03.01.2008 Alle Tauben fliegen hoch, hoch, hoch ... von Peter Strahl
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Diese Zeile aus einem alten Kinderlied mag den "Hüllmännern" durch den Kopf gegangen sein, als sie nach einem 2:1 gegen den SC Victoria am Ende des zweiten Turniertages in der Sporthalle Hamburg den von der Sport-Marketing Hamburg gestifteten Pokal sowie die Urkunde des HFV in Händen hielten. Mit dieser wurde ihnen der Titel des "Hamburger Hallenmeisters 2008" verliehen, und letztlich völlig zu Recht. Denn auch der einhellige Tenor jenseits der Bande ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sich die Barmbeker während der rund zehn Turnierstunden von Spiel zu Spiel steigern konnten, und schließlich auch in der Lage waren, den besten Hallenfußball der insgesamt 15 beteiligten Mannschaften abzuliefern. Dabei spielte es auch keine Rolle, dass ihr Übungsleiter sich zurzeit statt Hallen- Urlaubsfreuden hingibt.
Nach dem 1:0 durch Dusco Pezerovic (2. - Foulneunmeter) konnte Sezgin Akgül zwei Minuten später zwar noch ausgleichen, doch nach einem abgefälschten Schuss von Baris Sülun in Minute zwölf war das Spiel entschieden. Denn kurz darauf musste Stephan Rahn nach einem vermeintlichen Foulspiel an Przemyslaw ("Jemek", wie er in den ansonsten exquisiten Turnierunterlagen des Veranstalters vereinfacht genannt wird) Osinski, dem "carton rouge" von Schiedsrichter André Neumann ins Auge blicken und folglich das Ende von jenseits der Abgrenzung verfolgen. In Überzahl ließen die Palomaten in den letzten 110 Spielsekunden verständlicher Weise nichts mehr anbrennen.
USC Paloma versus FC St Pauli II
Schon schnell hatten die Endspielpartner erkennen lassen, dass sie die ersten beiden Plätze in der Gruppe A belegen wollten. Paloma fiedelte den trotz Berkan Algan enttäuschenden St. Pauli-Nachwuchs ab, Vicky setzte sich, wenn auch ein wenig mühsamer, gegen den FC Voran aus Ohe durch. Nach erfolgtem Partnertausch hatten beide Finalisten bereits sechs Punkte und damit die Vorschlussrunde erreicht. Das allfällige Gipfeltreffen verlief lange Zeit torlos, bis Vicky wohl erkannt hatte, dass ihnen der SV Lurup als Halbfinalpartner besser liegen könnte, als die 93er von der Griegstraße.
In der Gruppe B nämlich hatte sich überraschender Weise der SV Lurup mit zweimaligem Minimalfußball gegen die beiden Dorfmannschaften aus Meien- und Berge- durchgesetzt, während Altona 93 bei der Ouvertüre gegen die Göttling-Schüler noch gepatzt hatte. So bedurften die "Fröhlinge" noch dringend eines Punktes, auf den die Spieler von der Flurstraße ohne eigene Nachteile gut und gerne verzichten konnten. Das klappte dann auch.
In der Vorschlussrunde hatten die Hohelufter – wie von ihnen berechnet - relativ leichtes Spiel beim 3:1 gegen den SV Lurup, doch für die Palomaten sah es zur Halbzeit noch keineswegs rosig aus. Erst in der achten Minute konnte Pezerovic den Anschlusstreffer zum 2:3 markieren, während Erdal Akyol nach einem Foul an Thiemo Kieckbusch schon einen Neunmeter benötigte, um den 3:3-Endstand herzustellen. Im anschließenden "penalty-shootout" trafen dann Patrick Westphal, Benny Hoose und Kay Göttsch für Altona, Akyol, Sülün und Guido Stendel für den USC. Im zweiten Durchgang war es dann Westphal, der den Ball in bester Hoeneß-Manier über den Kasten setzte, während Akyol mitleidslos die Pille in das Netz drosch.
Die Ergebnisse en detail: ASV Bergedorf 85 – SV Lurup 0:1 Meiendorfer SV – Altonaer FC 93 4:2 USC Paloma – FC St. Pauli II 3:0 SC Victoria – FC Voran Ohe 2:1 Altonaer FC 93 – ASV Bergedorf 85 4:2 SV Lurup - Meiendorfer SV 1:0 FC Voran Ohe – USC Paloma 2:3 FC St. Pauli II – SC Victoria 3:5 ASV Bergedorf 85 - Meiendorfer SV 5:1 Altonaer FC 93 – SV Lurup 2:2 USC Paloma – SC Victoria 3:0 FC Voran Ohe – FC St. Pauli II 2:5
Gruppe A: 1. Paloma 9 Punkte, 2. Victoria 6 Punkte Gruppe B: 1. Lurup 7 Punkte, 2. Altona 93 4 Punkte
Vorschlussrunde und Ermittlung der zwei Qualifikanten für den SCHWEINSKE-CUP: USC Paloma versus Altonaer FC 93 3:3, 4:3 im Neunmeterschießen SV Lurup versus SC Victoria 1:3
Endspiel und Ermittlung des "Hamburger Hallenfußballmeisters":
USC Paloma versus SC Victoria 2:1 (1:1)
Damit gelang es den Palomaten als erster Mannschaft sowohl die Quali als auch die nachfolgende Alsterdorfer Veranstaltung als Sieger zu beenden. Dieser Erfolg lässt ihre Leistung in noch hellerem Glanz erstrahlen. Die Veranstalter des Post-Turniers hingegen werden wohl nun mit einer zweiten USC-Garnitur vorliebnehmen müssen.
Für die rund 1.200 Zuschauer – eine offizielle Zahl war nicht zu erhalten – war der Turnierverlauf so Recht nach ihren Herzen. Der Veranstalter hingegen dürfte nicht ganz glücklich gewesen sein. Denn ohne die Altonaer und ihre rund 200 Fans und den St. Pauli-Lehrlingen mit schätzungsweise 50 eigenständigen Enthusiasten, die er nun vermutlich vermissen wird, werden seine Kasseneinnahmen voraussichtlich geringer ausfallen. C'est la vie.
Zum Spieler des Turniers wählten die Experten Tamer Dönmez (SC Victoria). Als besten Torwart hatten sie Christian Johanson (USC Paloma) gesehen.
Im Auftaktspiel am Freitag um den "Schweinske-Cup 2008" dürfen sich die Palomaten jetzt mit dem VfL Wolfsburg, und gleich anschließend die Gelb-Blauen mit dem FC St Pauli messen.
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