26.11.2007 Rückblick: Hätte, wenn und aber, vielleicht nächste Woche von
Mangels Aussagekraft widmen wir uns heute mal kaum bis gar nicht der Spitze. Okay, weil der Spitzenreiter zum gefühlten 317. Mal wechselte, gibt es ein paar Worte, aber nur ganz kurz! Meiendorf imponierte in Norderstedt, revanchierte sich für die einzige Heimpleite der Saison und gab dem Ex-Trainer Marco Krausz klar zu verstehen, dass er in dieser Spielzeit nichts mehr mit dem Titelkampf zu tun haben wird. Die Norderstedter konnten mit dem 0:3 gegen überragende MSVer sogar noch gut leben, waren sie doch in allen Belangen unterlegen. Somit dürfen sich die Göttling-Schützlinge als Klassenprimus fühlen, was aber vor allem auch dem Umstand geschuldet ist, dass der SC Victoria nun schon zwei Spiele weniger absolvierte. Die Partie in Buchholz wurde abgesagt. Das gleiche Schicksal ereilte den Dritten Voran Ohe, der nicht beim GSK Bergedorf antreten konnte. Für die Bergedorfer haben die Absagen die negative Folge, dass man immer weiter in den Keller rutscht, ohne zu Hause etwas dagegen unternehmen zu können. Der GSK ist jetzt Drittletzter.
Das soll es nun aber endgültig mit der Meisterschaft gewesen sein. Widmen wir uns nun den Mannschaften, die am Ende darüber froh sein können, über dem Strich zu landen. Da bisher keiner weiß, wo sich dieser Strich Anfang Juni niederlassen wird, gehen wir vom schlechtesten Fall aus. Wenn genügend aus der Oberliga eine Klasse tiefer angesiedelt wird, ist ab Platz dreizehn Schluss mit lustig. Dieses Schicksal würde zum derzeitigen Moment Harburg, Buxtehude, Bergedorf, Niendorf, Rugenbergen und, man höre und staune, den VfL Pinneberg ereilen. Vier Partien gingen in Reihe verloren. Solche Serien kann man sich im diesjährigen Abstiegskampf kaum leisten, ohne dass man an den Abgrund gespült wird. Lange führte der VfL zu Beginn dieser vier Pleiten bei keinem Geringeren als den SC Victoria. Rahn egalisierte eine Viertelstunde vor dem Abpfiff, Dönmez traf damals in der Nachspielzeit. Eigentlich nicht ganz so schlimm möchte man meinen, aber diese Gegentore scheinen Spuren im Pinneberger Sand hinterlassen zu haben. Danach gab es mehr oder weniger schlimme Darbietungen gegen Niendorf, Curslack und Buxtehude. Dieses Trio gehört nun wahrlich nicht zum Hochadel. In Buxtehude hatten die „Fischer-Chöre“ die Möglichkeit, einen entfernten Kontrahenten den vermeintlichen Todesstoß zu versetzen. Klappte allerdings nicht, da Herr Wegener Mitte der zweiten Halbzeit die Arbeit eines Angreifers erfolgreich erledigte. Nicht nur das Gegentor, sondern auch der Torschütze führte zu einer gewissen Zornesröte im Gesicht von VfL-Trainer Michael Fischer. Hatte er doch ausgemacht, dass Wegener vorher wegen einer Tätlichkeit hätte schuldig gesprochen werden müssen. Das Strafmaß ist bei so einem Vergehen ja bekannt. Wie man am „hätte“ erkennen kann, durfte Wegener weiter spielen und mit dem einzigen Treffer die rudimentär vorhandenen Hoffnungen der Buxtehuder auf den Klassenerhalt um ein paar wenige Prozentpunkte erhöhen.
