Vor dem Spiel hatte MSV-Coach Lutz Göttling noch Befürchtungen, dass sein Team nach der überzeugenden Leistung am letzten Wochenende in Norderstedt den heutigen Gegner nicht richtig ernst nehmen würde. Denn immerhin fehlten den Gästen so bekannte Stammspieler wie Gerrit Diederichsen, Dennis Gregori, Eike Pannen, Oliver Wroblewsky und – last but not least – Selcuk Turan. Doch, wie sich schon sehr bald herausstellen sollte, waren die Sorgen des Trainers unbegründet.
Nur eine Viertelstunde können die Halstenbeker die Partie einiger Maßen offenhalten Doch von dem Moment an, zu dem ihre einzige Sturmpitze und zuletzt dreifacher Torschütze gegen BU, Martin Protzek, wegen einer Zerrung ausgewechselt wird, spielt sich das Geschehen fast nur noch in der H-R-Hälfte ab. Zwar taucht Maik Grabow einmal gefährlich vor Keeper Tobias Sävke auf, ohne an ihm vorbei zu kommen, doch ansonsten sind es Patrick Schumann, welcher ein Zuspiel von Helge Mau verstolpert, Andreas Goldgraebe, der an Dennis Schultz scheitert, Mau, dem sich Marco Kebbe in den Schuss wirft, und schließlich Martin Weiss, der aus kurzer Entfernung nur den Pfosten anballert. Das sind sie dann auch schon, die missglückten Szenen der Platzherren. Denn zehn Minuten vor dem Pausenpfiff sorgt Nils Roschlaub mit seinem unhaltbaren Freistoß aus 18 Metern hoch in den entlegenen Winkel für die voll verdiente Führung. Da der Bann nunmehr gebrochen ist, folgt auch kurz darauf der zweite Treffer. Nach einem gekonnten Zuspiel von Carlos Flores trifft Schumann vom Elfmeterpunkt. Doch Ehre, wem Ehre gebührt. Nahezu zeitgleich zum Halbzeitsignal taucht auch Emmanuel Duah nach einem Freistoß von Ali Arslan vor dem Meiendorfer Goalie auf, kann aber die Chance nicht verwerten.
Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff fällt bereits die endgültige Entscheidung. Flores heißt jetzt der Torschütze nach einem gelungenen Roschlaub-Zuspiel. Der für Protzek eingewechselte Frank Rückert ist nun zumeist in der Defensive zu finden, aber auch ihm gelingt es nicht, einen weiteren Treffer zu vermeiden. Dafür sorgt Weiss, der mit wuchtigem Kopfball einen Freistoß in den H-R-Kasten verlängert. Das 5:0 geht wiederum auf das Konto von Flores. Nach einer Art Pirouette lässt er seinen Gegenspieler stehen und zieht flach ab. In der 87. Minute fast noch ein sechster Treffer für die Platzherren, der Schuss des eingewechselten Alexander Wolf landet aber am Pfosten. Irgendwie gerecht, so meint jedenfalls der Berichterstatter. Eine noch höhere Klatsche hätten die tapfer kämpfenden, aber heute fußballerisch den Platzherren weit unterlegenen, Baumschuler nun wirklich nicht verdient.
So bleiben die Meiendorfer auch weiterhin mit zwei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze, Verfolger Victoria hat aber zwei Nachholspiele, die nach dem Willen der Spielausschusses noch vor dem Fest der Liebe nachgeholt werden sollen (12.12. gegen Curslack, 15.12. in Buchholz). Wo hingegen die Berndt-Elf nach diesem 20. Spieltag stehen wird, hängt von Rugenbergen und Pinneberg ab, die jeweils in ihren Heimspielen am morgigen Sonntag vor äußerst schwierigen Aufgaben stehen.
Punktspiel-Statistik seit 1949 aus der Sicht des Gastgebers: 14 Spiele – 8 Siege – 3 Remis – 3 Niederlagen – 29:19 Tore
Stimmen:
Oliver Berndt (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Wir waren heute chancenlos. Der Sieg der Meiendorfer geht auch in der Höhe in Ordnung. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das heutige Spiel abzuhaken.
Lutz Göttling (Trainer Meiendorfer SV) Insgesamt ein ordentliches Spiel von uns. Dass es noch besser geht, haben wir letzte Woche in Norderstedt sehen können. Nach dem Spiel beim VfL 93 sollen sich die jungen Spieler in der Winterpause regenerieren, und danach wollen wir mal weitersehn.
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