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16.09.2007
Voran Ohe deklassiert BU "mitten inne Stadt" mit 5:1! von Kai Peters



HSV Barmbek-Uhlenhorst – FC Voran Ohe 1:5 (0:0)

HSV Barmbek-Uhlenhorst: Kleinschmidt - Bohnhorst, Brack, Stüve – Osman (58. Carlson), Braun, Baris (71. Kartal), Grudzinski - Möller-Riepe, Stamer (58. Hasenpusch), Bankowski
FC Voran Ohe: Wilkens - Andrade, Meyer, Tetzlaff – Aksu, Nächilla (78. Carl), Heidrich, Altun, Kaba – Juckel (75. Wedel), Kowol (57. Vo)
Tore: 0:1 Heidrich (51.), 0:2 Tetzlaff (65.), 1:2 Braun (83.), 1:3 Vo (84.), 1:4 Carl (87.), 1:5 Kaba (90.)
Schiedsrichter: Jahnke (TSV Auetal), Tadellose Leistung in einer von beiden Mannschaften fair geführten Partie!
Beste Spieler: keiner – Nächilla, Wilkens
Zuschauer: 350

„Am Ende war es dann bitter“, so ein sichtlich resignierter Peter Martens ob des desaströsen Auftritts seiner Mannschaft gegen eine furios aufspielende Elf aus Ohe. „Wir haben das Spiel nicht in der zweiten Halbzeit verloren“, fügte der Übungsleiter der Barmbeker an, womit er trotz torlosem ersten Durchgang den Nagel auf den Kopf traf, denn, was sich den gut 350 Zuschauern bei herrlichen spätsommerlichen Witterungsverhältnissen darbot, war ein spielerisches Meisterstück des Überraschungsaufsteigers aus Ohe.

Das Schönteich-Team dominierte von Beginn an die Begegnung, beherrschte das Geschehen im Mittelfeld, welches die Hausherren den Gästen bereitwillig überließen, nach Belieben und gewannen beinahe sämtliche Eins-zu-Eins-Duelle gegen ihre Kontrahenten, die heute nur neben- und hinterher liefen. Nichts erinnerte bei den Hausherren an die zuvor starken Auftritte in Liga und Pokal. Beim heutigen Top-Duell des Dritten mit dem Fünften (ein Nachholspiel steht für Voran Ohe noch aus) der Hamburgliga, sollte sich entscheiden, wer den Ansprüchen eines Spitzenteams gewachsen war – diesen Beweis lieferte einzig der kecke Aufsteiger Voran Ohe - und das eindrucksvoll.

Bereits im ersten Abschnitt müssen die Gäste ihre optische und spielerische Überlegenheit eigentlich früh in Tore ummünzen, doch weder Angreifer Matthias Juckel (12., 16.), noch Sturmpartner Michela Kowoll (20.) wussten ihre Torchancen zu verwerten. Klare Torgelegenheiten für die Hausherren ergaben sich nur aus Standardsituationen, so scheiterten Sören Grudzinski (knapp drüber) und Naser Osman (trifft nur das Außennetz) mit ihren Freistoßversuchen (11., 35.). Die Gäste kamen nach knapp 30 Minuten durch Tetzlaff in Folge eines Nächilla-Eckballs zur bisher besten Möglichkeit, allerdings scheiterte der Abwehrmann beim Versuch, den Ball aus nur wenigen Metern über die Torlinie zu drücken. Nur wenig später prüfte erneut der agile Kowoll Schlussmann Sascha Kleinschmidt im BU-Tor, köpfte jenem den Ball jedoch genau in die Arme (31.). Robert Bankowski vergab nach gut 35 Spielminuten die beste Möglichkeit der völlig indisponierten und ob der spielerischen Leichtigkeit ihrer flinken Kontrahenden verblüfft wirkenden Barmbeker, als er erst den Gegenspieler mit einem geschickten Manöver austrickste, sich den Ball auf den linken Fuß vorlegte, das Gehäuse von Ex-BU-Tormann Gordon Wilkens aber um mur einen halben Meter verfehlte. Beinahe im Gegenzug verpasste Ohes Matthias Heidrichs per Flugkopfball die längst überfällige Führung der Gäste (37.).

