Grün-Weiss Harburg: Schulz – Cimen, P.Tocha, Kyrmanidis, Asbarg (71. Razmenda) – K.Tocha (25. Wießner), Yildiz (44. Stender), Gillich, Hoot – Yildirim, Davis VfL Pinneberg: Omerhodzic (77. Brüggemann) – Müller, Kaplan, Dobirr – Deden – Schulz (77. Jung), Hayran, Hellmann, Rathje (67. Patrin)– Pekdemir, da Silva Mendes Tore: 0:1 Pekdemir (6.), 0:2 Hellmann (36.), 1:2 Davis (45.), 1:3 Pekdemir (53.), 1:4 da Silva Mendes (57.), 2:4 Yildirim (79., FE). Schiedsrichter: Teuscher (Eilbek), ohne Probleme Beste Spieler: Hoot – Pekdemir, Hellmann Zuschauer: 120 Besonderes Vorkommnis: Kevin Schulz lenkt einen Foulelfmeter von Tugay Hayran zur Ecke (5.).
Es begann alles so gut für den VfL. Obwohl Sascha da Silva Mendes bereits in der dritten Minute frei auf Keeper Kevin Schulz zulief und die Chance vergab, und obwohl Tugay Hayran in der fünften Minute einen Elfmeter verschoss, ging der VfL Pinneberg durch einen Kopfball (nach der Elfmeter-Rettung durch Schulz zur Ecke) durch Mikail Pekdemir doch noch mit 1:0 in Führung. Sogar das 2:0 durch Dirk Hellmann war leicht gemacht. "Helle" ließ Türhüter Schulz gleich zweimal aussteigen, ehe er den Ball mit Wucht in die Maschen drosch. Pekdemir und da Silva Mendes erhöhten im zweiten Durchgang noch, zwischenzeitlich hatte McCash Davis das 1:2 erzielt, doch am Ende war alle Müh umsonst. Auch ohne das Ergebnis aus Niendorf zu kennen – man konnte es in der Luft fühlen und an den Gesichtern der Gäste erkennen. Zur Halbzeit hatte Trainer Michael Fischer noch verkündet: "1:1 in Niendorf", doch das 3:1 des NTSV über den VfL 93 ließ alle Hoffnungen auf den Klassenerhalt schwinden. Alle? Nunja. Sagen wir mal so: Wenn der SC Victoria den Aufstieg in die Regionalliga feiern könnte, dann würde Pinneberg mitfeiern. Aber dieses Szenario halten zurzeit noch nicht viele für realistisch.
Erst Freude ... hier über das 2:0 von Dirk Hellmann ...
"Fischi" weinte anschließend dem Punktverlust in Meiendorf hinterher, als seine Mannschaft in der 96. Minute noch die Niederlage von Max Anders eingeschenkt bekam: "Hätte Ralph Vollmers doch nicht so lange nachspielen lassen!" Doch Michael Fischer ist auch Realist: "Wir hatten 34 Spieltage Zeit um am Ende vor den Konkurrenten zu stehen. Wer gegen GSK null Punkte, und gegen Niendorf nur einen holt, der hat es auch nicht anders verdient."
Kapitän Christopher Dobirr saß im Mittelkreis und schlug in eine ähnliche Kerbe: "Wir haben in Niendorf eine 1:7-Packung kassiert. Das war das Torverhältnis!" ... genau dieses Torverhältnis kostete dem VfL Pinneberg nun den Klassenerhalt, denn die Tore von Jakobs und Avarello ließ die Konkurrenz in Niendorf jubeln.
... dann Trauer. Hier Michael Fischer und Christopher Dobirr.
Als Schiri Alexander Teuscher schließlich ein Einsehen mit den Spielern hatte (Fischer wechselte sogar noch einmal Ersatzkeeper Tim Brüggemann ein, der mit seiner ersten "Ball"berühung gleich einen Elfmeter an Sefki Yildirim verursachte, den der Gefoulte selbst verwandelte) und das letzte Saisonspiel beendete, ließen die Pinneberger Spieler ihren Gefühlen freien Lauf. Michael Fischer ging erst zu jedem seiner Akteure, gab ihnen einen Klaps und sprach tröstende Worte. Dann suchte er sich selbst abseits des Geschehens einen ruhigen Platz, und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
Um es mal mit den Worten von Peter Strahl zu sagen: "Quo vadis VfL Pinneberg?" "Fischi" bleibt Trainer, soviel ist klar. Er verkündete gleich nach Spielschluss, dass er auch in der kommenden Serie beim VfL an der Linie stehen wird. Mit welcher Truppe – das ist die große Frage. Fischer rechnet damit, dass nicht viele Spieler seines jetzigen Kaders auch in der Landesliga die Stiefel in Pinneberg schnüren werden. Dass Fischer ein guter Trainer ist, das muss er niemandem mehr beweisen. Vorletzte Saison musste er einen kompletten Kader aus dem Nichts zaubern und schaffte den Klassenerhalt. Ob ihm das noch einmal gelingt? Und ob die Führungsspieler noch einmal einen Umbruch mitmachen werden? Die kommende Serie wird es zeigen.
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