„In der ersten Halbzeit haben wir Glück gehabt, danach haben wir jedoch toll gefightet“, so das zufriedene Resümee von BU-Trainer Peter Martens im Anschluss an das Duell zwischen BU und dem Top-Titelanwärter von der Hohen Luft. Ganz anders jedoch schien die Gemütslage bei Victoria-Coach Bert Ehm, der seiner Mannschaft den Vorwurf „zu wenig Torchancen für unsere Ansprüchen heraus gespielt zu haben“ machte und anfügte, dass „das Spiel schon in der ersten Halbzeit hätte entschieden werden müssen“.
Die Begegnung war noch keine zwei Minuten alt, da lief für den Titelaspiranten von der Hohen Luft bereits alles nach Plan. Victorias Top-Angreifer Antonio Ude erhaschte das runde Kunststoffspielgerät an der Barmbeker Strafraumgrenze und überlistete BU-Tormann Sascha Kleinschmidt mit einem gekonnten Heber aus gut 20 Metern Torentfernung (2.). Das nun mehr 18. (!) Saisontor für den Vicky-Goalgetter als sehenswerter Wachmacher der, ob der heute vorherrschenden widrigen äußeren Bedingungen, nicht all zu zahlreich erschienenen Fußballenthusiasten.
1:0 durch Antonio Ude
Nach zuletzt gravierenden Leistungsschwankungen der Hausherren durfte das Publikum ob einer Reaktion seitens der Hausherren gespannt sein. Es entwickelte sich erwartungsgemäß eine einseitige erste Hälfte, geprägt von technisch überlegen Gästen, die mit schnellem Passspiel das Mittelfeld oft viel zu mühelos überbrücken konnten. Nach einer sehenswerten Hereingabe des flinken Sczegin Akgül auf den Kopf von Torschütze Ude, wuchtet dieser das Spielgerät etwas zu zielgenau an den Querbalken; der auf einen Abpraller lauernde Mannschaftskamerad Ahmet Hamurcu zwang im Nachsetzen Schlussmann Kleinschmidt zu einer Flugeinlage (18.). Ebenso wenig Erfolg hatte Mark Pomorins Versuch, den Ball per Seitfallzieher im Tor unterzubringen, nachdem dieser auf Umwegen auf seinem Schlappen landete (37.). Was mit spielerischen Mitteln nicht gelang, versuchten die Hausherren mit zunehmender Spieldauer durch alte, von den eigenen Anhängern gerne eingeforderten „Barmbeker Tugenden“, wie Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft wett zumachen, was mehr und mehr gelang. Offensiv hingegen gab es seitens der BU-Protagonisten kaum etwas zu notieren. Wurde es vor dem Kasten von Felix Sager brenzlig, so schwang der Mann an der Linie sein gelb-rotes Signalfähnchen (33.).
Der zweite Durchgang gestaltete sich ausgeglichener, nahmen die BU-Männer fortan auch aktiv am Spielgeschehen teil. Aus ähnlicher Position wie bei der Gästeführung fasste sich BU-Antreiber Sebastian Möller-Riepe ein Herz und drosch die Kugel auf das von Felix Sager gehütete Tor. Das Volleygeschoss zischte - vorbei an Freund und Feind - in den Torgiebel (55.).
Action im Strafraum, BU mit dem Punktsieg
Nach gut einer Stunde setzte Victorias Torschütze Ude seinen Mitspieler Akgül gekonnt in Szene, als dieser aus spitzem Winkel die erneute Führung für seine Farben auf dem Fuß hatte, das Ziel jedoch um Zentimeter verpasste (66.). Wenig später ergab sich für BU-Angreifer Phillip Stamer ebenfalls die Möglichkeit, seine Mannen in Front zu schießen, allerdings scheiterte sein Schussversuch am aufmerksamen Sager, der im Eins-zu-eins-Duell mit dem glücklosen Barmbeker Angreifer Sieger blieb (68.). Die letzte Chance der Gäste, den „Dreier“ zu entführen und den Vorsprung auf den Meiendorfer SV zu halten hatte Victorias Hamurcu, dessen Kopfball in Folge eines von Stefan Rahn getretenen Eckballs nur knapp über das Gehäuse streifte (73.).
„Wichtig war, dass wir hier eine Reaktion zeigen, das haben wir geschafft“, so BU-Coach Peter Martens abschließend auf die Frage nach dem allgemeinen Befinden nach zuletzt durchwachsenen Auftritten.
„In der ersten Halbzeit müssen wir das Spiel klarmachen, doch dann kommt so ein Sonntagsschuss und dann steht es eins zu eins“, so die knappe Analyse von Bert Ehm, dem die zwei verlorenen Punkte noch weh tun könnten, zumal am nächsten Wochenende das direkte Duell mit Verfolger Meiendorf ansteht...
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