„Schade, dass wir nicht schon in der ersten Hälfte in Führung gegangen sind, das Spiel unserer Mannschaft war sehr in Ordnung“, untertrieb Ohe-Trainer Jan Schönteich ob der drückenden Überlegenheit seiner Mannschaft im ersten Spielabschnitt im Anschluss an die Partie und fügte sympatisch-zurückhaltend an, die „Zielvorgabe, den zwölften Platz zu erreichen, nicht zu abzuändern“.

Die Stunde des eigentlichen „man of the match“, Gordon Wilkens, schlug nach einer knappen Stunde, als der BU-Ehememalige beim Spielstand von 1:0 für seine Farben gegen den freistehenden Bankowski retten und dessen Kopfball-Torpedo aus gut 5 Metern sensationell parieren konnte. Ebenso war er zur Stelle, als der zuvor eingewechselte Dogan Kartal den Ball in Folge eines Freistoßes auf das Oher Gehäuse hämmerte und Wilkens diesen Kracher - ebenfalls sensationell - mit einer Faust abwehrte. Es sollte aus Sicht der Barmbeker heute wohl nichts werden mit einem Treffer gegen den ehemaligen Mannschaftskameraden, der mit seinen Reflexen letztendlich maßgeblichen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft hatte.

Der überragende Manuel Nächilla (haltbarer Freistoß aus knapp 20 Metern, den Matthias Heidrich zur Führung abfälschte, 51.) und Verteidiger Tetzlaff (Kopfball aus Nahdistanz, 65.) hatten die Gäste aus Ohe innerhalb einer Viertelstunde in Front geschossen und ob der drückenden spielerischen Dominanz sollte es kaum Zweifel an einem Erfolg des Aufsteigers geben.

Als Knackpunkt des gesamten Spiels und vor allem der zweiten Hälfte stellte sich die 84. Spielminute heraus, in welcher der kurz zuvor eingewechselte Steven Vo (gab ebenfalls mal ein ganz kurzes Stelledichein bei BU, wechselte dann aber nach Meiendorf um festzustellen, dass die Trauben dort noch höher hängen und ging schlussendlich Zum FC Voran) mit seinem vorentscheidenden Treffer zum 3:1 diese Begegnung entschied. Wenige Augenblicke zuvor erzielte BU-Mann Thomas Braun per Distanzschuss, Marke „Tor des Monats“, aus dem halblinken Mittelfeld den überraschenden Anschlusstreffer und ließ etwas Hoffnung in der Herzen der Barmbeker Anhängerschaft keimen, die durch den „Vo-K.O“ je zunichte gemacht wurde. Gleich nach dem Anstoß kam der Ball zu eben jenem wieselflinken Vo, der sich an der Strafraumgrenze das Leder schnappte das Spielgerät eiskalt im BU-Tor versenkte– Kleinschmidt war hierbei völlig chancenlos!

Die Moral seitens der Hausherren war nun gänzlich gebrochen, als der ebenfalls frisch eingewechselte Dennis Carl mit einem sehenswerten Lupfer den machtlosen Kleinschmidt überlistete und mit Hilfe des vertikalen, linken Torgestänges, von dessen Innenseite der Ball ins Netz plumpste, das Debakel für bereits geschlagenen Barmbeker besiegelte (87.) - Joker-Tor Nr. 2 an diesem Tag! Den Schlusspunkt, quasi die verheißungsvolle Coctailkirsche auf dem Sahnetörtchen, setze Argentim Kaba mit einem fulminanten Volleyschuss von der Strafraumgrenze, den Kleinschmidt zwar berühren, aber nicht abzuwehren vermochte (90.).

Mit sage und schreibe 5:1 deklassierte das Schönteich-Team ambitionierte Barmbeker in einer Begegnung, welche dem Attribut Spitzenspiel vollends gerecht wurde. Nach momentanem Stand muss man den Aufsteiger in seiner derzeitigen Verfassung zu den Top-Teams der Liga zählen, auch wenn es Jan Schönteich gerne anders formuliert. „Wir haben einen euphorisierenden Saisonstart hinter uns, schauen aber weiterhin nach unten. In Meiendorf am kommenden Wochenende wird es ein schönes Spiel, wir sind aber keinesfalls der Favorit“.

Wunden lecken heißt es dagegen für BU-Trainer Martens, der gibt sich kämpferisch: „Neun Spiele, zwei Niederlagen – das schmeißt uns nicht um! Nächste Woche müssen wir sehen, dass wir bei Vicky die Punkte machen“


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