Zwei Umstellungen konnten die Zuschauer am Sonntag morgen feststellen: Bei Paloma fehlten Philip Richter und Jascha Metin (beide Bänderriss), Schiri Thomas Kruse hatte Assistent Kaschubowski durch Peter Knabe ersetzt. Bei Curslack war wieder Christian Spill von Anfang an dabei, der in der vergangenen Woche noch doppelt gegen Meiendorf getroffen hatte – einmal früh, einmal spät.
Das kann nur Mirko Sch.: Onur Ulusoy mit offensichtlichem Handspiel – Gelb!
Und dieser Christian Spill setzte auch diesmal das erste Ausrufezeichen. Im Paloma-Strafraum spielte er der halben USC-Mannschaft einen Knoten in die Beine. Der Junge war einfach nicht vom Ball zu trennen. Als das wider Erwarten doch geschah, war es der eigene Mann Onur Ulusoy. Er versenkte den Ball aus kurzer Distanz im Paloma-Tor (13.). Ein guter Auftakt für die Gäste könnte man meinen, doch weit gefehlt. Durch einen haltbaren Schuss von Mahir Hamurcu legte Paloma nur vier Minuten später nach. Matthias Figge war auf der rechten Seite nicht energisch genug gegen den Hamurcu zu Werke gegangen, der Palomate zog ab, und obwohl Sebastian Maack noch mit der Hand am Ball war, hoppelte der Ball über seinen Arm hinweg ins Tor. Schwach!
Der Unparteiische Thomas Kruse, letzte Woche noch mit seinem Gespann beim SC Victoria in der Blickpunkt, stand nur einmal wirklich im (kritischen) Mittelpunkt: Saboor Khalili war auf dem direkten Wege zum Tor, Nikola Jovic versuchte mehrfach offensichtlich den Curslacker Spieler im Laufen umzufällen, doch der leichtfüßige Khalili wollte da nicht so recht mitspielen. Grand ist ja auch härter als Kunstrasen! Doch obwohl Khalili schon fast durch war, und Christian Spill links anspielbar frei stand, Pfiff Schiri Kruse einen Freistoß. Vielleicht gibt es dafür ja eine plausible Erklärung im Lehrbuch– die Curslacker Mannschaft und die Mehrzahl der Zuschauer konnten diese Entscheidung jedoch nicht nachvollziehen. Besser wäre es hier gewesen, den Spielzug noch weiterlaufen zu lassen.
91. Minute: Christian Spill frei aus fünf Metern drüber..
Im zweiten Durchgang hatte der USC die besseren Torchancen, konnte jedoch daraus kein Kapital schlagen. Mehrfach rettete Sebastian Maack auf der Linie und Thiemo Kieckbusch vergab in der 69. Minute die beste Chance, als er die Kugel nur an das Außennetz ballerte. Es musste ein Elfmeter für die Entscheidung sorgen. Marco Theetz soll Dirk Savelsberg gefoult haben, Theetz beschwerte sich zwar, doch Kruse war sehr zielstrebig zum Punkt gegangen und ließ keinen Zweifel an der Richtigkeit seiner Entscheidung. Für Paloma-Trainer war es (wohl) ein Elfmeter: "Beim ersten Mal scheitert er noch, beim zweitem Mal macht er es geschickt, lässt sich foulen." Wie dem auch sei - Mahir Hamurcu trat an, Maack lag rechts unten, der Ball links unten – zweites Tor für Hamurcu an diesem Tage.
Doch der Drops war noch nicht gelutscht. Curslack warf alles nach Vorne und strahlte mit praktisch jedem Angriff Gefahr aus. In solchen Momenten gibt es ja in Curslacker Reihen jemanden, auf den sie sich verlassen können – den oben erwähnten Christian Spill. Letzte Woche Treffer früh und spät – diesmal schon Treffer früh (vorbereitet), diesmal auch spät? Als es tatsächlich soweit war und die Chance vor der Tür stand (wir schrieben bereits die 91. Minute), da drosch Spill den Ball freistehend aus fünf Metern über das Tor. Riesenpech für Curslack und Riesenerleichterung bei Paloma.
"Vor sieben oder acht Spieltagen hätten wir so ein Spiel nicht gewonnen", sagte USC-Coach Frank Hüllmann und Curslacks Trainer Torsten Henke sah nach dem sechsten sieglosen Spiel in Folge orakelnd in die Zukunft: "Nun kommen Ohe und Victoria – da weiß jeder was auf uns zukommt."
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