05.10.2008 Dauerregen und die fünfte Heimpleite von
Niendorfer TSV – Meiendorfer SV 1:2 (0:2)
Niendorfer TSV: Tholen – Dobirr (84. Kadowu), Hellmann, Kocadal, Schwenke – Semtner (62. M. Aidara), Yamrali – Natusch, Avarello, Herbert – Yildirim (77. Weißner) Meiendorfer SV: Sävke – Kirbach, Schaefke, Weiss, Güven – Schumann – Sara, Lund, Cetinkaya (80. Thoele) – Flores, Gürel (66. Roschlaub) Tore: 0:1 Kirbach (21.), 0:2 Flores (30.), 1:2 Weiss (64., Eigentor) Schiedsrichter: Hamerich (Eimsbütteler TV), bot eine schwache Leistung. Wenn er auf absichtliches Handspiel entscheidet, hätte er Schaefke als letzten Mann auch vom Platz stellen müssen. Ebenso wäre für Hellmann nach einem überharten Einsteigen gegen Flores „Rot“ die richtige Konsequenz gewesen (57.). Machte zu viele kleine Fehler, vor allem bei der Beurteilung von Zweikämpfen. Beste Spieler: Schwenke, Avarello – Flores, Cetinkaya, Güven Zuschauer: 50
Und alle vierzehn Tage grüßt das Murmeltier. Auch im fünften Heimspiel der Saison kann der Niendorfer TSV nicht nur nicht gewinnen, auch das Punktekonto bleibt weiterhin „auf Null“. Im Vergleich zum Spiel beim SC Concordia musste der NTSV ohne Sturmführer Gerrit Jakobs (Urlaub), Innenverteidiger Patrick Westphal (Rotsperre) und zunächst auch ohne den unter der Woche grippeerkrankten Sven Weißner antreten. Trotz dieser vermeintlichen Schwächung schlug sich die Segner-Elf beachtlich, bot eine engagierte Leistung, zog am Ende dann aber doch den Kürzeren. Weil die Gäste aus Meiendorf die reifere Spielanlage offenbarten, zudem im gesamten Spiel mehr Zug zum Tor entwickelten ging das 1:2 letztlich in Ordnung.
Aufgrund des Dauerregens musste auch in Niendorf die Partie auf Kunstrasen angepfiffen werden. Vor allem für den MSV ein ungewohnter Untergrund, doch gerade die schnellen, wendigen MSV-Angreifer sollten besonders gut darauf zurechtkommen. Immer wieder wurde der Ball steil nach vorne gespielt und die Abwehr der Hausherren dadurch vor Probleme gestellt. Die Konsequenz daraus war eine 2:0-Führung nach exakt einer halben Stunde. Zunächst gelang Christoph Kirbach mit einem von Jonas Schwenke abgefälschten Distanzschuss die Führung, wenig später hämmerte Carlos Flores nach schönem Zuspiel von Michael Sara das Kunstleder an die Unterkante der Latte, von wo der Ball ins Netz sprang. Zwischenzeitlich hätte Fatih Gürel bereits seine Torkonto per Kopf erhöhen können (27.). Dennoch erschien die Führung für die Gäste zu diesem Zeitpunkt als zu hoch. Niendorf spielte mutig mit und hätte durch Ole Natusch bereits früh führen können, seinem Kopfball fehlte jedoch die nötige Wucht (9.). Besonders ärgerlich war die 18. Spielminute: Eduardo Avarello hatte an der Strafraumgrenze Andreas Schaefke zum Duell herausgefordert, der Niendorfer wollte den Ball vorbeilegen, doch Schaefke sprang der Ball an die Hand. Oder ging die Hand zum Ball? Eine schwierige Szene, doch für Schiri Hamerich bestand nach kurzem Zögern ausreichend Grund auf Freistoß zu entscheiden. Allerdings zeigte er Schaefke, der in dieser Situation der letzte Meiendorfer Abwehrspieler war nur die Gelbe Karte. Merkwürdig.
Dem MSV war dies natürlich egal. Mit der beruhigenden Zwei-Tore-Führung ging es später in die (trockenen) Kabinen und dementsprechend selbstbewusst kam die Mannschaft von Lutz Göttling auch wieder heraus. Sieben Minuten nach Wiederbeginn kam Gürel nach einer Attacke von Özdem Kocadal im Strafraum zu Fall, doch der Pfiff blieb in diesem Fall aus. Sara hatte wenig später die dicke Chance zu erhöhen, zielte aber am Tor vorbei (61.). Dann, praktisch aus dem Nichts, der Anschlusstreffer für Niendorf: Tobias Herbert beförderte den Ball per Kopf in den Strafraum, Martin Weiss überhörte seinen lautstark "Torwart" rufenden Torwart Tobias Sävke und lenkte seinen Rettungsversuch in kurioser Manier in den eigenen Torwinkel. Die Hausherren schnupperten nun wieder am ersten Punktgewinn der Saison auf heimischen Boden und hatten Pech, als ein satter, noch leicht abgefälschter Distanzschuss von Christoph Dobirr nur die Querlatte touchierte (68.). Vier Minuten später sprang Avarello in aussichtsreicher Position der Ball zu weit vom Fuß, später blieb eine schöne Einzelaktion des offensiven Mittelfeldspielers nicht von Erfolg gekrönt (82.). Ansonsten stand der MSV defensiv sehr sicher, fuhr darüber hinaus den ein oder anderen Konter. Die größte Chance auf den dritten Treffer hatte in der Nachspielzeit der agile Flores, dessen Heber über André Tholen jedoch im letzten Moment von Schwenke von der Torlinie gekratzt wurde.
Stimmen:
Lutz Göttling (Trainer Meiendorfer SV): Ich denke, dass es ein verdienter Sieg für uns war. Leider haben wir den Gegner durch das Eigentor aufgebaut, aber ansonsten hatte Niendorf in der zweiten Halbzeit kaum eine gute Möglichkeit. Auf der anderen Seite hätten wir das Spiel frühzeitig entscheiden können. Wir haben den Ball auf dem für uns ungewohnten Boden gut laufen lassen.
Carrel Segner (Trainer Niendorfer TSV): In den ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit hätten wir das dritte Gegentor kassieren können. Da hat Meiendorf Druck gemacht, und wir waren doch recht passiv in dieser Phase. Dann ist das Spiel wieder aufgewacht. Wir haben personell geöffnet, doch am Ende hat es nicht mehr gereicht. Meiendorf war einen Tick passsicherer und mit ihren kleinen Spielern beweglicher. Ein kleiner Unterschied war zu sehen. Sie waren etwas zielstrebiger, während wir den Ball zu oft noch einmal quer gelegt haben.
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