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02.11.2008
Viel investiert, kaum Ertrag von



Niendorfer TSV – HSV Barmbek-Uhlenhorst 1:1 (0:1)

Niendorfer TSV: Tholen – Kocadal – Dobirr, Westphal – Avarello, Hellmann, Gehrke (63. Yamrali), Herbert (26. Schwenke) – Aidara, Weißner (89. Yildirim) - Jakobs
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Breitkopf – Bödecker, Stüve, Bohnhorst – Mellmann, Dohorty, Wolters, Braun (66. Peric) – Algan (72. Stamer), Möller-Riepe – Hasenpusch (83. Nartey)
Tore: 0:1 Algan (15., Vorlage Braun), 1:1 Aidara (66. Jakobs)
Schiedsrichter: Althans (Voran Ohe), nicht auffällig, nur ab und zu mit der Vorteilsauslegung auf dem Kriegsfuß
Beste Spieler: Schwenke, Aidara – Stüve, Algan
Zuschauer: 150

So langsam wird es eng für den Niendorfer TSV. Paloma hatte gegen Meiendorf verloren, Halstenbek beim VfL 93 eine 0:1-Niederlage einstecken müssen. Mit einem eigenen Sieg hätten die Niendorfer den Anschluss an die Nicht-Abstiegsränge herstellen können. Und vor allem hätte man der eigenen geschundenen Seele etwas Gutes getan. Doch nichts von dem sollte nach 90 intensiven Minuten für die Gastgeber rausspringen. Im Gegenteil, der NTSV bleibt seinen eigenen Serien treu. Zu Hause bleibt man weiterhin ohne Sieg in dieser Saison und die Liste der Begegnungen ohne Dreier ist schon auf neun Einträge in Folge angewachsen. Das 1:1 gegen die Barmbeker brachte die Segner-Truppe keinen Schritt vorwärts. Von hinten hat sogar der VfL 93 punktetechnisch aufgeschlossen, wobei die Niendorfer zwei Spiele mehr absolviert haben.

Dabei lag es ganz gewiss nicht an der Einstellung oder am Engagement der Niendorfer. Ab Mitte des ersten Durchganges übernahmen die Platzherren das Zepter und waren in jedem Zweikampf präsent. Das war auch nötig, lag man doch zu diesem Zeitpunkt hinten, da Faik Algan einen Freistoß von Thomas Braun verwerten konnte. Es war die erste Möglichkeit in der Partie und die Barmbeker offenbarten genau die Kaltschnäuzigkeit, die ihnen im Verlauf des Matches abhanden kam und zwei Punkte kostete. Niendorf wachte erst mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Tobias Herbert auf. Herbert musste mit dem Verdacht auf eine schwere Adduktorenverletzung vom Platz getragen werden. Der eingewechselte Jonas Schwenke brachte auf der linken Seite viel Schwung. Nach einer Reingabe von Sven Weißner war es eben dieser Schwenke, der aussichtsreich den Ausgleich verpasste. Wenig später war es Mohamed Aidara, der freistehend aus zehn Metern über das BU-Gehäuse zielte.

Der machte es nach 66 Minuten besser. Gerrit Jakobs setzte sich energisch und auch etwas glücklich vor dem Barmbeker Strafraum durch, das Spielgerät fand den Weg zu Aidara, der genau in den Winkel traf. Der Ausgleich war aufgrund der Spielanteile verdient, aufgrund der verpassten Möglichkeiten der Barmbeker genau vor dem 1:1 aber ebenso glücklich. Sebastian Möller-Riepe scheiterte nach einem klug vorgetragenen Konter an André Tholen (53.) und Markus Hasenpusch musste die Entscheidung herbeiführen, als er einen Pass von Sven Wolters aus kurzer Distanz nicht verwertete (63.). In der Schlussphase war es auf der einen Seite Ata Yamrali, der die letzte Chance für die wütend anrennenden Niendorfer verschliss (79.). Auf der anderen Seite kam Möller-Riepe mit seinem starken linken Fuß frei zum Schuss, der Ball flog mit hoher Geschwindigkeit am Kasten vorbei (81.). Danach einigten sich die Parteien auf das Unentschieden.

Peter Martens, seines Zeichens Trainer Barmbeks, wusste, dass seine Mannschaft einen Punkt gewonnen, aber auch zeitgleich zwei verloren hatte. „Niendorf hatte mehr vom Spiel und auch schon vor der Halbzeit gute Möglichkeiten. Aber wir müssen nach der Halbzeit das 2:0 machen. Wir hätten einen großen Sprung in der Tabelle machen können. So halten wir zumindest Niendorf auf Distanz.“ Für Carrel Segner und seine Mannschaft war das 1:1 generell zu wenig. In der Stadionzeitschrift hatte Segner geschrieben, dass ein Sieg ohne „Wenn und Aber“ her muss. Dieser kam jedoch nicht zustande. Wie geht es mit Carrel Segner weiter? Zumindest nächstes Wochenende wird er nicht die Mannschaft betreuen. Beruflich verschlägt es ihn zum Schutz des Castor-Transportes nach Gorleben. Und danach? „Der Trainer ist kein Thema“, weiß Manager Carsten Wittiber zu berichten. Und sein Kollege Marcus Scholz pflichtet bei. „Wir haben in der Woche nicht über den Trainer geredet. Wir werden in der kommenden Woche nicht über den Trainer reden. Es gibt kein Ultimatum, es gibt keine Spekulationen.“ Eindeutige Worte, die man aber auch schon von anderen Verantwortlichen bei anderen Vereinen in vielen anderen Ligen gehört hat, ohne dabei etwas in die Aussagen etwas hineininterpretieren zu wollen. Aber Segner weiß, das positive Ergebnisse notwendig sind. „Das Remis ist zu wenig in unserer Situation. Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer stimmt. Ich bin noch nie gefeuert wurden, noch nie freiwillig gegangen.“ Aber er fügte auch noch hinzu. „Ich kenne die Mechanismen in diesem Geschäft. Da muss man sich nichts vormachen. Wenn sie irgendwann greifen, dann ist das so.“ Und vorher sagte Segner, dass vielleicht auch irgendwann der Zeitpunkt kommen könnte, selbst die Reißleine zu ziehen. Wann dieser denn kommen würde? „Wann ist schon der richtige Zeitpunkt?“, lautete die Gegenfrage.


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