20.10.2007 Eine Achterbahnfahrt sondergleichen von
BSV Buxtehude – Barmbek-Uhlenhorst 5:4 (3:2)
BSV Buxtehude: Crüger (67. Baars) – Burchardt (35. Nitschke), Pollmann, Patsalis, Faruke (75. Schmidt) – Aichaoui, Ramazanoglu, Kramer, Hamze – Graap - Seifert Barmbek-Uhlenhorst: Kleinschmidt – Bohnhorst, Meyer, Brack (56, Stüve), Braun – Carlson (56. Möller-Riepe), Osman, Yildiz (56. Stamer), Grudzinski – Hasenpusch, Bankowski Tore: 1:0 Graap (4.), 1:1, 1:2 Bankowski (13., 28.), 2:2 Graap (42.), 3:2 Ramazanoglu (45.), 4:2 Aichaoui (48.), 4:3 Stamer (64.), 4:4 Grudzinski (73.), 5:4 Schmidt (90.+2) Schiedsrichter: Zimmermann (SVNA) – schwierige Partie für ihn, musste sich oft auf seine Nebenmänner verlassen, die nicht immer richtig lagen Beste Spieler: Ramazanoglu, Graap – Bankowski, Osman Zuschauer: 200
Es war zwar kalt in Buxtehude und es gab auch den ersten Frost in diesem Herbst in der Este-Stadt, trotzdem wurde kein Eishockey gespielt, obwohl das Endergebnis es durchaus vermuten lassen würde. Es war eine Partie, die kaum jemand der Betroffenen jemals vergessen wird. Es war eine Partie, bei der Trainer innerhalb von 90 Minuten um Jahre altern. Es war eine Partie wie eine Achterbahnfahrt, es ging hoch und runter, auf und ab. Und immer wenn der objektive Beobachter dachte, das Ganze geht jetzt in Richtung der einen Mannschaft, dann kam auf einmal die andere wieder. Am Ende gab es noch ein sehr glückliches Ende für das Schlusslicht der Tabelle. Der eingewechselte Schmidt schob das Spielgerät aus stark abseitsverdächtiger Position über die Linie.
Das 5:4 in der Nachspielzeit war nur die Spitze eines sehr kurzweiligen Eisbergs. Buxtehude ging früh durch seinen Kapitän Graap in Front und sah trotzdem nach einer halben Stunde wie der sichere Verlierer aus. Carlson und Bankowski hätten ihrem Trainer Martens sehr viel Ärger und Stimme ersparen können, als Carlson in der 31. Minute zuerst aus fünf Metern nicht das leere Tor sondern die Latte traf und Bankowskis Nachschuss auf der Linie entwertet wurde. Es wäre ansonsten ein lupenreiner Hattrick gewesen, vorher hatte er jeweils aus kurzer Distanz seine Torflaute beenden können. Seit dem 26. August beim 2:1 über den Niendorfer TSV hatte Bankowski nicht mehr getroffen. Es hätte also sein Nachmittag, seine Geschichte werden können. Wurde es jedoch nicht, da Barmbek seine klare spielerische Überlegenheit und die unglaubliche Unbeholfenheit der Buxtehuder Defensive nicht konsequent ausnutzte. BSV-Coach Nitschke reagierte nach etwas über einer halben Stunde, rief kurz und prägnant „Niki“ zu seinem Sohn. Der lief sich fünf Minuten warm, kam dann auf das Feld und stabilisierte die Abwehr. Statt 1:3 oder 1:4, was möglich gewesen wäre, stand es zur Halbzeit 3:2 für die Niedersachsen. Graap profitierte von einem BU-Lapsus nach einer Ecke und egalisierte. Kurios wurde es dann kurz vor dem Halbzeitpfiff. Barmbeks Torwart Kleinschmidt hielt den Ball etwas zu lange in den Händen und musste daher einen indirekten Freistoß im eigenen Strafraum akzeptieren. Regelkonform, aber doch irgendwie gewöhnungsbedürftig, denn so häufig wird dieses Vergehen nicht geahndet. Ramazanoglu interessierte das überhaupt nicht und traf ins kurze Eck, welches eigentlich Kleinschmidt gehörte.
Die Parte schien entschieden als Aichaoui eine glänzende Vorarbeit Ramazanoglus zum 4:2 nutzte. Aber Barmbek reagierte, besser geschrieben, Trainer Martens reagierte. Drei Wechsel auf einmal, mehr Reaktion geht einfach nicht. Stüve und Möller-Riepe sorgten auch sofort für mehr Ordnung auf dem Feld und Stamer fügte sich deswegen gut ein, weil er einen schlimmen Fauxpas von Torwart Crüger bestrafte, der eine Flanke einfach fallen ließ. Eigentlich hätte es schon der Ausgleich sein können, da Buxtehudes Pollmann per Kopf vorher ins eigene Netz köpfte (51.), aber Schiedsrichter Zimmermann entschied auf Abseits, da Hasenpusch angeblich im Selbigen stand und Pollmann beeinflusste - zumindest fragwürdig.
Die Zeichen standen dann plötzlich jedoch wieder auf BU-Erfolg. Crüger verletzte sich bei der Abwehr eines Braun-Schusses so schwer am rechten Arm, dass er ausgewechselt werden musste. Ersatzkeeper Baars machte beim 4:4 aufgrund seines schlechten Stellungsspiels keine gute Figur. Allerdings beging Barmbek nun den Fehler, sich auf diesem Unentschieden auszuruhen, wodurch Buxtehude seine dritte oder vierte Luft an diesem Nachmittag bekam. So richtig verdient war der Siegtreffer der Platzherren dann aber doch nicht, da vor allem der schale Beigeschmack blieb, dass Schmidt sich bei der Ballabgabe von Graap im Abseits befand. Dem Jubel der Buxtehuder konnte dieser Umstand nichts anhaben. Sie hatten am Ende großen Spaß an der Achterbahnfahrt. Im Gegensatz zu den BU-Spielen, die eher kreidebleich den Ort der Attraktionen verließen.
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