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28.10.2007
Von allen guten Geistern verlassene Niendorfer von Peter Strahl



Niendorfer TSV – SV Halstenbek-Rellingen 0:4 (0:2)

Niendorfer TSV: Tholen – Kruse, Herbert, Voß – Natusch (82. Akgül), Tepsic – Erdmann (46. Galloway), Avarello (73. Weißner), Eggers – Jakobs, Nickel
SV Halstenbek-Rellingen: Schultz – Kebbe – Reimers, Vollmer, Rußbüldt – Arslan, Hermanowicz (76. Marquardt), Pannen (46. Grabow) – Turan – Protzek, Duah (68. Rückert),
Tore: 0:1 Turan (8.), 0:2 Protzek (42.), 0:3 Vollmer (65.), 0:4 Grabow (75.)
Schiedsrichter: Henkel (VfL Lohbrügge), hatte trotz mancher Fouls stets ein Lächeln auf den Lippen
Beste Spieler: Reimer, Turan - keiner
Zuschauer: 111

Es hatte sich mittlerweile bis zum Sachsenweg herumgesprochen, dass Tabellennachbar Paloma am Vormittag gegen Curslack drei Punkte eingesackt und die Niendorfer tabellarisch um drei Punkte überholt hatte. So musste also ein Sieg für die Platzherren her, um diesen Rückstand bis zum nächsten Wochenende nicht festzuschreiben.

Folglich tauchen die Platzherren auch unmittelbar nach dem Anpfiff zweimal gefährlich im Halstenbeker Strafraum auf, da der Berichterstatter noch im Sprechercontainer mit dem Abschreiben der Mannschaftsaufstellungen beschäftigt ist. Zählbares aber erreichen sie nicht. Auf seinem Beobachtungsposten angekommen, bekommt er dann aber schon das 0:1 zu sehen. Einen Gewaltschuss von Selcuk Turan von der Strafraumgrenze fälscht Philipp Erdmann ins eigene Gehäuse, unhaltbar für André Tholen, ab. Natürlich kann darüber trefflich diskutiert werden, wem der Treffer gebührt, Turan oder Erdmann. Da Eigentor-Statistiken aber in aller Regel nicht geführt werden, soll der Treffer dem vormaligen Uetersener gutgeschrieben werden. Auch Gründe der Pietät sprechen für diese Entscheidung. Gut eine Viertelstunde ist gespielt, da brennt es wiederum – praktisch aber zum letzten Mal – vor dem Tor der Vereinigten. Dafür sorgt Gerrit Jakobs, als er - stark an alte große Zeiten erinnernd – sich einem hoch hereingegebenen Eckstoß per Kopf entgegenschraubt und nur ganz knapp das H-R-Gehäuse verfehlt. Distanzschüsse von Ole Natusch einerseits und Martin Protzek bringen nichts ein. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff klingelt es erneut. Emmanuel Duah spielt auf Eike Pannen, der leitet weiter auf Martin Protzek, von wo das Spielobjekt seinen Weg unbehelligt in den Niendorfer Kasten findet. Danach streben die Platzherren nicht gerade erhobenen Hauptes dem Pausentee entgegen.

Knapp zwanzig ereignisarme Minuten sind wiederum gespielt, da keimt nochmals Hoffnung bei der Elf von Carrel Segner auf. Einen von links hoch hereingespielten Ball berührt mittenmang einer Spielertraube Maik Grabow mit der Hand und veranlasst Herrn Henkel, auf den berüchtigten Punkt zu zeigen. Der kürzlich angeworbene und nach der Pause eingewechselte Terry Galloway tritt an und trifft …. "full power" nur die Querlatte. Von dort springt die Kugel weit ins Feld zurück und dient den Gästen zur Einleitung eines Konters, den Tim Vollmer mit dem dritten Treffer für seine Farben abschließt. Nun schwinden den Niendorfern alle geistigen Kräfte. Logisch somit der Treffer von Grabow eine Viertelstunde vor dem Ende. Danach noch gute Möglichkeiten für Protzek, Ali Arslan und nochmals Protzek, die aber aus Übermut - oder war es Rücksichtnahme? – vergeben werden. So bleibt es beim 0:4 und einer alles in Allem desolaten Leistung der Platzherren.

Diese kam nach der höchst positiven Vorstellung der Niendorfer auf der Hoheluft schon recht überraschend und bedeutet für sie zunächst die Rückkehr in die Abstiegszone I mit drei Punkten Rückstand auf die Palomaten. Nun muss also gegen Pinneberg und am Borgweg reichlich gepunktet werden, will man zum Ende der Hinrunde nicht dort verweilen. Die Halstenbeker hingegen konnten in der Tabelle zwei Plätze gutmachen und zunächst die Bergedorfer Konkurrenz überflügeln. Sie erwarten noch den VfL 93 und müssen am 17. Spieltag ins Marienthal.

Punktspiel-Statistik seit 1946 aus der Sicht des Gastgebers:
15 Spiele – 3 Siege –3 Remis – 9 Niederlagen – 15:29 Tore

Stimmen:

Oliver Berndt (Trainer SV H-R):
Meine Mannschaft hat sich hier heute sehr überlegen präsentiert und gezeigt, dass sie wieder als solche bezeichnet werden kann. Wir haben nun das siebte Spiel hintereinander nicht verloren (tatsächlich ist es das sechste - die Redaktion) und ich hoffe, dass wir so weitermachen können.

Carrel Segner (Trainer NTSV):
In der zweiten Halbzeit hatten wir mit dem Elfer die Möglichkeit, wieder ins Spiel zu finden. Das ist uns nicht gelungen, so wie vieles heute nicht.


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