatten wir Chancen genug, aber leider fallen die Tore nicht. Ein enttäuschendes Ergebnis.
Matthias Bub (Trainer SC Condor): Ich bin hochgradig enttäuscht. Das ist zu wenig, was meine Spieler heute gebracht haben. Das ist kein Pech, das ist Unvermögen. In 5 Spielen haben wir erst ein Tor geschossen, und das war noch ein Elfmeter.
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