28.09.2008 Dank Pawletta: Condor einfach besser von Andreas Killat
präsentiert:
SC Condor – HSV Barmbek-Uhlenhorst 3:0 (1:0)
SC Condor: Kleinschmidt – Pawletta, Jakubowsky (80. Twardawa), Rohbaqsh, Bagci – Schwoy, Niemann, Müller, Griesch – Koch (58. Vespermann), Abshagen (67. Grudzinski) HSV Barmbek-Uhlenhorst: Develi – Klitzke, Stüve (58. Bohnhorst), Meyer, Wolters – Mellmann, Doherty, Möller-Riepe, Braun (63. Peric) – Hasenpusch, Algan (58. Stamer) Tore: 1:0 Müller (41.), 2:0 Schwoy (62.), 3:0 Schwoy (80.) Schiedsrichter: Arne Jochimsen (TSV Wewelsfleth): Überzeugende Leistung. In Schleswig-Holstein wird wohl etwas rustikaler gespielt, ließ viel laufen. Beste Spieler: Bagci, Niemann, Pawletta, Schwoy – Develi Zuschauer: 210
Für BU-Coach Peter Martens wird in Oldenfelde jedes Jahr das Stück „Und täglich grüßt das Murmeltier“ aufgeführt. „Ein Punkt ist hier schon immer ein großer Erfolg für mich. Egal, ob mit Dassendorf, Lohbrügge oder BU, gewinnen konnte ich hier noch nie“, so der sympathische, aber nach dem Spiel leicht angesäuerte Gäste-Trainer. In der Tat liegt der letzte Erfolg der Barmbeker beim SC Condor schon über sieben Jahre zurück, im September 2001 gab es einen 2:1-Sieg, aber da war Martens noch nicht an der Anfield tätig.
In der ersten Viertelstunde agierte BU mit dem Schwung aus den letzten beiden siegreichen Begegnungen, kam zu zwei Eckbällen und durch Kevin Mellmann, Markus Hasenpusch und Sebastian Möller-Riepe (Fernschuss aus 35 Metern) auch zu drei kleinen Chancen. Danach allerdings gab es einen unerklärlichen Leistungsabfall, Abspielfehler reihte sich an Abspielfehler und Ex-Barmbeker Sascha Kleinschmidt bekam für den Rest der Spielzeit nicht mehr einen Ball direkt auf sein Tor. Die Gastgeber dagegen schossen sein Gegenüber Mikail Develi regelrecht warm. Florian Niemann machte in der 16. Minute den Anfang und gab aus wenigen Metern einen gewaltigen Schuss ab, doch Develi riss sensationell die Fäuste hoch und parierte großartig. Kurz vor der Halbzeit ließ sich Thomas Braun auf der linken Abwehrseite düpieren, Jan Pawletta, den man selten so stark wie heute im Condor-Dress gesehen hat, passte präzise auf Marcel Müller und der vollstreckte zur umjubelten Führung (41.).
Kurz nach dem Seitenwechsel kam Marcel Abshagen nach einer Ecke von Schwoy gegen Develi einen Tick zu spät, der Pressschlag senkte sich aber dennoch gefährlich Richtung Tor und prallte auf die Latte (46.). Weitere Chancen durch Mike Griesch (50.), Kai Koch mit schönem Seitfallzieher (55.) und Dustin Vespermann (61.) ließen bei Matthias Bub zunächst unangenehme Erinnerungen an die beiden letzten Heimspiele aufkommen, aber Pawletta erlöste seinen Coach, in dem er - wie schon beim Führungstreffer, diesmal allerdings auf Schwoy - mit einem Traumzuspiel auch den zweiten Treffer mustergültig vorbereitete. Der begnadete Techniker Schwoy hatte keine Mühe mehr, zu vollenden (62.). Der von Pawletta schwindelig gespielte Braun wurde direkt danach ausgewechselt und man darf gespannt sein, ob er nächste Woche gegen Lurup eine Bewährungschance erhält. Von den Gästen jedenfalls kam ab Minute Zwanzig wie schon berichtet nur noch herzlich wenig, nur Hasenpusch hatte zwei halbwegs nennenswerte Gelegenheiten, aber beide Schüsse landeten am Außennetz. Wegen akutem Beschäftigungsmangel stürzte sich Kleinschmidt dankbar auch auf jeden Ball, der mehrere Meter neben das Tor flog.
In der 77. Minute hätte Pawletta seinen persönlichen (Vorbereitungs-)Hattrick erzielen können, aber Söhren Grudzinski war gedanklich wohl schon bei seiner anstehenden AIDA-Kreuzfahrt (wegen der er das Spiel in Halstenbek verpassen wird), oder war es einfach nur Mitleid mit seinen Ehemaligen? Keeper Develi verkürzte allerdings auch geschickt den Winkel und konnte so die Großchance vereiteln, aber drei Minuten später tauchte mit Schwoy - nach Zuckerpass von Vespermann – erneut ein gegnerischer Spieler alleine vor ihm auf, und der ließ dem Goalie keine Chance und erzielte technisch perfekt den 3:0-Endstand.
Punktspielstatistik seit 1957 aus Sicht des Gastgebers: 25 Spiele: 10 Siege, 8 Remis, 7 Niederlagen, 39:32 Tore.
Stimmen:
Peter Martens (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Heute bin ich extrem sauer. Zwanzig Minuten haben wir ganz ordentlich gespielt, aber dann waren wir ganz schwach und haben verdient verloren. Was mich sehr ärgert, ist die unglaubliche Fehlerquote, das war unterirdisch. Symptomatisch das 0:1, wo wir erst einen leichten Ballverlust haben und dann einen Anfängerhaften Stellungsfehler machen, obwohl das zwölftausend Mal vorher angesprochen wurde. Ein absolut enttäuschender Auftritt meiner Mannschaft, die ich im Vergleich zu den letzten beiden Spielen nicht wiedererkannt habe. Ein hochverdienter Sieg für Condor. Danke.
Matthias Bub (Trainer SC Condor): Ich habe es vom Spielverlauf her genauso gesehen, die ersten zwanzig Minuten waren wir nicht präsent, wobei aber nicht die ganz großen Chancen für BU dabei herausgekommen sind. Beim ersten Tor hat uns der Gegner sicher etwas geholfen, insgesamt bin ich mit der zweiten Halbzeit sehr zufrieden. 3:0 gegen Barmbek-Uhlenhorst, da freuen wir uns sehr drüber, ein ganz wichtiger Sieg. Mit 11 Punkten gucke ich optimistisch in die nächsten Spiele.
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