Soviel zur ersten Halbzeit. Höhepunkt aus journalistischer Sicht: Die Auswechslung von Thorsten Heine beim SV Rugenbergen. Er verletzte sich in einem Zweikampf und musste für Daniel Brehmer Platz machen.
Guido Stendel gegen Sören Lühr
Mehr war nicht. Um das noch einmal zu verdeutlichen: Mehr war wirklich nicht!
USC-Manager Kai Rathke hatte vor Spielbeginn verkündet: "Heute muss es knallen. Sonst hat eine Mannschaft den Schuss nicht gehört." 120 Zuschauer sahen in den ersten 45 Minuten stattdessen so was wie 23 Pappkameraden auf dem Spielfeld rumwerkeln. Ständig nur brüllend, hadernd mit sich selbst, dem Schiri und einen Grottenkick hinlegend, der manchen Elektro-Markt an der Geld-zurück-Garantie in die Insolvenz gehen lassen würde.
Sogar Schiedsrichter Andreas Bandt ließ sich zu einer Bemerkung hinreißen, die wie die Faust auf's Auge passte. Als sich die USC-Spieler über eine Abseits-Entscheidung beschwerten, wurde Bandt laut: "Das war kein Abseits, spielt Fußball hier!". Selten so eine gute Zusammenfassung gehört. Rugenbergen schien die Rettung vor dem Abstieg nicht an den sprichwörtlich eigenen Haaren zu versuchen, sondern Paloma bot dem SVR zusätzlich die eigene Haarpracht an, um gleich mit in die Landesliga gezogen zu werden.
Oliver Engl gegen Danijel Peric
Dass es in der zweiten Hälfte etwas besser wurde, lag zumindest auf Paloma-Seite am eingewechselten Erdal Akyol. "So früh war seine Einwechslung noch gar nicht geplant", sagte USC-Trainer Frank Hüllmann nach dem Spiel, doch nach gespielten 52 Minuten entschied sich "Hülle" doch dafür den lange verletzten Akyol zu bringen. Dem merkte man an, dass er wollte. Am Ende alles richtig gemacht für Hüllmann, denn Akyol war Schütze des goldenen Tores. Thiemo Kieckbusch war zuvor elfmeterreif umgelegt worden, Rugenbergen rechnete wohl in mannschaftlicher Geschlossenheit mit dem Pfiff, doch Schiri Bandt ließ weiterspielen, Dusko Pezerovic schaltete am schnellsten, legte auf für Akyol und dessen Schuss flog wie ein Strich ins Netz. Keine Chance für Yalzin Ceylani im Tor der Gäste. Schönes Tor, Paloma, schön geschlafen, Rugenbergen!
Für den SV Rugenbergen wird es nach dieser Niederlage richtig eng, und an die Rettung glauben wohl nicht mehr allzu viele Fußballfans. In Bönningstedt wird deshalb auch schon zweigleisig geplant. "Wenn wir drin bleiben, dann ist es schön. Wenn nicht, dann ist es Pech", sagte Trainer Peter Pietrusska, der auch in der Landesliga noch Trainer bleiben würde.
Paloma war am Ende die glückliche(re) Mannschaft und feierte auf dem Platz lautstark die drei Punkte. Keeper Frank Dröge nahm den Kick gelassen: "Es war sicher kein Fußballleckerbissen. Aber lieber einmal so gewinnen, als schön zu spielen und zu verlieren."
Als letzte Anmerkung sei erwähnt, dass für echte Masochisten das komplette Spiel wohl demnächst auf "www.die-ligen.de" verfügbar sein wird. Zumindest hat jemand das Spiel mitgeschnitten. Dieser Link ist übrigens nicht gesponsort ;)
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