03.08.2008 Pokal: Per Abstauber, per Kopf und per guter Schusshaltung von
SV Blankenese – SC Victoria 0:4 (0:2)
SV Blankenese: Hencke – Schellenberg, Rutz, Reimers, P. Schemmerling – N. Schemmerling (46. Hübner), Krezo, Plocharska (65. Crispi), Rupscheit – Grzesik (77. Bohlen), Dur SC Victoria: Ludewig – Aktan, Bajramovic, Schulz, Ucan (74. Alewell) – Tunjic (35. Westbrock), Melich, Trimborn, Pomorin – Hamurcu, Erman (63. Blaedke) Tore: 0:1 Tunjic (2.), 0:2 Hamurcu (19.), 0:3 Hamurcu (74.), 0:4 Hamurcu (88.) Schiedsrichter: von Glischinski (SC Eilbek) Zuschauer: 200
Der großartige Glanz brauchte gar nicht versprüht zu werden. Für den Meister der ehemaligen Hamburg-Liga SC Victoria langte auch eine durchschnittliche Leistung, um den klassentieferen Kontrahenten Blankenese von Anfang bis zum Ende vollständig zu beherrschen. Die winzige Hoffnung, vielleicht doch eine Überraschung schaffen zu können, war aus Blankeneser Sicht schon nach der zweiten Umdrehung des Minutenzeigers fast völlig verschwunden. Mladen Tunjic schlenzte aus gut 20 Metern einen Freistoß ins Tor und sorgte somit relativ früh für Ernüchterung auf Seiten der Platzherren. Der Klassenunterschied wurde nach diesem Rückstand mehr als offensichtlich. Blankenese lief der Musik hinterher, Victoria ließ Ball und Gegner hingegen laufen. Bis zur Pause schaffte es allerdings nur noch Ahmet Hamurcu, das Ergebnis standesgemäß erscheinen zu lassen. Er nutzte per Abstauber einen haarsträubenden Abwehrfehler in der SVB-Innenverteidigung aus. Mark Pomorin, Stefan Westbrook und Hamurcu in zweifacher Ausführung schafften es allerdings nicht, das Runde in das Eckige zu befördern.
Die Ehm-Elf schaltete nach zwei frühen Möglichkeiten im zweiten Durchgang, Sven Trimborn per Freißstoß und Pomorin aus kurzer Distanz, mehrere Gänge zurück, sodass Blankenese ein wenig mehr ins Spiel fand, ohne dabei die sich bietenden Räume auch nur annährend nutzen zu können. Die Gastgeber wirkten generell auf dem Platz überfordert. Ein großes Miteinander, für eine Sensation eine enorm wichtige Voraussetzung, war nicht zu spüren. Im Gegenteil, wenn miteinander kommuniziert wurde, dann nur in negativer Form. „Das muss sich schnellstens ändern. Eigentlich ist der Charakter der Mannschaft nicht so, aber auf dem Feld läuft das noch nicht richtig“, analysierte SVB-Trainer Frank-Michael Schneider, der das Ausscheiden relativ gefasst aufnahm. „Wir müssen uns nicht grämen. Victorias Kader hat Regionalliga-Format, da können wir nicht mithalten.“ Hamurcu hatte in der Schlussphase das Endergebnis herstellen können. Beim 0:3 vollendete er den schönsten Spielzug der Partie. Die Hacke von Hakan Ucan war für den Flankenlauf von Westbrock federführend, dessen butterweiche Flanke dann den Kopf von Hamurcu fand. Ebenfalls hübsch war der Schlusspunkt der einseitigen Begegnung anzusehen. Hamurcu zeigte eine perfekte Schusshaltung und das Spielgerät fand aus über 20 Metern den Weg genau in den Winkel des von Blankeneses Torwart Claus Hencke gehüteten Gehäuses. Hamurcus Trainer Ehm war mit dem Auftritt generell zufrieden, doch er musste zwei Auswechslungen aufgrund einer jeweiligen Verletzung vornehmen. Während Ucans Blessuren nicht so schwerwiegend waren, sieht es bei Tunjic nach einer Bänderdehnung im rechten Knie aus. „Wir haben ja auch schon so wenig Verletzte. Das war natürlich unnötig. Da hätte der ansonsten gute Schiedsrichter von Glischinski vorher einschreiten müssen, denn so mancher hat auf der Gegenseite die falsche Sportart gewählt“, fand Ehm markige Worte.
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