29.02.2008 VfL 93 erfreut sich ausgleichender Gerechtigkeit von Peter Strahl
V f L 93 – FC Voran Ohe 2:1 (1:0)
VfL 93: Chergui – Avarello, Galica, Krohn, Albrecht –- Koschnik, Antoniou, Khalil - Pedroso-Bussu, Marcinkiewicz – Koch (87. Froelich) FC Voran Ohe: Wilkens – Aksu, Andrade, Tetzlaff, Meyer – Altun, Carl, Rodrigues – Vo (60. Lindemann), Nächilla – Witt (70. Deutsch) Tore: 1:0 Marcinkiewicz (28.), 1:1 Witt (53.), 2:1 Marcinkiewicz (83.) Gelb-Rote Karte: Khalil (80. - wdh. Foulspiel) Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek), nicht alles, was er pfiff, erschloss sich dem Außenstehenden Beste Spieler: Pedroso-Bussu, Marcinkiewicz – Carl, Nächilla Zuschauer: 150
Mit bösen Vorahnungen traten die Oher am Freitagabend die Fahrt zum Stadtpark an. Hatte sich doch bis an den Rand des Sachsenwaldes herumgesprochen, dass der Berichterstatter, der zuletzt dem 0:1-Gruselkick gegen H-R beigewohnt und zuvor auch Zeuge der beiden weiteren Heimniederlagen der Schönteich-Elf gewesen war, hafo.de auch am Borgweg repräsentieren würde.
Doch zunächst scheinen die Befürchtungen völlig grundlos. Ein ganz anderer FC Voran, als sieben Tage zuvor, steht auf dem Rasen und macht eindeutig das Spiel, hat zwei, drei große Möglichkeiten, nur kann er nichts daraus machen. Besonders Manuel Nächilla zeichnet sich bei deren Nichtverwertung aus. Die 93er hingegen üben sich in gastfreundschaftlicher Zurückhaltung. Bis zur 28. Minute, als sie urplötzlich in den gegnerischen Strafraum einzudringen vermögen, Zami Khalil seinen Kollegen Martin Marcinkiewicz bedient, und der einstige Palomate mit einem sauberen Schuss in die lange Ecke den Führungstreffer für seine grün-schwarzen Farben markiert. Dieser Treffer gibt den Borweglern verständlicher Weise gewaltigen Auftrieb. Eine von links kommende Flanke lenkt Kai Koch per Kopf weiter zu Davide Pedroso-Bussu, aber P-B schießt überhastet weit über den gegnerischen Kasten (38. Minute). Kurz vor dem Pausenpfiff macht Marcinkiewicz es ihm nach, als dessen Zuspiel vor seinen Füßen landet.
Nur sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff scheinen auch die Gästebemühungen ihren Lohn zu finden. Eine Flanke von Selim Aksu lenkt Florian Witt per Kopf über die Torlinie der Stadtparkinsassen. Zu diesem Zeitpunkt erscheint der Ausgleichtreffer zwar ein wenig überraschend, doch keinesfalls unverdient nach dem bisherigen Gesamtverlauf. Nach gut einer Stunde ein Riesenflachkick von P-B aus 30 Metern, der über den immer schlüpfriger werdenden Rasen zischt, aber um wenige Dezimeter sein Ziel verfehlt. Dann ist es wieder der sehr aktive Nächilla, welcher von sich reden macht, seinen platzierten Ball kann Zakaria Chergui aber per Fuß um den Pfosten biegen. Und wieder die Reinbeker, doch ein Kopfball von Heiko Tetzlaff trifft nach gegnerischer Berührung lediglich die Lattenunterkante und springt danach – aus Oher Sicht – in die falsche Richtung. Sieben Minuten vor dem Abpfiff Jubel beim VfL-Anhang. Koch hat seine beste Szene, als er vorbildlich Marcinkiewicz bedient, der flach das Spielobjekt im Gästekasten versenkt. In der Endphase noch eine vergebene Riesenmöglichkeit für den eingewechselten Thomas Froelich und zwei, drei gefährliche Situationen vor dem Stadtparkgehäuse, doch am Spielstand ändert sich nichts mehr.
Die Oher scheinen ein Herz für niedrigere Chargen zu haben. Eine Woche zuvor verhalfen sie dem Not leidenden SV H-R zum Tabellensprung in die obere Hälfte, an diesem Abend nun den 93ern. Dennoch gehen sie ihres dritten Tabellenplatzes, den schussschwachen Concorden sei Dank, vorerst nicht verlustig, können aber am Sonntag von Condor und/oder Norderstedt überholt werden. Im Übrigen kommt wieder Land für die Schönteich-Jünger in Sicht. Für den kommenden Freitag, an dem sie den SC Concordia empfangen werden, hat sich der hafo.de Referent für ein Spiel auf der Hoheluft einteilen lassen, obwohl es am Amselstieg richtig interessant werden kann. Auch er hat etwas für die Bedürftigen übrig.
Stimmen:
Jan Schönteich (Trainer FC Voran Ohe): Das war ein intensives und aufreibendes Spiel. Wir haben zwar wieder einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, stehen trotz einer unserer besten Saisonleistungen aber erneut mit leeren Händen da. Deshalb tun mir meine Jungens echt leid. Glückwunsch an den VfL. Schließlich war es im Hinspiel genau umgekehrt. Da waren wir die schlechtere Mannschaft, haben aber gewonnen.
Daniel Sager (Trainer VfL 1893): Ich habe heute eine ganz starke Oher Truppe gesehen. Wir wollten aggressiv spielen, haben aber nichts auf die Reihe bekommen. Uns ist aber nichts gelungen, und Ohe hat uns sein Spiel aufgedrängt. Der Führungstreffer für uns war glücklich. Oftmals waren wir aber die bessere Mannschaft und haben verloren, heute war es mal umgekehrt. Damit kann ich leben.
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