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02.03.2008
"Kein Spiel zum Zunge schnalzen" von Kai Peters



Niendorfer TSV – HSV Barmbek-Uhlenhorst 1:0 (1:0)

Niendorfer TSV: Wolgast - Weißner, Kramer, Westphal - Herbert, Galloway, Erdmann, Tepsic (71, Gehrke), Avarello - Nickel, Yamrali (85. Semtner)
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Kleinschmidt - Bohnhorst, Grudzinski (82. Taskin), Stüve, Wolters – Braun, Möller-Riepe, Osman (60. Schwarzer), Mellmann (45. Nartey) - Hasenpusch, Stamer
Tore: 1:0 Nickel (12.)
Schiedsrichter: Kruse (TuS Hamburg), bester Mann auf dem Platz
Beste Spieler: Galloway, Avarello - keiner
Zuschauer: ca. 120

„Es war kein Orkan, was wir hier gespielt haben, aber ein etwas stärkerer Föhn war es schon“, so treffend und mit einigem Wortwitz konstatierte ein zufriedener Carrell Segner die Leistung seiner Nien­dorfer Mannen nach neunzig stürmisch-regnerischen Minuten gegen Barmbek-Uhlenhorst. „Es war kein Spiel zum Zun­ge schnalzen, aber wir haben verdient gewonnen“, so Segner wei­ter. Sein Gegenüber, BU-Trainer Peter Martens, erklärte „seine Man­nen seien in den ersten zehn Minuten des Spiels noch nicht auf dem Platz gestanden, des Weiteren im Spiel nach vorne einfach zu schlecht gewesen, so dass sie verdient verloren haben“.

Die hoffentlich letzten Ausläufer des Sturmtiefs „Emma“ sorgten bei steifer Brise und später einsetzendem Graupel für wenig ange­nehme Begleiterscheinungen bei dieser Ansetzung, in welcher die Hausherren über die volle Spielzeit das weitgehend tonangebende Team waren.

Bereits in der Anfangsphase konnte Niendorfs Angreifer Oliver Ni­ckel mit seinem Solo a la Marcelinho während des DFB-Pokalviertel­finals vergangener Woche zwischem dem VfL Wolfsburg und dem HSV die Weichen für seine Farben auf Sieg stellen, als er sich auf Höhe der Mittellinie einen Leichtsinns-Querpass von BU-Verteidiger Dennis Bohnhorst erlau­fen, mit dem eroberten Spielgerät schnurstraks auf Sascha Klein­schmidt im BU-Tor zueilen und eiskalt zur Führung ins linke, untere Toreck vollenden kann (12.). Kurz zuvor hätte bereits NTSV-Neuzugang Ata Yamrali für Verzückung unter den wenigen, den widrigen Witterungsbedingungen trotzenden Zuschauern sorgen können, doch sein Kopfball verfehlte das Ziel letztlich um einen Meter.

Die Gäste aus Barmbek kamen auf ungeliebtem Kunstrasen nur schwer in die Partie und während der gesamten Spielzeit auch kaum zu nennenswerten Tormöglichkeiten. Die beste vergab Sebas­tian Möller-Riepe kurz vor dem Pausenpfiff, sein Schuss streifte je­doch über den Querbalken (45.). Auch Barmbeks Torjäger Markus Hasenpusch ließ kurz sein Können aufblitzen, allerdings verpassten seine beiden Schussversuche das Ziel weitaus deutlicher (29., 39.). Anders der NTSV, welcher nach der Führung aus einer kompakten Deckung agierend immer wieder gefährlich vor dem Gästetor auf­tauchte, so kam es wohl letztlich doch etwas überraschend für Eduardo Avarello, der freistehend vor Kleinschmidt mit einherge­hender Unterstützung einer „Emma`schen Bö“ eine Flanke von Ter­ry Galloway nicht in einen weiteren Treffer umzuwandeln vermoch­te, so dass es mit einer aus Sicht der Hausherren verdienten, wenn auch knappen Führung in die Pause ging.

Auch nach dem Wechsel ergab sich das selbe Bild. Die Gäste aus Barmbek, vergeblich um spielerische Akzente bemüht, offenbarten nunmehr deutliche Probleme mit der Spielgestaltung und kamen mit dem zunehmenden Pressing der Niendorfer zu keinem Zeitpunkt zurecht. Mit fortlaufender Spieldauer ergaben sich von nun an wei­tere Gelegenheiten für die Hausherren. Sven-Peter Weißner (65., 79.), Torschütze Nickel (78.), Eduardo Avarello (82.) und Yamrali (82.) überboten sich in der Folge im Auslassen bester Möglichkei­ten. Den Sack entgültig zuzumachen verpasste erneut der auffällige Avarello, der sich den Ball von Gästeverteidiger Sören Wolters sti­bitzte, das Kunststoffspielgerät freistehend vor Kleinschmidt aller­dings kläglich über das Gehäuse schaufelte (87.).

Unter dem Strich steht ein mehr als verdienter Erfolg für den Nien­dorfer TSV, der über die komplette Spieldauer läuferisch wie spiele­risch als auch taktisch diszipliniert agierte und sich diese drei Punkte somit redlich verdient hat. Über die Leistung der Mannen vom Rupprechtplatz bleibt zu sagen, dass mit ähnlicher Einstellung im nächsten Punktspiel beim Meiendorfer SV sicher kein Blumen­topf zu gewinnen ist.

Die letzten Worte gebühren dem tadellosen Schiedsrichtergespann um Herrn Kruse vom TuS Hamburg, welches in jeder Situation Herr der Lage gewesen ist und zu jedem Zeitpunkt im offenen Dialog mit Spielern und Vereinsverantwortlichen stehend für stete Deeskalation unter den Akteuren sorgen konnte. Eine rundherum gute Leistung!


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