psychologist-fortnight
psychologist-fortnight
hafo.de
hafo.de



Gefällt euch unsere Arbeit?
Unterstützt uns!
Weitere Info

Home

Regionalliga
Ergebnisse
Tabelle

Oberliga HH
Ergebnisse
Tabelle

LL Hammonia
Ergebnisse
Tabelle

LL Hansa
Ergebnisse
Tabelle

Forum
Live
Interview
Tippspiel
Sprüche
Newsarchiv
Tabellenarchiv

Kontakt & Infos
Datenschutz
Redakteur werden
Unterstützen
Sponsoren
Links

Zurück
 
02.11.2008
Billstedt mit deutlichem Lerneffekt von Mirko Schneider



SC V/W Billstedt – SV Lurup 0:0

SC V/W Billstedt: Graudenz – Zwiewka, Bogunovic, Liebermann, Sulinski – Kreutzer (80. Bruhn), Acar (64. Reichenbach), Gerdan – Umoru, Carrion Gaona - Juckel
SV Lurup: Kindler – Ehlers, Oduro-Oponi, Ann, Czech – Antoniou, Sander – Pfahl (72. Akinyosoye), Carallo, Friedrich (78. von Wensierski) - Rohrberg
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Born (SV Bergstedt) – aufmerksam, sicher, souverän – einfach gut! Ob er seinen Linienrichter bei der Rohrberg-Chance (77., siehe Bericht) wirklich überstimmen musste, lässt sich nicht abklärend beurteilen.
Beste Spieler: Zwiewka - Antoniou
Zuschauer: 208

Wer sich heute verspätete und die Billstedter Anlage am Öjendorfer Weg erst nach dem Anpfiff betrat, dem dürfte schon an den vom Spielfeld gut 100 Meter entfernten Eingängen etwas gefehlt haben. Marco Koch, seines Zeichens brüllender Vollbluttorwart des Aufsteigers, konnte wegen einer Leistenzerrung nicht spielen und der ihn insgesamt ordentlich vertretende Samuel Graudenz ist noch ein ganz Stiller seiner Zunft. Keine Sprüche wie „Was ist das für eine verfluchte Scheisse? Werdet wach!“ oder „ Heeeeeeeeey!!! Verdammt!“ – wahrlich, es fehlte einem wirklich was. Der im Tor oft verbiestert wirkende Koch bewies allerdings seinen Sportsgeist vor dem Spiel gleich doppelt. Unter der Woche machte er Graudenz darauf aufmerksam, dass er am Wochenende ausfallen würde, damit dieser sich auf das Spiel in Ruhe vorbereiten konnte. Dies fand der junge Keeper „als Sportsmann einfach klasse“. Und fünf Minuten vor Spielbeginn, als sich die Zuschauer wunderten, warum Koch nicht spielen würde, sprach der Stadionsprecher spitzbübisch ein „Marco Koch macht heute blau“ ins Mikro. Das hörte der auch 60 Meter entfernt und man meinte, als er sich umwandte, ein Grinsen erkannt zu haben.

Ohne Gebrüll, aber dennoch schwungvoll, startete dann die Partie, von der nun berichtet werden soll. Lurup vergab die erste Chance nach einem Schuss von Roman Friedrich aus 20 Metern und weckte damit die Hausherren, die sich in den kommenden zwölf Minuten ihrerseits vier Gelegenheiten heraus spielten. Im Zuge dessen zeigte der Aufsteiger seine Spielstärke und ließ das Bällchen gekonnt durch seine Reihen laufen und beim Abschluss zeigte der Aufsteiger…genau, dass er ein Aufsteiger ist. Fahrlässig vergab die unerfahrene Mannschaft beste Möglichkeiten, wobei der agile „Ich-bin-eigentlich-Rechtsverteidiger-schalte-mich-aber-in-jeden-Angriff-ein“-Marian Zwiewka bei einer Topchance einen Ball nahe der Gürtellinie per Houdini-Verrenkung mit dem Kopf einnicken wollte (10.), was lustig aussah, aber böse in die Hosen ging.

