Bestes Spätsommerwetter lockte heute die Anhänger zum Fußball nach Bergedorf. Beide Vereine standen vor dem Anpfiff mächtig unter Druck. Die Gastgeber warteten seit vier Spielen auf einen Torerfolg und damit verbunden auf einen Dreier. Die Gäste auf der anderen Seite waren durch die bisherigen Resultate des Spieltages bis auf den letzten Platz der Tabelle abgerutscht. Als erste Fangruppe konnten heute aber nur die Anhänger vom ASV Bergedorf 85 jubeln. Vor dem Anpfiff war der GSK seinem innerstädtischen Konkurrenten zwar akustisch überlegen, aber die ersten Freudenschreie hallten bereits nach wenigen Minuten der Spielzeit von den Sander Tannen über die Straße zum Grandplatz.
Die stark ersatzgeschwächten Hausherren begannen verunsichert und überließen den Baumschülern das Feld. Diese konnten in Person von Martin Protzeck daraus jedoch kein Kapital schlagen. Seine beiden Fernschüsse fanden nicht den Weg ins Netz. Selbiges wurde auch beim einzigen Treffer des Spiels nicht vom Ball berührt. Nach einer Ecke von Eike Pannen stieg Frank Rückert hoch und köpfte den Ball auf das Tor. Der Kopfstoß war jedoch weder hart noch platziert, so dass Keeper Yakup Kaya keine Probleme hatte das Spielgerät festzuhalten. Auch die Gäste begaben sich auf den Weg in die Defensive um einen schnellen Gegenstoß zu verhindern. Aber unbemerkt von den Spielern winkte der Schiedsrichterassistent mit seiner Fahne das eindeutige Zeichen „Tor“. Der Unparteiische Sven Ehlert hielt daraufhin kurz Rücksprache mit seinem Assistenten und signalisierte mit dem Pfiff und dem deutlichen Handzeichen Richtung Mittelkreis die Anerkennung des Treffers. Nun stürmte die gesamte Bergedorfer Mannschaft zum Linienrichter da sie seine Entscheidung nicht fassen konnten. Aber wie immer in solchen Situationen hielt die Entscheidung stand. Kaya war sich nach dem Abpfiff nicht sicher, ob er beim Treffer hinter der Linie stand oder nicht. Rückert auf der anderen Seite meinte nach dem Spiel er hätte nicht gejubelt, da er zu enttäuscht ob des schlechten Kopfballes gewesen sei. Zudem habe er es auch nicht gesehen wo der Keeper gestanden habe.
Hier die strittige Szene (Foto von Thomas Berg).
In der Halbzeit wurde Thomas Berg der Webmaster von HR zur gefragtesten Person, da er von der strittigen Szene ein Photo hatte. Auf selbigen konnte man sehen, dass Kaya hinter seinen Mannschaftskollegen, die am Pfosten positioniert waren, stand. Auf Grund des Winkels konnte es aber auch keine endgültige Klarheit schaffen. Somit kommt die Frage nach Torkameras auch in der fünften Liga an. In der restlichen ersten Hälfte hätte erneut Rückert einen Treffer erzielen können, aber sein Schuss wurde von Kaya unorthodox mit den Beinen gefangen.
In der zweiten Hälfte rannten die Gastgeber ein ums andere Mal auf das Tor von Dennis Schultz an. Allerdings fehlte in der letzten Konsequenz der entscheidende Pass um eine richtig gefährliche Situation hinauf zu beschwören. Somit kam außer einem Pfostentreffer von Ugur Ali Yasar nichts Nennenswertes heraus. Die Halstenbeker auf der anderen Seite schafften es nie die vorhandenen Konter zu Ende zu fahren. Somit war es am Ende ein glücklicher, aber umso wichtigerer Sieg für HR.
Bergedorf ist nunmehr seit fünf Spielen ohne Torerfolg. Nachdem der Topjäger Ibrahim Kilic mit einem gebrochenem Ellenbogen noch länger ausfallen wird bleibt der Sturm die große Baustelle des Aufsteigers. Und wie sagte der Kaiser bereits? Ohne Tore kannst du kein Spiel gewinnen. Selbige erzielt in großer Regelmäßigkeit bei HR Frank Rückert. Insbesondere heute war sein Treffer überlebenswichtig. Aber aus den drei Spielen gegen die „B’s“ der Liga sprangen sieben Punkte raus. Sollte sich diese Serie gegen Condor (nur ein Buchstabe weiter im Alphabet) fortsetzen bleibt die Hoffnung in Schleswig-Holstein am Leben.
Oliver Berndt (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Man hat gesehen, dass meine Mannschaft noch lebt. Seit unserem Spiel in Buxtehude haben wir eine kleine Serie gestartet. Zudem haben die Resultate von diesem Wochenende gezeigt, das jeder jeden schlagen kann. Insgesamt war es von uns eine respektable Leistung. Unter dem Strich ist es aber auch nur ein Sieg und nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wir hätten allerdings den zweiten Treffer erzielen müssen. Dann wäre vieles einfacher gewesen.
Seweryn Malyk (Manager GSK Bergedorf): Unglücklicher als durch so einen Treffer kann man nicht verlieren. Insbesondere in der zweiten Hälfte war es ein Spiel auf ein Tor. Daher denke ich war es eine unverdiente Niederlage. Besonders bitter ist die Niederlage, da wir gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt verloren haben.
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