Wer macht das Rennen um den Klassenerhalt? Diese Frage ist nach dem 32. Spieltag spannender als die Meisterschaftsfrage der Hamburg-Liga. Nach dem Sieg von GSK, der Niederlage des VfL Pinneberg und des Sieges der Niendorfer, stehen nun alle drei Mannschaften mit 36 Punkten in der Tabelle beisammen. Man kann also schon von einem echten "Abstiegsendspiel" sprechen, welches am nächsten Wochenende zwischen dem VfL Pinneberg und dem Niendorfer TSV steigen wird. "Der 13te Platz wird wohl für den Klassenerhalt ausreichen", mutmaßte Carrel Segner nach dem Schlusspfiff bei Halstenbek-Rellingen. Seine Mannschaft hat gute Karten, denn die Niendorfer werden nicht nur die drei Punkte aus Halstenbek mitgenommen haben, sondern auch den Aha-Effekt "Es geht doch!" ...
Jubel nach dem 1:0 für Niendorf durch Patrick Westphal
Mit nur einer nominellen Spitze (Gerrit Jakobs) trat der NTSV bei HR an. "Dennoch haben wir ein offensiv ausgerichtetes Mittelfeld mit Terry Galloway, Ata Yamrali, Eduard Avarello und Henning Eggers", so Segner. Die beiden letztgenannten machte Segner später dafür verantwortlich, dass seine Haarpracht nicht mehr ganz so im Glanze erstrahlt: "Da sieht man warum ich so wenig Haare habe. Das kommt vom Raufen!". Eggers scheiterte im ersten Durchgang innerhalb weniger Sekunden dreimal ziemlich freistehend vor dem Halstenbeker Tor. Am Ende der Kombination war es HR-Abwehspieler Florian Pries, der mit dem Oberschenkel auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper Dennis Schultz rettete.
Es musste schon ein Abwehrspieler helfen: Eckball von rechts, Patrick Westphal war zur Stelle und markierte in der 68. Minute das 1:0 für die Gäste. Eduardo Avarello hatte im Anschluss seine "Mach-Dass-Der-Trainer-Haare-Verliert"-Szenen, als er erst freistehend weit über das Tor zielte (71.), dann in die Arme von Torhüter Schultz schoss (73.). Ansonsten wäre schon zu diesem Zeitpunkt alles klar gewesen.
Da half auch kein unfaires Spiel mehr: HR verliert gegen Niendorf
"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte HR-Trainer Oliver Berndt. Recht hatte er, denn seine Elf spielte keineswegs schlecht, doch der letzte Biss fehlte doch irgendwie in letzter Konsequenz immer. "Wir haben nicht soviel investiert wie in den vergangenen Wochen", analysierte Berndt deshalb auch treffend.
Der eingewechselte Ole Natusch stellte in der 90. Minute mit dem 2:0 den Endstand her, doch da war das Spiel eh gelaufen. HR hat nun auch rechnerisch (aufgrund der Pinneberger Niederlage) den Klassenerhalt sicher, weshalb der scheidende Trainer Oliver Berndt auch sagen kann: "Ich bin stolz auf das was ich bei HR erreicht habe. Das was ich als Ziel hatte, hab ich auch immer geschafft." Das war diese Saison nur der Klassenerhalt, dennoch kann er mit Fug und Recht behaupten, dass er ein Hamburg-Liga-Team an seinen Nachfolger Selcuk Turan übergeben kann.
Wer in die Landesliga gehen muss, das wird sich nun am kommenden Wochenende entscheiden. "Man musste ja damit rechnen, dass wir hier verlieren würden. Das hab ich auch einkalkuliert", sagte Carrel Segner nach dem Spiel, "dennoch fahren wir jetzt nicht mit einer anderen Einstellung nächste Woche nach Pinneberg, nur weil wir gewonnen haben."
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