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27.04.2008
Bärenstarken Niendorfern fehlt es an Torschützen von Peter Strahl


präsentiert:


FC Eintracht 03 Norderstedt – Niendorfer TSV 1:0 (1:0)

Eintracht Norderstedt: Böse – Maurer, Krohn, Werwath, Sterczyk – Suaidy (46. Moheit), Flatken, Gersdorf (66. Timm), – Yilmaz, Hadid (73. Zick) - Mahnke
Niendorfer TSV: Wolgast – Tepsic, Westphal, Voß, Gehrke – Erdmann (68. Eggers), Kramer - Avarello, Galloway, Yamrali (59. Weißner) – Jakobs (46. Natusch)
Tore: 1:0 Krohn (15.)
Rote Karte: Böse (72., Notbremse)
Schiedsrichter: Laws (SC Victoria), Spitzenschiedsrichter sind souveräner
Beste Spieler: Böse – Tepsic, Weißner
Zuschauer: knapp 200


Mehr als viele Worte des Spielbeobachters vermögen diesmal die abschließenden Sätze beider Trainer zum Spielverlauf zu sagen. Dies umso mehr, als sie, was nur höchst selten passiert, in ihren Ansichten vollkommen übereinstimmen:

"In der ersten Halbzeit hat mich meine Mannschaft wirklich überzeugen können. Im zweiten Spielabschnitt hatten wir allerdings 20 Minuten lang Probleme, doch nach dem Feldverweis für Böse konnten wir nochmals richtigen Druck entwickeln, waren aber im Strafraum bei entscheidenden Bällen zu ungenau und umständlich. So haben wir schließlich Marco Krausz ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk gemacht", so Niendorf-Coach Carrel Segner.

Das gestrige Geburtstagskind – es wurde 34 Lenze jung - stieß in dasselbe Horn, als es meinte: " Uns war klar, dass heute eine andere Niendorfer Mannschaft auf dem Platz stehen würde, als in den letzten Wochen. Von daher ist es mir ein wenig unerklärlich, dass wir nur schleppend ins Spiel gekommen sind. Auch ich muss sagen, dass die Niendorfer in der ersten Halbzeit klar besser waren. Nach dem sehr fragwürdigen Platzverweis haben sie nochmals Luft bekommen, und wir haben dann nur mit einem Quäntchen Glück das 1:0 einfahren können."

In der Tat präsentieren sich die Gäste am Sonntagnachmittag im Wilhelm-Plambeck-Stadion - ohne den an einer schmerzhaften Entzündung leidenden Carsten Wittiber - mit einem hoch konzentrierten Angriffsspiel, wie sie es in dieser Saison noch nicht zu Wege gebracht haben dürften. Bereits nach zwei Minuten landet der Ball bei Gerrit Jakobs, der jedoch in Höhe und Breite verzieht. Es dauert etliche Minuten, bis auch die Norderstedter erstmals an der gegnerischen Strafraumgrenze auftauchen, nur der Schuss von Marius Flatken stellt keinerlei Bedrohung für Keeper Sven Wolgast dar. Nach weiteren starken Szenen der Gäste in der Vorwärtsbewegung die große Chance zum Führungstreffer, da Jakobs im Strafraum beim Zweikampf nach einem Ellbogencheck – wie besser Postierte zu bekunden wissen – sich am Boden wiederfindet. Beim von Ata Yamrali getretenen Elfer reagiert Goalie Frederic Böse hervorragend und auch dem Nachschuss von Sven Tepsic wirft er sich wagemutig in den Weg. Eine Viertelstunde ist gespielt, als nach einem harmlosen Foul Andreas Krohn Gelegenheit zur Ausführung eines Freistoßes aus der 20-Meter-Distanz erhält. Halbhoch an der schlecht postierten Mauer vorbei findet der Ball seinen Weg ins Niendorfer Torgehege. Fast im Anschluss an diese kalte Dusche noch eine gute, aber verfehlte, Möglichkeit für Mustafa Hadid, dann wieder die Blauen. Jacobs wird im letzten Moment von Krohn abgeblockt und verpasst wenig später einen Eckball.

Auch im zweiten Spielabschnitt haben die Garstedter alle Hände voll zu tun, sich gegen die Aggressoren vom Sachsenweg zu wehren, und nur selten Gelegenheit, eigene Spielideen zu entwickeln. Allein von Flatken droht einmal Gefahr, die jedoch Torhüter Sven Wolgast problemlos beseitigt. Gut eine Viertelstunde vor Beendigung der Partie bleibt dessen Kollegen auf der anderen Seite nichts anderes übrig, als sich einem Niendorfer rechts außerhalb des 16ers in den Weg zu werfen. Referee Laws sieht darin eine Notbremse, und der vermeintlich böse Böse muss sich von André Zick ersetzen lassen, und wird auf dem Wege zur Bank von Hadid begleitet. Nochmals mobilisieren die Gäste alle Kräfte, Eduardo Avarello touchiert mit einem Distanzknaller die Querlatte, und Tepsic trifft nach einem Freistoß von Tim Galloway nur das Außennetz. Alles vergebens.

Mit diesem Erfolg, gleichgültig wem er zu verdanken ist, haben sich die Einträchtigen nun schon auf Position Drei des Tableaus vorgearbeitet. Diesen Rang zu halten, wird vermutlich nun deren Hauptaugenmerk gelten. Zu mehr wird es wohl nicht reichen, sofern sich die Meiendorfer nicht noch weitere, höchst unwahrscheinliche, Ausrutscher der Harburger Art gestatten sollten. Die Niendorfer aber sollten bei einem knüppelharten Restprogramm (Vicky und VfL at home, Pinneberg und H-R away) einen Großteil ihrer Bemühungen in den kommenden Wochen der Hoffnung widmen. Einer Hoffnung nämlich, die Altona 93 und St Pauli II die Promotion zur Regionalliga erreichen, und bei den Internationalen – mit zwei Spielen im Rückstand – nicht den zweiten Frühling aufkommen lässt.


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