Altona 93: Hinz – Ansorge, Warnick, Siedschlag, Westphal – Nadler, Hanke (69. Richter), Röhr – Starck, Tunjic (78. Bauer), Sachs (85. Candir) FC St. Pauli II: Reus – Opoku-Karikari, Kalla, Petersen, Drobo-Ampem – Celic, Bourgault, Kapici (52. Iscan), Browarczyk (82. Mahrt) – Algan (68. Yilmaz) - Prokoph Tore: 1:0 Tunjic (30.), 2:0 Sachs (47.), 3:0 Tunjic (72.) Gelb-Rote Karte: Celic (39., FC St. Pauli II, wiederholtes Foulspiel) Schiedsrichter: Ittrich (MSV Hamburg), solide Leitung, die jedoch unter diversen fehlerhaften Abseitsentscheidungen seines Assistenten getrübt wurde Beste Spieler: Sachs, Ansorge, Tunjic, Nadler - Kalla Zuschauer: 1146
Das Derby auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn lockte trotz des kalten, grauen Novembertages über tausend Zuschauer an. Diese feuerten in der Mehrheit ihren AFC an, hatte dieser nach einigen Problemen zu Beginn der Serie doch endlich in die Erfolgsspur gewechselt. Auf der anderen Seite versuchte der Nachwuchs der Kiezkicker den Abwärtstrend zu stoppen, wurden die letzten beiden Partien doch verloren.
In der ersten Hälfte entwickelte sich ein kämpferisches Spiel, dem die Hausherren den Stempel aufzudrücken versuchten. St. Pauli stand sehr tief und fing die Angriffe recht problemlos ab. Nur bei einer Direktabnahme von Michael Starck musste Keeper Timo Reus sein Können unter Beweis stellen. Ansonsten passierte in den ersten dreißig Minuten nicht viel spannendes. Dafür waren die restlichen fünfzehn Minuten vor der Pause umso entscheidender. Zu erst hatte Jürgen Tunjic wenig Probleme eine lange Flanke von Jacob Sachs zur Führung einzunetzen. Hierfür brauchte er nur am langen Pfosten seinen Schädel hinhalten. Anschließend kam der große Auftritt von Davor Celic. Innerhalb von einer Minute holte er sich die Ampelkarte ab. Zuerst blockierte er einen Einwurf der Hausherren, was mit der gelben Karte bestraft wurde. Dieses notierte sich Schiedsrichter Patrick Ittrich gewissenhaft, um dann das Spiel wieder freizugeben. Altona brachte den Ball in das Spiel, jedoch keine zwei Kontakte später kam Celic geflogen und senste Philipp Röhr um. Resultat: Ampelkarte! Die fällige Freistoßflanke köpfte Kapitän Sören Warnick knapp über das Gehäuse von Reus. Somit ging Altona mit einem Tor, und einem Mann mehr in die Kabine.
Coach Torsten Fröhling hatte seine Jungs in der Halbzeit gewarnt das Spiel nicht abzuhaken. Anscheinend hatten Björn Nadler und Jacob Sachs am besten zugehört. Kaum war das Spiel wieder angepfiffen worden vernaschte Nadler zwei Gegenspieler im Strafraum. Intelligent passte er den Ball in den Rücken der Abwehr. Dort nahm Sachs das Spielgerät direkt, welches abgefälscht über die Hand von Reus ins Tor trudelte. St. Pauli gab sich trotz des Rückstandes und der numerischen Unterzahl nicht auf und spielte weiter nach vorne. Unterstützt in Ihren Aktionen wurden sie von der Altonaer Abwehr. Diese produzierte zu viele Standards in der Nähe des Strafraumes, welche jedoch nur ungenügend ausgeführt wurden.
Nachdem der AFC einige Konter fahrlässig vertändelt hatte, war es wiederum Oldie Tunjic vorbehalten den Schlusspunkt der Partie zu setzen. Dieses Mal konnte er eine Flanke von Heiko Ansorge ungehindert in die Maschen köpfen. Auch wenn anschließend noch gut zwanzig Minuten zu spielen waren, konnten beide Mannschaften nichts zählbares mehr erreichen. Bezeichnend für die schwache Offensive der Gäste war die Tatsache, das Berkan Algan bei seiner Rückkehr auf die AJK frühzeitig ausgewechselt wurde. Dieses wird ihm vermutlich nicht sehr geschmeckt haben.
Unter dem Strich war dies ein verdienter Sieg der Hausherren, die sich mit den drei Punkten in der Spitzengruppe festsetzen konnten. Nachdem vor einigen Wochen noch diverse Unmutsbekundungen gegenüber dem Trainer zu hören waren, so sind diese inzwischen verstummt. Coach Fröhling wollte diesbezüglich jedoch nichts von Genugtuung wissen, diese hätte er erst wenn die Qualifikation zur Regionalliga geschafft worden ist. Bei der Zwoten von St. Pauli muss man realisieren, dass die Bäume nicht bis in den Himmel wachsen. Dem Team ist es nicht möglich, eine Vielzahl gestandener Stammkräfte zu ersetzen. Daher ist es wichtig, dass diese schnell wieder in das Team zurückkehren.
Stimmen:
Joachim Philipkowski (Trainer FC St. Pauli II): Was soll man noch so einer klaren Niederlage sagen? Altona hat verdient gewonnen. Dazu auch meinen Glückwunsch. Wir waren in der ersten Hälfte zu weit von den Gegenspielern entfernt, haben keine Zweikämpfe angenommen und unter dem Strich zu wenig investiert. In der zweiten Hälfte haben wir uns ein wenig gefangen und versucht Fußball zu spielen. Jedoch haben wir bis auf einige Fernschüsse keine Abschlüsse gefunden. Nach neunzig Minuten hat die reifere Mannschaft verdient gewonnen.
Torsten Fröhling (Trainer Altona 93): Vielen Dank für das Kompliment. Ich bin sehr froh, dass die drei Punkte hier an der Griegstraße geblieben sind. Wir hatten uns vorgenommen, St. Pauli unter Druck zu setzen. Deren junge Mannschaft würde dann Fehler machen. Der erste Treffer war wunderschön herausgespielt. In der zweiten Hälfte haben wir ein wenig den Faden verloren und zu viele Standards in der Nähe des Strafraumes kassiert. Zudem hätten wir nach dem 3:0 unsere Konter besser fahren müssen. Unter dem Strich aber ein Kompliment an meine Mannschaft.
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