Rugenbergens Zwischenhoch scheint sich erledigt zu haben. Der Klatsche gegen Norderstedt folgte ein 0:1 beim VfL 93, wodurch die Borgwegler am Kontrahenten im Classement vorbeizogen. Sieben Begegnungen verloren die 93er nicht am Stück. Unter der Woche gab es ein eher langweiliges 0:0 gegen den Niendorfer TSV. Die Ergebnisse zeigen aber, dass derzeit die Ordnung in der Defensive beim VfL stimmt. Immerhin hat der Absteiger die sechstwenigsten Gegentore hinnehmen müssen. Die nächste Prüfung ist auf der Agenda schon notiert. Am Mittwoch erwartet Trainer Daniel Sager zur Nachbereitung des 15. Spieltags die Eintracht aus Norderstedt. Der Anpfiff ertönt um 19 Uhr. Niendorf hat sich von der 1:3-Schmach in Harburg ein wenig erholt. Wie geschrieben punkteten die NTSVer unter der Woche am Borgweg und auch gegen Concordia gab es eine Punkteaufteilung. Wäre man als Niendorfer vor dem Anpfiff gegen Concordia mit einem 1:1 wohl zufrieden gewesen und hätte rasch dem Ergebnis zugestimmt, gab es nach der körperlichen Ertüchtigung eher lange Gesichter bei den Gastgebern. Die Segner-Truppe war die bessere Mannschaft gewesen und hätte viel höher als nur 1:0 gegen die Marienthaler führen müssen. Da aber die Chancenverwertung nur selten zu den Stärken eines Abstiegskandidaten gehört, kam es, wie es bekanntermaßen kommen musste. Cordi hatte mehr zuzusetzen und glich kurz vor Schluss aus. Der Niendorfer Rasenkunst auf dem Kunstrasen (verzeihen Sie bitte dieses Wortspiel, welches wohl so alt wie die Erfindung des Kunstrasens ist) blieb der gerechte Lohn verwehrt. Es wären wichtige, nicht einkalkulierte Punkte gewesen. Hätte, wenn und aber, vielleicht nächste Woche, sagte mal Felix Magath als er noch Trainer des HSV in den 90ern war und ein sagenhaftes 0:0 gegen Bayer Uerdingen daheim erzielte.
Erinnern Sie sich noch an den 13. Mai diesen Jahres? Schalke verspielte einen Tag vorher quasi die Meisterschaft in Dortmund, in Bremen wurde an diesem Sonntag gewählt, wir alle ehrten anlässlich des Muttertags die Mütter und Halstenbek gewann zu Hause gegen Meiendorf. Und wen interessiert das, werden Sie sagen? Na ja, die Halstenbeker schon, denn damals gelang der letzte Heimsieg. Seit dem gab es ganze zwei Unentschieden gegen Concordia (letzte Saison) und Condor. Doch nun erbarmte sich Barmbek, ließ die Protzek-Show (drei Treffer) über sich ergehen und HR durfte endlich, endlich, endlich wieder einen Dreier vor eigenem Publikum feiern. Wunder gibt es immer wieder! Katja Ebstein lässt grüßen. Mehrere Wunder dürften nötig sein, damit Harburg noch den Klassenerhalt schaffen könnte. Beim 1:2 in Curslack agierten die Grün-Weissen über eine Stunde in Überzahl, es reichte trotzdem nicht. Im Gegenteil, Curslack gelang nach Ulusoys CN-Führung und Yildirms Ausgleich noch durch Figge der Sieg. Für die Curslacker war es der zweite Erfolg nacheinander, für Harburg ein weiterer Beweis, dass man in dieser Saison als Mannschaft in einer falschen Liga geboren wurde.
Die Abstiegszone beginnt, wenn man es ganz eng nehmen möchte, irgendwie schon bei Condor. 27 Punkte sind zwar nicht wenig, aber die Pinneberger, die Curslacker oder, noch schlimmer, die Bergedorfer zeigten, dass es schneller gehen kann als man denkt! Condor setzte jedoch seinen leichten Höhenflug fort und gewann gegen die anderen „Vögel“ vom USC Paloma mit 2:0. In den letzten acht Partien gab es nur eine Niederlage. BU hat die gleiche Anzahl an Punkten und macht gerade den Eindruck, als wollte man sich eine Saison ohne richtige Spannung ersparen. Da nach oben nichts geht, spielt man dann lieber unten mit. Nur ein Sieg in fünf Auseinandersetzungen (gegen Condor übrigens), das ist zu wenig und der Abstand zu den furchtbaren Regionen der Tabelle wird dadurch nicht größer. Die Winterpause wird für die Barmbeker keine Sekunde zu früh kommen.
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