16.05.2008 Oberliga aktuell: Neue St. Pauli-Hoffnung vor dem Derby von
Der Kampf um die Regionalligaplätze spitzt sich in der Oberliga drei Spieltage vor Saisonschluss dramatisch zu. Für den ambitionierten TuS Heeslingen ist dagegen der große Traum vom "Regionalliga-Aufstieg" geplatzt, denn jetzt steht fest, dass der TuS keine Lizenz vom DFB erhalten wird. Unvollständig eingereichte Unterlagen sowie Sicherheits-Unzulänglichenkeiten im eigenen als auch im Verdener Stadion, das als Ausweichspielstätte dienen sollte, ließen den DFB zur Negativ-Entscheidung kommen.
Sollten also die Heeslinger als derzeitiger Tabellenfünfter auch am Saisonende einen Aufstiegsplatz belegen, würde der Sechste entsprechend nachrücken, und der Tabellensiebte spielt dann die Relegation. Somit steht die zweite Mannschaft des FC St. Pauli als Achter nur noch einen Punkt hinter dem Mindestziel Relegation. Eine Niederlage am morgigen Samstag gegen Altona könnte die gute Ausgangssituation allerdings schon wieder deutlich verschlechtern.
Da sind die Vorzeichen beim AFC doch ganz anders, denn mit einem Sieg kann die Fröhling-Elf vorzeitig die sportliche Qualifikation für die nächste Spielzeit sicher stellen. Kaum denkbar, dass es da nachbarschaftliche "Hilfe" für den Gegner gibt!
Doch der sportliche Erfolg allein reicht den Altonaern nicht, denn auch sie kämpfen in Sachen Stadion und Sicherheit nach wie vor an der "Lizenz-Front". Gegenüber dem "KICKER" äußerte sich Präsident Dirk Barthel zur aktuellen Situation: "Die Stadionfrage beschäftigt uns ausgiebig, aber die Zeit drängt." Fest steht derweil lediglich, dass weder in der Adolf-Jäger-Kampfbahn noch beim benachbarten SV Lurup an der Flurstraße gespielt werden wird. Sowohl im heimischen Stadion an der Griegstraße als auch in Lurup wären erhebliche Umbaumaßnahmen unvermeidbar - Lösungen die wirtschaftlich nicht tragbar sind.
Die letzte halbwegs realistische Hoffnung scheint das Hoheluft-Stadion zu sein - wenn denn die Stadtväter dem SC Victoria mit steuerlichen Mitteln unter die Arme greifen, denn auch die vereinseigene Spielstätte des Hamburg-Liga-Spitzenreiters benötigt dringend einen "Relaunch", der für die kooperierenden Klubs mit ca. 400.000 Euro allein nicht zu wuppen wäre.
Laut DFB muss sich der AFC allerdings bereits vor der endgültigen Nachfrist (6. Juni) zum Auflagen-Status äußern. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nur noch gut zwei Wochen Zeit sind, um die notwendigen Maßnahmen anzuschieben. Und wer die Zeitfenster der Hamburger Behörden bei Bezuschussungen kennt, mag kaum daran glauben, dass es in der kommenden Saison an der Hoheluft Regionalligafußball zu sehen gibt. "Sportstadt Hamburg", jetzt wirst Du gebraucht!
Als letzte Alternative soll das Stadion an der Hagenbeckstraße zuletzt auch in Betracht gezogen worden sein. Obgleich die Reserve des HSV keine Spielgenehmigung für das Stadion erhielt und in der Nordbank-Arena spielen muss, könnte es unter Umständen für Altona 93 klappen, denn die Auflagen sind für Aufsteiger nicht ganz so hoch. Dagegen spricht, dass der treue AFC-Anhang wohl vieles für die neue Spielklasse in Kauf nehmen würde, ein Umzug an die Hagenbeckstraße aber wohl mehr als schwer verdaulich erscheint!
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