15.12.2007 St. Pauli II nach langer Zeit mal wieder mit einem Dreier von Peter Strahl
FC St Pauli II – SV Henstedt-Rhen 2:0 (2:0)
FC St Pauli II: Pliquett – Rammel, Kalla, Petersen, Hinzmann - Browarczyk, Yapici (83. Yilmaz), Karicari, Pfützenreuter (83. Iscan) – Sismanoglu, Prokoph (68. Kalma) SV Henstedt-Rhen: Barth – Geibel, Yavuz, Reining, Danylow (46. von Loh) – Yilmaz. Sosnowski, Wölk, Gyimah – Günther, Adelmann (63. Neu) Tore:: 1:0 Sismanoglu (32.), 2:0 Prokoph (45.) Schiedsrichter: Norman Andreas (Salzgitter), hatte in seinen Assistenten keine große Hilfe Beste Spieler: Es drängte sich beiderseits keiner auf Zuschauer: 150
St.Pauli-Manager Hermann Klauck meinte nach dem Spiel in Anspielung auf die geringe Zuschauerzahl: "Die Leute haben wohl schon geahnt, was sie heute hier erwarten würde, und sind deshalb lieber zu Hause geblieben". Der Berichterstatter, der sich ansonsten nur Spielen der Hamburg-Liga anzunehmen pflegt, war hingegen ahnungslos. Er wollte die günstige Gelegenheit nutzen, da sich der fünfte Level in der Provinz duellierte, endlich einmal wieder einem Match auf höherem Niveau beizuwohnen. Es stellte sich dann aber allzu schnell heraus, dass er sich in seinen Sehgewohnheiten nicht umzustellen brauchte, da sich die Partie nur unwesentlich von einem Fünftligaspiel des Mittelfeldes unterschied.
Anfangs können die arg ersatzgeschwächten und auf Tabellenplatz 16 positionierten Gäste noch recht gut mithalten, vermögen auch zwei-, dreimal in den paulinischen Strafraum einzudringen, doch das ist es dann schon. Das Mittelfeld beherrschen die Platzherren, jedoch bar jeglicher Spielideen. Es dauert nahezu eine halbe Stunde, bis dem Tor des vormaligen Pinnebergers Sven Barth endlich einmal Gefahr droht und ein Schuss von Christoph Pfützenreuter nur kurz vor der Linie abgewehrt werden kann. Kurz darauf scheint Roman Prokoph die Kugel an der Außenlinie schon verloren zu haben, da findet sie doch noch den Weg zu Serhat Yapici. Dieser flankt auf Ömer Sismanoglu. Von dessen Kopf wird der Ball weiter an die Unterkante der Latte befördert, von wo er den Weg in das H-R-Gehäuse zum Führungstreffer findet. Fast mit dem Pausenpfiff die ansehnlichste – vermutlich einstudierte - Szene dieser Begegnung. Marius Browarczyk schlenzt einen Freistoß aus 20 Metern gefühlvoll über die Mauer in den freien Raum, in den Prokoph stürmt und keine Mühe hat, das 2:0 und damit den Halbzeitstand herzustellen.
Mit diesem Resultat scheinen sich beide Mannschaften offensichtlich abgefunden zu haben. Allein die Zurufe einiger Zuschauer bei Schiedsrichter-Entscheidungen vermögen dem eintönigen Spielverlauf ein wenig Pepp zu geben. Doch da sind zum versöhnlichen Ende noch die letzten drei Minuten. Wiederum ist es zunächst Browarczyk, der mit einem Heber für Verwirrung vor dem Gästetor sorgt, die dann Keeper Barth schließlich noch beenden kann, dann sind es gleich drei Braungewandete, welche die aufgelöste Gästeabwehr überlaufen und allein vor dem Goalie auftauchen. Wie schon gehabt, landet der Schuss von Sven Günther gleichfalls am Quergestänge, springt aber diesmal ins Feld zurück. Den "final whistle" des Referees scheinen weder Spieler noch Zuschauer zu bedauern.
Auch wenn sich die Reservisten vom Millerntor nach fünf Niederlagen hintereinander endlich mal wieder eines Sieges erfreuen durften und somit auf Platz sieben oder acht überwintern können, müssen sie doch einiges zulegen, um ihr gestecktes Ziel, das da "Regionalliga auch ohne Fernsehgelder" heißt, zu erreichen. Der heutige Gegner jedenfalls war zu harmlos, als dass er Joachim Phillipkowski und den Seinen große Hoffnungen für die weiteren 17 Begegnungen machen dürfte. Dafür bedarf es noch etlicher Anstrengungen in der Winterpause.
Stimmen:
Jens Martens (Trainer SV Henstedt-Rhen): Bei den schwierigen Bodenverhältnissen kann ich meiner Mannschaft keine großen Vorwürfe machen, obwohl es katastrophal war, was wir beim zweiten Tor gemacht haben. Es war natürlich nicht zu übersehen, dass fünf Mann aus meiner ersten Garde heute gefehlt haben, und somit ein erheblicher Qualitätsverlust vorhanden war. In der zweiten Halbzeit wurde es dann ein wenig ansehnliches Fußballspiel, einige meiner Spieler haben sich über die Zeit gequält, und am Ende waren wir alle ganz froh, dass der Abpfiff kam.
Joachim Philipkowski (Trainer FC St Pauli II): Wir haben zwar kein gutes Spiel gemacht, aber wir haben sehen können, dass die Mannschaft gewinnen wollte. Das hat sie auch geschafft. Die alte Krankheit, das Auslassen von Torchancen, die sich auch heute wieder gezeigt hat, müssen wir versuchen, im Neuen Jahr abzustellen.
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