So schnell kann es gehen. Da bleibt der SV Curslack-Neuengamme ungeschlagen, spielt in der Saison gerade erst zum zweiten Mal unentschieden, und schwupps – weg ist sie, die Tabellenführung! Wer jedoch Torsten Henke, den Coach des SVCN, etwas näher kennt, der weiß, dass sie ihm eh nicht besonders viel bedeutet hat. „Unsere nächsten drei Gegner heißen Victoria, Norderstedt und St.Pauli. Das werden Spiele, wo Du Dir nicht so viele Punkte ausrechnen kannst. Und deshalb ist es für uns wichtig, dass wir dieses Spiel heute nicht verloren haben“, erklärt Henke. Nach wie bleibt der Trainer auf dem Boden: „Wir haben 17 Punkte, das ist für uns entscheidend. Und mit Niendorf sind wir nach wie vor auf Augenhöhe.“
Genauso gestaltete sich auch die Partie. Zwar hatte Curslack mehr von der Anfangsphase (inklusive einer sehr guten Einschussmöglichkeit durch Christian Spill), doch über die gesamte Spieldauer hatten sich die Gäste aus Niendorf das Remis mehr als verdient. In der Defensive stand die Segner-Elf sehr kompakt und offenbarte gerade im ersten Durchgang nur sehr wenige Lücken. Darüber hinaus wurden sich sogar Torchancen herausgespielt, die Curslacks aufmerksamer Rückhalt Torsten Schönsee jedoch zweimal gegen Gerrit Jakobs vereiteln konnte (25./ 29.). Praktisch aus dem Nichts heraus fiel dann das 1:0 für die Hausherren. Theetz passte in die Tiefe auf Spill, der von Özden Kocadal nicht ausreichend attackiert wurde, und in Goalgetter-Manier ins kurze Eck abschloss. Doch Niendorf zeigte sich unbeeindruckt und antwortete noch vor der Pause. Eduardo Avarello flankte sechs Minuten vor der Pause die Kugel präzise auf den zweiten Pfosten, Sven Weißner bediente per Kopf den völlig ungedeckten Ata Yamrali, und der hatte aus wenigen Metern keine Mühe den Ausgleich zu erzielen.
Nach dem Seitenwechsel bemühten sich beide Parteien um den Sieg. Niendorf hätte zunächst nach einer guten Stunde durch Weißner und nur eine Minute später durch den eingewechselten Jonas Schwenke in Führung gehen können (62./ 63.). Und auf der Gegenseite wurde es immer dann gefährlich, wenn Spill angespielt wurde. Allerdings legte er sich in aussichtsreicher Position den Ball erst zu weit vor, dann scheiterte er nach erneutem Theetz-Zuspiel am herausstürzenden André Tholen (71./ 73.). Spills Sturmkollege Nils Pichinot, der heute unter der Beobachtung von HSV-Scout Michael Schröder stand, blieb weitestgehend blass und kam lediglich zu einer erwähnenswerten Kopfballchance, die jedoch über den Querbalken strich (79.). Niendorf wurde noch zweimal durch Avarello gefährlich (Jan Kruse hatte so manches Problem mit ihm), und drei Minuten vor dem Abpfiff hätte Spill beinahe noch eine Unaufmerksamkeit des ansonsten starken Patrick Westphal genutzt, als es ihm gelang den Ball an Tholen vorbei in Richtung Tor zu spitzeln. Timo Gehrke rettete jedoch auf der Torlinie das leistungsgerechte Remis.
Fazit: Auch wenn es heute sicherlich keine hochklassige Partie war, spannend war sie bis zum Schluss.
Stimmen:
Carrel Segner (Trainer Niendorfer TSV): In der Anfangsphase waren wir noch sehr verunsichert. Vermutlich waren das noch die Nachwirkungen vom Spiel gegen Egenbüttel, wo uns wirklich nichts gelungen ist. Dann sind wir ins Spiel gekommen und waren meiner Ansicht nach auch spielstärker uns passsicherer. Am Ende war das Unentschieden gerecht. Das Spiel war von der Taktik geprägt und beide Seiten hatten noch ihre Möglichkeiten.
Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Nach der heutigen Leistung müssen wir mit dem einen Punkt leben. Wir sind zwar in den ersten zehn Minuten besser ins Spiel gekommen, danach war Niendorf aber absolut gleichwertig. Nach dem 1:0 habe ich gehofft, dass wir noch einmal eine Schippe drauf legen. Das war aber nicht der Fall. Die zweite Hälfte war ausgeglichen und kein gutes Fußballspiel.
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