12.10.2007 Cordi nimmt "Geschenk des Himmels" nicht an - Buchholz baut im Marienthal seine Serie aus von
SC Concordia – TSV Buchholz 08 1:1 (0:0)
SC Concordia: Voß – Clausen (18. Reiher), Henning, Bagci – Smereka, Janke, Yaqubi, Iwosa (74. Tunjic), Steinhöfel (58. Schulz) – Pornhagen, Jurkschat TSV Buchholz 08: H. Titze – Gippner, Bowmann, Kettner, Grühn (46. Gege) – S. Titze, Prielipp – Laßeur, Künkel (81. Kühn), Tuncay – Siemes (86. Fuhrmann) Tore: 1:0 Jurkschat (64.), 1:1 Siemes (76.) Schiedsrichter: Schmidt (SC Poppenbüttel) – das faire Spiel brachte ihn nicht in Schwierigkeiten Beste Spieler: Henning, Jurkschat – Prielipp, Tuncay, Gippner Zuschauer: 270
Der SC Concordia begann forsch und spielfreudig. Dies im Bewusstsein, dass sich in Ohe, wo der Meister von der Hoheluft aufspielte, die direkte Konkurrenz um die Spitzenplätze gegenseitig Punkte abknöpfen würde. Doch der Anfangselan verflog schnell – die Marienthaler hatten es mit einem Gegner zu tun, der früh klarstellte, sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen. "Wir hatten Respekt vor der tollen, jungen Mannschaft Concordias, aber wir sind selbst im vergangenen Jahr gewachsen und mit viel Selbstvertrauen angereist", sagte Gästetrainer Tomas Titze. Dessen Sohn Sören untermalte die Worte seines Vaters mit einem Fernschuss, den Sebastian Voß nur mit Mühe entschärfen konnte (5.). Alexander Bowmanns Kopfball verlieh den Worten zusätzlichen Nachdruck (20.) Die besten Chancen des SC vergab der präsente Mario Jurkschat mit dem Kopf (13., 25., 38.) – entweder nach Standards oder auf Vorarbeit des pfeilschnellen und dribbelstarken Flügelläufers Patrick Smereka, der auf seiner rechten Angriffsseite viel Betrieb machte. Smereka war der beste Mann der ersten 45 Minuten, untermauerte dann aber nachdrücklich die Worte seines Trainer Andreas Klobedanz, dass ihm "noch die Konstanz fehlt." In der zweiten Halbzeit sollte nichts mehr vom ehemaligen St. Paulianer zu sehen sein. Aber noch sind wir ja in Halbzeit eins, und in deren allerletzter Minute läuft plötzlich Stephan Siemes – die Verfolger eng auf seinen Fersen – auf Voß zu. Julian Künkels feiner Pass in die Tiefe eröffnete ihm diese Großchance, doch der Buchholzer Goalgetter spitzelte den Ball nicht nur an Voß, sondern auch knapp am sogenannten langen Pfosten vorbei.
Die zweite Halbzeit war die deutlich schwächere des Spiels. Klobedanz benannte treffend, wo es hakte: "Wir haben viel zu wenig Tempo gemacht und viel zu viel quer gespielt." Damit konnten die Marienthaler ihren Gast nun wirklich nicht mehr in Bedrängnis bringen, der seinerseits gefälliger und gefährlicher wirkte, aber vor dem Concorden-Tor die Zielstrebigkeit vermissen ließ. Das Spiel drohte langweilig zu werden, als dem Gastgeber "ein Geschenk des Himmels" (Klobedanz) zuteil wurde. Endlich mal eine Aktion mit Pepp: Patrick Iwosa flankte aus großer Distanz, aber scharf in den Gäste-Sechzehner – und dort offenbarte sich das Risiko der Buchholzer mit dem kleingewachsenen Techniker Lukas Kettner in der Innenverteidigung. Jurkschat übersprang Kettner und köpfte sehenswert zum 1:0 ein (64.). In der ersten Halbzeit hatte sich angedeutet, dass Concordia in Person von Jurkschat am ehesten auf diesem Wege erfolgreich sein könnte. "Beim Gegentor hatte sich Lukas den falschen Gegenspieler gesucht und nicht rechtzeitig übergeben", erklärte Titze das Abwehr-Malheur, zeigte sich aber überzeugt, dass "auch so kleine Spieler diese Position spielen können. Das hat Lukas schon oft genug unter Beweis gestellt."
So sehr das Himmelsgeschenk dem SCC in die Karten spielte, so wenig wusste er damit anzufangen. "Wir hätten versuchen müssen, das 2:0 nachzulegen" bedauerte Klobedanz. "Ein Gegentor kann man sich schnell mal fangen, und so war es dann auch durch den Katastrophenfehler auf der linken Seite." Auf dieser linken Seite machte sich der zu diesem Zeitpunkt nominelle Linksverteidiger Thomas Reiher (der für Sebastian Clausen eingewechselt wurde, der sich allem Anschein nach die Nase gebrochen hat: Gute Besserung!) auf den Weg nach vorn – und so entstand durch den Ballverlust in der Vorwärtsbewegung der Raum, den Steffen Prielipp mit seiner Flanke auf Siemes zu nutzen verstand. Etwas glücklich fand der nicht gut platzierte Kopfball den Weg ins Tor (76.), und so glich Siemes nicht nur das Spiel, nein auch das Duell der Torjäger mit Jurkschat aus. Ein verdienter Ausgleich der Nordheidjer, die mit diesem 1:1 schon das sechste Spiel in Folge ungeschlagen bleiben. Die Marienthaler konnten keinen Druck mehr aufbauen, wenngleich Jurkschat in allerletzter Minute – aus ähnlicher Position wie beim 1:0 – nach Flanke von Paul Janke noch mal mit dem Kopf an den Ball kam, doch diesmal das Leder nicht voll erwischte. "Wir können mit der heute gezeigten Leistung nicht zu frieden sein", resümierte der unzufriedene Klobedanz, während sich die sonnigere Gemütsverfassung seines Pendants Titze in den Worten niederschlug: "Wir haben uns hervorragend verkauft!"
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