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12.09.2008
Voran Ohe wie ein Absteiger! von Kai Peters

Dieses Heimspiel des FC Voran Ohe wird
präsentiert von Eddie Raudszus



FC Voran Ohe – HSV Barmbek-Uhlenhorst 2:3 (0:1)


FC Voran Ohe: Maack – H. Tetzlaff, Maric, Menger - Kaba, Heidrich, Carl, Rodrigues (65. Andrade), Aksu (53. Lindemann) - Demir (46. Wedel), R. Tetzlaff
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Develi - Meyer, Stüve, Schwarzer, Klitzke – Möller-Riepe, Braun (82. Peric), Mellmann, Doherty – Hasenpusch (73. Stamer), Algan (86. Kottke)
Tore: 0:1 Möller-Riepe (39.), 0:2 Hasenpusch (50.), 1:2 R. Tetzlaff (71.), 2:2 Heid­rich (72.), 2:3 Peric (84.)
Schiedsrichter: Ziebull (Heidgrabener SV), konsequenter Leiter mit einem Hang zum Peniblen - gute Leistung!
Rote Karte: Maric (Ohe): Nach dem Schlusspfiff wegen Unsportlichkeit (er soll dem Schiedsrichter mit dem Kommentar "Vielen Dank" die Hand gereicht und dann wieder weggezogen haben)
Beste Spieler: keiner – Möller-Riepe, Braun
Zuschauer: ca. 250


„Ich trinke gleich einen dicken Jim Beam-Cola“, so ein erfolgrei­cher, aber keineswegs gelöst wirkender BU-Trainer Peter Martens auf die Frage seines heute unterlegenen Freundes und Voran-Coa­ches, Jan Schönteich, ob er denn gerne einen Kaffee trinken würde. Dabei gab es für Martens zumindest aus sportlicher Sicht keinerlei Grün­de, Trübsal zu blasen. Zu konzentriert und kompakt präsentierten sich heute seine Man­nen, die zuletzt ordentlich von der Konkurrenz „gerupft“ und bis an das Tabellenende der Oberliga Hamburg durchgereicht wurden.

Viel gab es im ersten Durchgang zwar nicht zu notieren, dennoch entwickelte sich zwi­schen dem Vorletzten und dem Schlusslicht von Beginn an eine interessante Begeg­nung. Je zwei Freistöße des heute bärenstarken Sebastian Möller-Riepe stellten im ersten Spielabschnitt beiderseitig die einzig nennens­werten Aktionen dar (18.), wobei letztere für die Gästeführung sorgte. Aus zentraler Position versenkte der Aktivposten im BU-Mit­telfeld das Spielgerät unhaltbar für Voran-Schlussmann Sebastian Maack im unteren Toreck (39.).

Gerne hätte ich ein Paar Zeilen zu etwaigen Offensivaktionen der zumeist lustlos agierenden Hausherren verfasst, es gab jedoch schlichtweg keine. Vom selbst ernannten „Weißen Ballett“, welches noch während der letzten Spielzeit mitunter begeisternden Offensivfußball zelebrierte – gegen Barmbek-Uhlenhorst konnten jeweils zwei Kantersiege (4:1 und 5:1) eingefahren werden – war schlichtweg (nicht nur in diesem Spiel) gar nichts zu sehen.

„Wir haben die ehrenvolle Aufgabe, dem Gegner zu gratulieren - zu einem verdienten Sieg! Auch wenn wir komischerweise durch eine engagierte Minute wieder ins Spiel gekommen sind“, so ein maßlos enttäuschter Schönteich. Nach der Pause spielte nur noch der zu­letzt so stark verunsicherte Sportverein von der Steilshooper Straße und erhöhte folgerichtig durch Markus Hasenpusch, welcher mus­tergültig von seinem Kol­legen Faik Algan bedient wurde, auf 2:0 zu Gunsten des Gastes (50.). Nur wenig später oblag es dem Routinier Hasenpusch, mit seinem zweiten Treffer die Partie zu entscheiden, scheiterte allerdings im direkten Duell an Maack, der bravourös pa­rierte. Wie aus dem Nichts klingelte es wenig später auf der anderen Seite, als sich Ronny Tetzlaff gegen seinen Widersacher behaupten und letztendlich auch Develi zum schmeichelhaften Anschlusstref­fer überwinden konnte (71.). Nur wenige Sekunden später zappelte der Ball schon wieder im Kasten der Barmbeker Nummer Eins. Die­ses mal übertölpelte sich die BU-Defensive selber, als Jan Meyer völlig indisponiert Ohes Matthias Heidrich bediente, der dankend zum glücklichen Ausgleich einnetze und das Spielgeschehen auf den Kopf stellte (72.). Das Spiel schien zu diesem Zeitpunkt wie­der völlig offen.

Manchmal entscheiden im Abstiegskampf gerade Kleinigkeiten über den Spielaus­gang, so auch an diesem windigen Abend im Hans-Heinrich-Hackmack-Stadion zu Ohe. Der unmittelbar zuvor eingewe­cheslte Danijel Peric avancierte nur zwei Minuten nach seiner Ein­wechslung später zum Matchwinner für seine Farben, indem er aus halblinker Position den Ball in die lange Torecke versenkte und BU damit auf die Siegesstraße brachte (84.). Für den Schlussspurt hatten sich beiden Mannschaften zu guter letzt noch eini­ges vorgenommen. Erst versemmelt Möller-Riepe nach einer St­amer-Vorarbeit freistehend vor dem leeren Oher Tor (92.), dann – quasi im Gegenzug – ballerte ein Voran-Akteur das runde Leder ans Lattenkreuz des BU-Gehäuses (93.). Turbulente Szenen zum Ab­schluss einer spannenden, beinahe dramatischen Partie, die am Ende mehr bot, als es der nack­te Tabellenstand zuvor vermuten ließ.

„Ich bin persönlich getroffen von meiner Mannschaft und ich werde mir genau überle­gen, ob es Konsequenzen geben wird. Wir sind den Anforderungen in der Oberliga nicht gewachsen“, so Schön­teich in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Peter Mar­tens gab zu Protokoll, „lieber jedes andere Spiel als dieses hier gewonnen zu haben. Das war Abstiegskampf pur und sollten wir so spielen wie zuletzt, holen wir nicht mehr viele Punkte. Dennoch freue ich mich für die Mannschaft, die zeitweise gut ge­spielt hat. Allerdings gibt es keinen Anlass zur Euphorie“, so Martens. Die Rote La­terne sind die BU-Kicker zumindest vorübergehend los!



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