07.04.2008 Rückblick: Die "Big Points" waren im Abstiegskampf zugegen von
Gewisse Begegnungen oder gewisse Siege verdienen sich gewisse Namen. Unter anderem wurde in den letzten Tagen des Öfteren von diesen „großen Punkten“ gesprochen, die auch die Deutschen besser als „Big Points“ kennen. An diesem Wochenende wurden sie wieder mehrmals vergeben, diese ungemein wichtigen Zähler. Derjenige, der von diesen Punkten redet, lebt meistens in dem Jetzt. Dass auch die Hinspiele oder generell gesehen alle Partien irgendwie „Big Points“ beinhalten, wird gerne übersehen, verdrängt oder vergessen. Zum Beispiel verloren die Niendorfer nicht nur das Rückspiel gegen die „Tauben“ vom USC Paloma mit 0:1 (Torschütze Sülün), sondern auch das Match im Herbst 2007. Jedoch spricht man an einem zehnten Spieltag noch nicht so gerne von den BPs, dafür ist es dann noch zu früh. Tendenzen sind zwar schon abzusehen, mehr aber auch noch nicht. Spätestens Ende des Winters, Anfang Frühling beginnt allerdings die Hochsaison. In den direkten Duellen, manchen nennen sie auch gerne „Endspiele“ stehen sie zur Vergabe. Als würde ein Sieg gegen Condor jetzt oder früher nicht auch drei Punkte bringen.
Wie gesagt, an diesem Wochenende suchten sich die „Big Points“ den Abstiegskampf aus. In vier Begegnungen ging es um mehr als drei Punkte, es waren die so genannten „Sechs-Punkte-Spiele“. Natürlich weiß jeder Fußballer (hoffentlich!), dass nur drei Punkte vergeben werden können, aber in Bezug zum Kontrahenten verdienen diese „6PS“ durchaus ihren Namen. Wir schauen als Beispiel auf die Partie Rugenbergen gegen Pinneberg. Nach dem Treffer des Pinnebergers Pekdemir und vier Platzverweisen stand fest, dass der VfL neun Punkte vor dem (nun wohl sicheren) Bald-Landesligísten liegt. Ein vermeintlicher Erfolg Rugenbergens hätte die Differenz auf nur noch drei Zähler dezimiert. Die Hoffnung wäre nach Rugenbergen zurückgekehrt, nun hausen dort Ernüchterung und die Gewissheit, dass man sich wieder auf die Quickborns, Schenefelds und Blankeneses dieser kleinen Hamburger Welt einstellen darf. Das schon angesprochene 1:0 der Palomaten in Niendorf hat zur Folge, dass die Hüllmann-Truppe ihre kleine Serie auf fünf Begegnungen ohne Niederlage ausbaute. Aber noch wichtiger ist der Fakt, dass der USC sich ein wenig Luft verschaffen konnte. Anstatt das Niendorf den Gegner hätte überflügeln können, liegen der NTSV nun fünf Punkte hinter Paloma. Als derzeitiger Experte für die „6PS“ können die Jungs aus Curslack gelten. Letzte Woche siegte die Mannschaft daheim gegen Halstenbek, am Freitag enterte CN den Borgweg und brachten dem VfL 93 die erste Pleite nach acht Spielen bei. Und das ohne Trainer Henke, der wegen einer Operation nicht zugegen sein konnte. Nur schade für Curslack, das es am kommenden Wochenende gegen Concordia geht. Dort steht ein „Nicht-6-Punkte-Spiel“ an, Cordi agiert halt in anderen Sphären.
Für einige Klarheit sorgte das 3:1 Halstenbeks über Buxtehude. Pannen markierte die Führung für HR, Greco egalisierte, bevor Protzek für die Schleswig-Holsteiner im zweiten Durchgang die Entscheidung besorgte. Der BSV darf sich die gleichen Gedanken wie Rugenbergen machen. Halstenbek hingegen darf sich auf die nächste Saison in der „mal wieder beste Hamburg-Liga aller Zeiten“ freuen. Für die BSVer werden die „Big Points“ ziemlich „little“ in den kommenden Wochen. Auslaufen ist angesagt. Dieses Gefühl kennt Harburg schon länger, gefühlt seit dem Saisonbeginn. Bei Concordia gab es eine 2:4-Niederlage, die den Marienthalern das seltene Gefühl eines Heimsieges bescherte, der unter die Rubrik „Pflichtdreier“ fiel. Er war wohl schon vorher eingeplant.
Bevor noch die absolute Spitze der Staffel begutachtet wird, muss noch dargelegt werden, dass Norderstedt eigentlich eine Enttäuschung der Saison ist. Wozu diese Ansammlung von guten bis sehr guten Spielern fähig ist, zeigte sie gegen die Buchholzer, die mit der Visitenkarte von fünf Spielen ohne Gegentor und nur einer Niederlage in 18 Partien anreisten. Ganz egal, die Eintracht dominierte und schickte die Titze-Elf mit einem 3:0 wieder nach Niedersachsen. Man muss sich daher wundern, warum die Eintracht nicht um die Meisterschaft kämpft. An besonders großen Ereignissen werden beide Mannschaften nicht mehr in dieser Spielzeit teilnehmen. Eines dieser Kategorie findet nächsten Freitag statt, wenn der Erste vom SC Victoria den Zweiten aus Meiendorf erwartet. Dort kann die Meisterschaft entschieden werden. Die „Big Points“ werden ihre großen Brüder vorbeischicken. Die „Bigger Points“ oder „The Biggest Points of the Season“ stehen zur Disposition. Dass es sogar zur Wachablösung kommen könnte, lag an einem unnötigen Unentschieden Victorias in Barmbek und einer guten Leistung Meiendorfs gegen Voran Ohe (3:1). Es liegen nur noch zwei Punke zwischen den Dominatoren der Staffel. Ein Spitzenspiel auf das sich die gesamte Liga freut.
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