18.04.2008 Die Wiedergutmachung gelingt Concordia nur halb von
präsentiert:
SC Concordia – BSV Buxtehude 2:1 (1:0)
SC Concordia: Voß – Stöhr (66. Schulz), Clausen, Iwosa, Müller – Pornhagen, Yaqubi (76. Banasiak) – Smereka, Janke, Jurkschat (17. Subasic) – Harms BSV Buxtehude: Crüger – Ramazanoglu – A. Achaoui, Kramer, Patsalis – Hamze (76. Holz), S. Achaoui, von Loh, Graap (85. Faruke) – Greco, Schön (59. Wegener) Tore: 1:0 Smereka (30.), 2:0 Harms (86.), 2:1 Greco (90.+1) Schiedsrichter: Zibull (SV Heidgraben), hatte die Partie fest im Griff und kam ohne Gelbe Karte aus; Beste Spieler: Janke – Kramer Zuschauer: 190
„Hinten undiszpliniert und vorne ohne Laufbereitschaft“ - selbst das Urteil in der Stadionzeitung zum 0:4 am vergangenen Wochenende in Curslack war eindeutig. Es war die schwächste Leistung der Marienthaler in dieser Saison. Gegen den BSV Buxtehude, der als Absteiger so gut wie sicher feststeht, war demzufolge Wiedergutmachung angesagt. Im ersten Durchgang war der Wille dazu auch einigermaßen deutlich zu spüren. Die Klobedanz-Elf war den Gästen überlegen und hätte mit etwas mehr Glück auch mit einer höheren Führung in die Pause gehen können. Anschließend jedoch blieb vieles Stückwerk. Auf der Gegenseite steckten die Niedersachsen in keiner Phase der Partie auf, und so hätte sich am Ende niemand beschweren dürfen, wenn der BSV einen Punkt in die Heimat entführt hätte. Bitter für den SC Concordia: Mario Jurkschat („Ich habe im Zweikampf ein Knacken gehört. Ich hoffe, es ist nichts durch.“) musste frühzeitig mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Die Saison scheint für den Angreifer, der bereits 15 Saisontreffer für sich verbuchen konnte, wohl gelaufen zu sein.
Die eine Halbzeit okay, die andere ganz schön mau - die Wiedergutmachung gelang dem SC Concordia also irgendwie nur so halb. Und möglicherweise wäre sie überhaupt nicht gelungen, wenn Maurizio Greco einen tollen Spielzug der Buxtehuder (inklusive seiner eigenen technisch starken Ballmitnahme) mit dem Führungstor belohnt hätte. Der Angreifer schob das Spielgerät jedoch am Tor vorbei (13.). Davor und danach präsentierten sich allerdings die Hausherren schwungvoller. Paul Janke, in gewohnter Manier als unermüdlicher Ballverteiler und Passgeber, und Steffen Harms als Dauerläufer (allerdings auch inklusive vieler Stockfehler) waren dabei die auffälligsten Offensivakteure. Letzterer war es dann auch, der in der 22.Minute die bis dahin dickste Cordi-Chance auf dem Fuß hatte. Glänzend frei gespielt, ließ Harms BSV-Torwart Björn Crüger aussteigen, legte sich dabei den Ball aber zu weit vor, so dass Ghadi Hamze in letzter Sekunde kurz vor der Torlinie retten konnte (22.). Acht Zeigerumdrehungen später war es dann aber doch soweit: Ein Eckstoß von Janke konnte von der Buxtehuder Abwehr nicht geklärt werden, und Patrick Smereka markierte mit einem Rechtsschuss, flach ins linke Eck das 1:0. Harms per Kopf (33.) und Janke aus spitzem Winkel (39.) vergaben im Anschluss daran die mögliche höhere Führung.
Nach dem Wechsel verflachte die Partie. Concordia hatte jegliche Gefährlichkeit und Sicherheit in der Kabine gelassen, sodass der BSV mit zunehmender Spieldauer begriff, dass im Marienthal an diesem Abend etwas Zählbares zu holen ist. Die Gäste gewannen jetzt die Oberhand sowie die Mehrzahl der Zweikämpfe. Gleichzeitig offenbarten sie aber auch, dass in dieser Saison eines ihrer Hauptprobleme in der mangelnden Durchschlagskraft liegt. Torchancen sprangen bei allem Bemühen nur wenige heraus, und wenn mal eine da war, wurde sie leichtfertig (um nicht zu sagen kläglich) vergeben. An die Nase fassen muss sich in diesem Fall Pascal von Loh, der es fertigbrachte, die Kugel aus drei Metern und ohne Bedrängnis neben das Tor zu schieben (65.).
In der Schlussphase machte Buxtehude dann zwangsläufig immer mehr auf, sodass Concordia gar nicht mehr anders konnte als zu kontern. Mirko Schulz (83.) und Janke (84.) zielten dabei noch zu ungenau, ehe Harms nach einem Steilpass von Janke allein auf das Gäste-Tor zulaufen und den Ball zum 2:0 unter Crüger hindurch ins Netz spitzeln konnte. Die Entscheidung? Auch nur so halb, möchte man sagen. Buxtehude legte noch einmal den Angriffsschalter um und kam in der Nachspielzeit durch einen direkt verwandelten Freistoß von Maurizio Greco (und einer von Sebastian Voß ungünstig postierten Mauer) noch einmal auf 1:2 heran. Mehr sollte den Gästen dann aber nicht mehr gelingen.
Stimmen:
Wolfgang Nitschke (Trainer BSV Buxtehude): Für eine Mannschaft wie Buxtehude, die sich auf Abschiedstour befindet, geht es nur noch darum, dass man sich vernünftig präsentiert. Das hat die Mannschaft zumindest in der zweiten Halbzeit getan, überraschenderweise waren wir da sogar überlegen. Durch einen zu kurz geschossenen Freistoß und dem daraus resultierenden Konter haben wir das 0:2 kassiert und den in der Luft liegenden Ausgleich leider nicht mehr geschafft. Und ich denke schon, dass Pascal von Loh das leere Tor aus einem Meter Entfernung hätte treffen können. Dann hätten wir hier eventuell einen Achtungserfolg geholt, der uns moralisch sehr geholfen hätte. Da Concordia in der ersten Halbzeit aber deutlich überlegen war, kann das Ergebnis so in Ordnung gehen.
Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia): Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit engagiert aufgetreten sind. So fängt man ein Spiel an, das war in Ordnung. Leider haben wir es versäumt das 2:0 zu machen. Die zweite Halbzeit geht ganz klar an Buxtehude, da haben wir insgesamt zu wenig nach vorne gemacht. Meistens wird man dann noch bestraft, insofern können wir mit diesem Arbeitssieg gut leben. Entscheidend war für mich nach der Katastrophenleistung in Curslack, dass wir richtig dagegenhalten. Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, wie sich die Mannschaft in Buchholz verhalten wird.
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