SV Rugenbergen: Möring – Meyer, Scharnberg, Kiene (70. Heidebrecht) – Dirksen (65. Frost), Heine, Koch (56. Behrendt), Peric – Brehmer – Dettlaff, Hülsebusch SC Victoria: Ludewig – Ucan, Bajramovic, Stendel, Möbius – Akgül, Stilz, Trimborn (70. Pomorin), Rahn – Dönmez (58. Hamurcu), Ude (76. Schulz) Tore: 0:1 Akgül (45.), 0:2 Rahn (52.), 0:3 Rahn (66.), 0:4 Akgül (87.) Schiedsrichter: Althans (Voran Ohe), im ersten Durchgang noch in der Kritik beider Mannschaften, im zweiten brauchte man nicht mehr auf den Schiri meckern Gelb-rote Karte: Brehmer (89., SVR, wiederholtes Foulspiel) Beste Spieler: Scharnberg – Akgül, Rahn, Bajramovic Zuschauer: 150
"Ein Pflichtsieg," sagte Bert Ehm nüchtern nach dem Spiel und blickte schon nach vorn, "jetzt freuen wir uns auf die Aufgaben gegen BU, St. Pauli II und Meiendorf". Zu kritisieren gab es nichts. Eigentlich. "Das einzig Negative," so Ehm im Scherz, "ist die Tatsache, dass es mit Bajramovic in der Viererkette langsam teuer für mich wird. Denn jedes Mal 'zu null' kostet mich eine Flasche Bacardi ..."
Auf die Knochen! Gelbe Karte für Sven Trimborn gegen Daniel Brehmer
Tatsächlich lieferte Kapitän Jasmin Bajramovic eine fehlerlose Partie ab, sorgte dafür, dass der SV Rugenbergen im ersten Durchgang lediglich eine Chance hatte – im zweiten Abschnitt sogar nicht mal eine einzige. Und tatsächlich hätte der SVR sogar durch diese eine Möglichkeit in Führung gehen müssen: Aus dem Nichts heraus hatte sich Danijel Peric den Ball geschnappt und gefühlvoll über Keeper Florian Ludewig geschlenzt. Doch zum Pech kommt auch noch das Unglück – der Ball prallte gegen das Lattenkreuz. Danach und davor spielte nur der SC Victoria, das Spiel war ein einziges Anlaufen auf das Tor von Axel Möring, doch ein Treffer gelang erst in der 45. Minute: Sezgin Akgül setzte sich gegen die halbe Rugenbergen-Abwehr über rechts durch und vollendete aus spitzem Winkel. "Wieder solche Treffer zum moralisch falschen Zeitpunkt", schimpfte Trainer Peter Pietrusska über dieses und das Tor zum 2:0 durch Stephan Rahn, kurz nach Wiederanpfiff. Aus spitzem Winkel vollstreckte er am Fünfmeterraum-Eck unhaltbar.
Marc Pomorin gegen Frank Meyer
Stephan Rahn, Taner Dönmez, Sezgin Akgül, Antonio Ude – sie alle hatten noch riesige Möglichkeiten, die sie alle samt ungenutzt ließen. Am Ende waren die Rugenbergener mit dem 0:4 noch gut bedient. Rahn hatte das 3:0 erzielt, Akgül nach groben Patzer von Keeper Axel Möring das 4:0. "Wir haben ein Torwartproblem", musste Pietrusska nach dem Ende zugeben, denn nicht nur er fragte sich, warum Möring eine abgefangene Flanke vor die Füße von Akgül kullern ließ.
Pietrusska war nach dem Schlusspfiff der Ärger und die Enttäuschung deutlich anzumerken: "Ich hatte meiner Mannschaft in der Woche gesagt, dass ich in Zukunft mehr von ihr erwarte. Doch wir haben es uns wieder selbst versaut, durch die Tore direkt vor und direkt nach der Halbzeit."
Der beste Rugenbergener war Börje Scharnberg, der die Abwehr organisierte, ständig seine Mannschaft ankurbelte, hier Anweisungen gab, dort seine Mitspieler richtig stellte und auch zurecht kritisierte wenn etwas nicht lief. Teilweise erinnerte die Mannschaft im zweiten Durchgang jedoch eher an eine Betriebssporttruppe, in der über jede Anweisung oder jeden Satz eines Mitspielers erst einmal diskutiert werden musste. Bleibt abzuwarten, ob sich am nächsten Spieltag beim VfL Pinneberg Besserung einstellt.
Um einen Treffer wurde der SC Victoria am Ende aber doch noch gebracht: Timo Möbius hatte ihn erzielt. Zweifelsfrei. So zweifelsfrei, dass sämtliche Zuschauer es gesehen hatten und Roger Stilz die gelbe Karte wegen Reklamierens erhielt. Was war passiert? Möbius hatte mehr geflankt als geschossen, doch sein Ball von der linken Außenbahn senkte sich in den hinteren Torwinkel. "Tor!" – das sagt ja jetzt jeder. Nicht aber wer die veralteten Rugenbergener Tore kennt. Der Ball prallte nämlich IM NETZ gegen die Netzaufhängung und von dort aus zurück ins Spielfeld. Schwach vom Schiri-Assistenten, dass er das nicht gesehen hatte. Zwar nicht spielentscheidend, trotzdem irgendwie aber doch ärgerlich.
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