SC Vorwärts-Wacker Billstedt: Koch – Pietkun, Bogunovic, Liebermann, Reichenbach – Zwiewka, Kreutzer, Mokaddem – Carrion Gaona, Gerdan (80. Sobek) – Juckel (74. Lau) SC Egenbüttel: Steen – Pohl (46. Kowski), Zolfaghari (46. J. Erdmann), Schmidt, Behrens (70. Taubitz) – Wördemann, Lerch – P. Erdmann, von Bastian – Sonnenschein, Schacht Tore: 1:0 Carrion Gaona (19.), 2:0 Carrion Gaona (47.) Gelb-Rot: Dennis Kreutzer (78., Vorwärts/Wacker), Philipp Erdmann (89., Egenbüttel) Schiedsrichter: Bastian Zimmermann (SV Nettelnburg/Allermöhe): Ließ sich von den theatralischen Einlagen Wackers kaum beeindrucken und leitete das Spiel ordentlich und relativ unauffällig. Nur der Linienrichter hatte Probleme, passives von aktivem Abseits zu unterscheiden Beste Spieler: Carrion Gaona, Juckel, Zwiewka - keiner Zuschauer: 220
Der Liga-Neuling macht es wie die Wikinger: Auf sie mit Gebrüll! Wie schon vor Wochenfrist beim USC Paloma „brannte“ das ganze Team, feuerte sich an, zeigte Körpereinsatz und reklamierte lautstark jede vermeintliche Fehlentscheidung. Mit Erfolg, auch wenn besonders Yannic Reichenbach seine schauspielerischen Einlagen (er trägt übrigens wie Jarolim die Rückennummer 14), nebst Schmerzensschreien, wo man glaubt, er habe sich das Bein gebrochen, etwas arg übertrieb. Am verdienten Sieg der Billstedter gibt es dennoch nichts zu zweifeln. Die Egenbüttler schienen wie von allen guten Geistern verlassen, besonders die Viererkette ließ sich ein ums andere Mal ins Bockshorn jagen, sobald nur mit etwas Tempo gespielt wurde. Kein Wunder, dass SCE-Coach Ralf Palapies zur Halbzeit zwei neue Leute in die Abwehr einwechselte und später mit dem heute sehr schwachen Torben Behrens auch noch einen Dritten Mann aus der Kette rausnahm.
Wacker dagegen machte heute alles richtig, einzig die Chancenauswertung war miserabel. Nachdem Philipp Erdmann die Gastgeber mit einem strammen Schuss geweckt und Keeper Marco Koch geprüft hatte (9.), spielten nur noch die Hausherren groß auf. Matthias Juckel vergab gleich zweimal in aussichtsreicher Position (10., 22.), dafür machte es Luis Oswaldo Carrion Gaona (ein Name wie Musik) nach Traumzuspiel von Juckel besser: 1:0 nach knapp zwanzig Minuten. Doch obwohl hoffungslos unterlegen, hätten die Palapies-Schützlinge sogar ein Remis mit in die Kabine nehmen können, denn einen Freistoß von Dennis von Bastian wollte Torhüter Koch mit dem Fuß abwehren, doch dabei produzierte der Schlussmann beinahe ein Eigentor. Glück für ihn und Billstedt: Der Ball sprang von seinem Fuß an die Latte (36.).
Trotz der Wechsel blieb die Abwehr der Gäste auch in Halbzeit Zwei die Achillesferse. Wieder fand Juckel die Lücke, schob den Ball durch die Kette hindurch auf LOCG und der markierte seinen zweiten Treffer (47.). Herrlich anzusehen, wie er dabei den Torwart austanzte. Der Mann aus Peru wird sicher bereits auf einigen Notizzetteln interessierter Trainer/Manager stehen. Drei Minuten später die einzige Chance für Egenbüttel im zweiten Durchgang und Gelegenheit, zurück ins Spiel zu kommen, doch der Kopfball von Mario Schacht aus acht Metern landete direkt in den Armen von Koch. Die Gastgeber verpassten danach noch ein ganze Reihe erstklassiger Torchancen: Juckels Schuss kratzte Andre Wördemann von der Linie (67.) und Erhan Gerdan vergibt völlig freistehend kläglich (68.). Die beiden Gelb-Roten Karten zum Ende der Partie waren unnötig und wohl der besonderen Lautstärke bzw. Hektik auf dem Platz geschuldet. Nun geht es für die Schäfke-Elf am Dienstag nach Norderstedt. Und im hohen Norden fühlen sich die Wikinger ja besonders wohl. Mal sehen, wie die „Norderstedter Arroganz“ mit den Schlachtrufen umzugehen vermag. Am gleichen Tag treffen in Egenbüttel die beiden punktlosen Kellerkinder aufeinander. Auch da dürfte es richtig laut werden (und wenn es nur nach dem Spiel in einer von beiden Kabinen ist...).
Stimmen:
Ralf Palapies (Trainer SC Egenbüttel): Glückwunsch zum verdienten Sieg an Vorwärts/Wacker. Ich bin sehr enttäuscht, wir hatten uns eine ganz Menge mehr vorgenommen, als hier die Punkte abzuliefern. Wacker als Mitaufsteiger hat es verstanden, die Gegebenheiten dieser Liga wesentlich schneller und besser als wir anzunehmen, wir dagegen sind noch auf der Suche nach dem richtigen Tempo und Körpereinsatz. Hoffentlich müssen wir darauf nicht mehr solange warten. Wir hätten heute auch noch mehr als zwei Gegentore bekommen können, versuchen aber, schnellstmöglich den Hebel umzulegen. Wir gucken positiv in die Zukunft und versuchen schon nächste Woche, Dienstag und Freitag, irgendwas auf unser Konto zu buchen.
Alexander Schäfke (Trainer SC Vorwärts/Wacker Billstedt): Aufgrund des Chancenverhältnisses ein ganz klar verdienter Sieg. Erste Halbzeit haben wir sehr gut unsere Taktik umgesetzt, kompakt im Mittelfeld zu stehen und wenig Standards zuzulassen. In der zweiten Halbzeit, muss ich ganz ehrlich sagen, ärgere ich mich maßlos über die vielen Torchancen, die wir nicht verwertet haben. Man muss da einfach das 3:0 oder 4:0 machen. Sicherlich sind wir zufrieden mit den fünf Punkten und der Sieg ist OK, aber wir lassen einfach zu viele Tore liegen.
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