26.08.2008 Concordia und die Geschichte mit dem Sack von Andreas Killat
präsentiert:
SC Concordia – Meiendorfer SV 2:2 (2:0)
SC Concordia: Voß – Smereka, Drews, Clausen, Müller – Janke, Anders (71. Staczyk), Iwosa (58. Pornhagen) – Harms – Algan, Suermann (83. Steinhöfel) Meiendorfer SV: Sävke – Kirbach, Schumann, Schäfke, Güven – Mau, Thoele – Sara (74. Weiss), Lund (46. Flores), Cetinkaya – Gürel Tore: 1:0 Suermann (4.), 2:0 Algan (23.), 2:1 Gürel (52.), 2:2 Schumann (88.) Schiedsrichter: Marcel Schwarze (FSV Harburg): Sorgte mit frühen Gelben Karten (vorerst) für Ruhe. In der zweiten Halbzeit nicht immer Herr der Lage. Das Foul an Harms nicht als Elfmeter zu werten, war grenzwertig und die Meiendorfer wiederum haderten mit einigen Abseitsentscheidungen. Beste Spieler: Suermann - Gürel, Güven Zuschauer: 330
Kennen Sie den „Sack“, der nicht zugehen will bzw. der immer nicht zugemacht wird? Im Marienthal hätten Sie ihn heute wieder antreffen können. In einem hochklassigen Oberligaspiel – übrigens auf fast englischem Rasen! - trennten sich die beiden Traditionsteams, wie schon im Vorjahr, am Ende leistungsgerecht 2:2, aber aufgrund der grandiosen ersten Halbzeit der Concorden, die ihren Gegner förmlich an die Wand spielten, hätte die Sache eigentlich schon entschieden sein müssen. Die Geschichte mit dem Sack, Sie wissen schon. Nach schönem Zuspiel von Max Anders zog Stefan Suermann volley ab und erzielte die frühe Führung (4.). Danach spielte Cordi phasenweise Traumfußball, war vorne sehr flexibel, wechselte die Positionen und es gab immer eine Anspielstation. Die Meiendorfer wussten zeitweise gar nicht, wie Ihnen geschah. Nichts war zu sehen von der Offensivpower, die sonst die Gelb-Schwarzen auszeichnet, keine einzige Torchance in 45 Minuten! Auf der anderen Seite versäumten es die Klobedanzer, mehr aus der optischen Überlegenheit zu machen. Nur noch Berkan Algan erzielte mit dem Kopf (!) einen Treffer (23.) und irgendwie hatten alle im weiten Rund das Gefühl (Buchholz 08 lässt grüßen), dass das eventuell nicht reichen könnte. Andererseits war Meiendorf wirklich zu schwach, als das noch Gefahr drohte....aber Moment mal, war das mit Buchholz nicht auch so gewesen? So oder ähnlich muss es in den Köpfen gespukt haben, anders ist der Leistungsabfall der Gastgeber nach dem Seitenwechsel nicht zu erklären.
Dem MSV kam das frühe Anschlusstor – ein genialer Paß von Cem Cetinkaya in den Lauf von Fatih Gürel (52.) – natürlich entgegen. Immer selbstbewusster nun das Spiel der Gäste und bei den Hausherren war förmlich im Gesicht „Bloß nicht schon wieder“ abzulesen. Nach gut einer Stunde hätte die Partie vielleicht doch einen anderen Ausgang nehmen können, aber Schiri Schwarze wertete den Schubser von Ömer Güven an Steffen Harms als nicht elfmeterwürdig und einige Minuten später hätte Patrick Smereka nur den in der Mitte lauernden Algan bedienen müssen, versuchte es aber selbst und blieb hängen. Doch mehr Chancen hatte Cordi nicht, es spielte nun nur noch der MSV. Nach Flanke von Gürel verpasste in der Mitte erst Michael Sara ganz knapp mit dem Kopf und beim Nachschuss traf der eingewechselte Carlos Flores den Ball nicht richtig, das hätte eigentlich schon der Ausgleich sein müssen. Der fiel dann zehn Minuten später, dachten zumindest alle. Aber Gürel soll im Abseits gestanden haben, Zweifel sind erlaubt. Zwei Minuten vor dem Ende wurden die Bemühungen der Göttlinger dann aber doch noch belohnt. Flores bediente Patrick Schumann und der schob aus zehn Metern flach ins linke Eck ein. Marcel Schwarze pfiff wenig später auf die Sekunde genau ab und ein tolles Oberliga-Spiel mit zwei wirklich grundverschiedenen Halbzeiten fand ein gerechtes Ende. Nach der erneut verspielten 2:0-Führung brachte Manager Rollo Stein den Spruch des Abends: „Ich trink jetzt erst mal eine Flasche Kümmel auf Ex“.
Stimmen:
Lutz Göttling (Trainer Meiendorfer SV): Ich denke wir haben heute ein sehr sehr gutes Oberliga-Spiel gesehen haben, mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten. Cordi mit hochverdienter 2:0-Führung zur Halbzeit, wir sind ganz schlecht ins Spiel gekommen, wenig Laufbereitschaft, viele Abspielfehler, permanent zu spät gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns zusammengerissen und haben endlich die Zweikämpfe gewonnen, das war der Wendepunkt. Nach dem Anschlusstreffer haben wir weiter Druck gemacht, das 2:2 hatte sich dann angedeutet. Die Mannschaft hat Moral bewiesen und das eigentlich Unmögliche noch möglich gemacht und in der zweiten Halbzeit ein komplett anderes Gesicht gezeigt. Fünf Punkte ist kein Fehlstart, wir haben gegen gute Mannschaften gespielt.
Andreas Klobedanz (Trainer SC Concordia Hamburg): Ich sehe das ähnlich, wir haben in der ersten Halbzeit wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht. Zweikampfstark, laufstark und sehr viel Power gemacht, dem Gegner kaum Luft zum Atmen gelassen und verdient 2:0 geführt. Aber zweite Halbzeit bin ich doch enttäuscht, wie wir das dann angegangen sind, das wir einfach nicht den dritten Treffer nachlegen. Das hatte ich in der Halbzeit von der Mannschaft gefordert, damit der Sack zu ist. Wir haben aber nicht sooo enttäuscht, wie das jetzt vielleicht im ersten Moment nach einer 2:0-Führung aussieht, unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung.
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