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02.05.2008
Manchmal ist eben auch der Platzwart wichtig von Andreas Killat


präsentiert:


SC Concordia Hamburg – Inter GSK Bergedorf 2:1 (0:0)

SC Concordia Hamburg: Voß – Stöhr (52. Banasiak), Clausen, Reiher, Müller – Schulz, Pornhagen, Janke, Iwosa (68. Yaqubi) – Subasic (46. Julardzija), Harms
Inter GSK Bergedorf: Lejic – Medoglu, Öztürk – Reich (52. Altun), Bektas, Y. Koca – Ocak – Dogan (68. Kartal), Kilic, Besic – Yasar (56. T. Koca)
Tore: 1:0 Schulz (47.), 1:1 Kilic (61.), 2:1 Yaqubi (83.)
Schiedsrichter: Timo Röntsch (TuS Fleestedt): Sehr gute Leistung! Tolles Zusammenspiel mit seinen Assistenten Hendrik Hansen (TSV Bardowick) und Nadine Lange (TV Meckelfeld). Optimale Auslegung der Vorteilsregel (zwei Gelbe Karten im Nachhinein vergeben), einfach stark!
Rote Karte: Kadir Öztürk (85., GSK Bergedorf), grobes Foul (an Mathias Pornhagen)
Beste Spieler: Schulz, Janke - Lejic, Besic
Zuschauer: 210

Dass der Zufall beim Fußball hin und wieder eine Rolle spielt, ist sicher hinlänglich bekannt. Aber wenn ein Platzfehler ein Spiel entscheidet, darf sich die unterlegene Mannschaft eigentlich nicht ganz zu Unrecht beklagen. Es ehrt jedoch den GSK-Manager Seweryn Malyk, dass er am Ende den Cordi-Heimsieg als verdient anerkannte, obwohl die Umstände der Niederlage mal wieder sehr unglücklich waren (erinnert sei hier z.B. auch an die Pleite bei Halstenbek-Rellingen).

Bereits in der ersten Halbzeit dominierten die Gastgeber weitestgehend das Geschehen, die Internationalen aus Bergedorf konzentrierten sich komplett auf das Verteidigen und handelten sich vom umsichtigen Leiter der Partie, Timo Röntsch, drei Gelbe Karten für Zerren am Trikot (Halten) ein. Zweimal scheiterte der heute sehr unglücklich agierende Steffen Harms (18./40.) und auch die „Ménage á trois“ von Paul Janke (Eckball), über Thomas Reiher, Verlängerung auf Mathias Pornhagen, dessen Kopfball knapp über das Tor strich (35.), brachte nichts Zählbares ein. Bei den Gästen wusste zu diesem Zeitpunkt nur Torhüter Darko Lejic zu gefallen, der immer wieder aufmerksam mitspielte und über eine gute Strafraumbeherrschung verfügte.

Nach dem Wechsel erhöhten die Marienthaler den Druck spürbar. Mirko Schulz hatte Lejic bereits zwei Minuten vor der Pause mit einem Fernschuss auf die Probe gestellt und auch zwei Umdrehungen nach dem Wiederanpfiff blieb er nur zweiter Sieger. Nach gut einer Stunde vereitelte Lejic gegen Harms eine weitere Großchance, in dem er im richtigen Augenblick aus seinem Tor stürmte. Im Gegenzug dankte es ihm seine Mannschaft: Ali Haydar Altun zog einfach mal aus 18 Metern ab, der Ball wäre nach Meinung der meisten Zuschauer zwar Richtung Eckfahne geflogen, doch „Ibo“ Kilic stand wie Luca Toni goldrichtig (und durch die Nachlässigkeit der Cordi-Abwehr auch nicht im Abseits), stoppte den Ball perfekt mit der Brust und netzte aus wenigen Metern zum überraschenden Ausgleich ein.

Die Rot-Schwarzen blieben zwar auch danach überlegen, aber im Prinzip sah nun alles nach einer Punkteteilung aus. Zu ungenau – Trainer Andreas Klobedanz nannte es hinterher „zu kompliziert“ – waren die Bemühungen der Concorden. Dann fasste sich der eingewechselte David Yaqubi ein Herz, zog aus 20 Metern ab, kurz vor dem Tor setzte der Ball in einer Sandmulde auf und zur Überraschung der Trainer, Zuschauer und Mitspieler landete das Leder im Tor. Für Torwart Lejic war bei diesem unglücklich aufspringendem Ball nichts zu halten (83.), Platzwart Gerd Angelbeck hatte ganze Arbeit geleistet. Zwei Minuten später handelte sich Kadir Öztürk noch eine unnötige Rote Karte wegen überharten Einsteigens gegen Pornhagen ein, mehr passierte nicht, so dass Concordia sein „Triple“ feiern konnte: Dritter Heimsieg in Folge, Eroberung von Platz 3 und das 50. Saisontor! Die Bergedorfer dagegen bleiben bei 49 Gegentoren stehen, kassierten allerdings die dritte Pleite auf fremden Boden in Serie (2x 0:1 und nun 1:2) und die 10. Auswärtsniederlage insgesamt.

Ein Wort noch zu der Schiedsrichter-Assistentin Nadine Lange (TV Meckelfeld): Viele Zuschauer hatten sich ob der hübschen Dame mit langen blonden Haaren an der Linie schon chauvinistische Sprüche zurecht gelegt. Diese konnten allerdings in der Schublade bleiben, da sie eine überaus überzeugende Partie ablieferte und alles (!) richtig machte. Und nein, der Berichterstatter hatte hinterher kein Date mit der Lady, sondern meint dieses Lob auch so absolut ernst.


Stimmen:

Seweryn Malyk (Manager Inter GSK Bergedorf):
Ich glaube, wenn man bedenkt, wer bei uns heute auf dem Platz stand (u.a. zwei A-Jugendliche), dann haben wir heute eine sehr starke Leistung abgeliefert. Wir haben die Sperren gut verkraftet. Der Siegtreffer zum 2:1 für Concordia war bezeichnend und glücklich, der Platzwart hatte heute seinen Anteil. Unterm Strich allerdings ein verdienter Sieg für Cordi. Mit dem Schiedsrichter aus Niedersachsen bin ich wieder sehr zufrieden.


Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia Hamburg):
Ich bin emotional sehr gerührt, so ein Spiel hat man nicht alle Tage. GSK hat gut verteidigt, aber das Spiel haben wir über 90 Minuten bestimmt. Mit dem Auftreten meiner Mannschaft bin ich zufrieden, wir waren zwar ein bisschen kompliziert, aber engagiert. Das Siegtor war natürlich unglaublich glücklich, aber an dem verdienten Sieger gibt es keine Zweifel.


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