Die Gäste schafften es aber, hinten wieder sicherer zu stehen, sich die Spielkontrolle zurück zu erkämpfen und sie bis zum Schlusspfiff auch nur ganz selten abzugeben. Und das Entscheidende: diesmal erspielten sie sich sogar richtig gute Chancen. Zwar keine Unmengen, aber schon so, dass man sagen konnte, sie hätten das ein oder andere Tor machen können. Die beste Möglichkeit hatte dabei ohne Zweifel Friedrich, aber Graudenz war so mutig wie Kochs Organ laut und warf sich wie ein Löwe in den Ball, so dass er Friedrichs Schuss aus drei Metern zur Ecke blocken konnte (43.)

Nach dem Pausenfondue - stimmt, muss Pausentee heißen, kleiner Wachmacher am Rande – sank dann der vergnügungssteuerpflichtige Anteil der Begegnung rapide ab. Graudenz entschärfte einen Freistoß von Lennard Ann samt Nachschuss von Marten Pfahl (58.) und weil er gerade dabei war, parierte er gleich noch mal gegen Rohrberg, der mindestens ein Tor hätte machen müssen, aus 5 Metern (63.).

Sonst war weitgehend Flaute, aber die Schlussviertelstunde bot dann doch noch beste Unterhaltung. Erst bewies Marian Zwiewka erneut, dass er als „Karl-Heinz-Riedle von Billstedt“ keine Zukunft hat und köpfte wieder kurios daneben (75.) und zwei Minuten später wurde es fast aberwitzig: Gian-Pierre Carallo schickte Rohrberg mit einem klasse Pass und dieser stand alleine vor Graudenz, während sich an der Seite die Fahne hob. Abseits also. Doch Schiedsrichter Sebastian Born – mutig, mutig – meinte es besser gesehen zu haben und ließ bewusst weiter laufen. Die Billstedter Abwehr blieb stehen, Rohrberg nutzte den kleinen Moment des Vorsprungs und umspielte Graudenz – aber nur um dann den Ball am leeren Tor vorbei zu schieben. Öfter mal was Neues.

Die Gastgeber ihrerseits brachten es noch fertig zweimal exakt das Falsche zu tun und sich den möglichen Sieg zu verhageln. Bruhn musste aus guter Schussposition unbedingt abschließen und spielte stattdessen einen Fehlpass (84.), während Carrion Gaona eben jenen Bruhn bei einer 3 gegen 1-Situation im Strafraum zwingend bedienen musste, stattdessen die Kugel aber zu hoch fürs Tor und zu tief für die Wolken gen Würstchenbude knallte (85.).

Gleich danach brach die kritische Phase für die Rot-Violetten an, hatten sie doch alle drei bisherigen Heimspielniederlagen in den letzten fünf Minuten kassiert. Doch oh Wunder: diesmal pennte man weder bei einer Standard (Bergedorf), noch kollektiv und überhaupt (Meiendorf), noch schenkte man dem Gast einen saublöden Elfer (Buchholz) oder rannte wie wild an, um unbedingt zu gewinnen und sich den Konter zu fangen. Die junge Elf nahm den Punkt stattdessen mit. Gelernt ist gelernt.

Fazit: Ein gerechtes, aber einfach „zu leises“ Unentschieden. Lurup bestimmte das Spiel optisch, Billstedt spielte vor allem in der Anfangsphase gute Konter, die Chancen waren circa gleich verteilt. Erste Halbzeit war besser als die Zweite und Kekse, Kuchen und Kaffee auf der Pressekonferenz wie immer 1A. Hervorzuheben bleibt noch Oliver Dittberners sehr charmantes Lob für die Gastgeber auf eben jener Pressekonferenz (siehe Statement).

Stimmen:

Oliver Dittberner (Trainer SV Lurup):
Zunächst mal muss ich sagen, dass ich ja nicht das erste Mal hier war und wenn ich sehe, was hier so entstanden ist, dann finde ich das klasse. Ich mag es, wenn Vereine Sinn für Leistungssport haben und wenn man das sieht hier mit Klubhaus, kleiner, neuer Tribüne und Kunstrasen und mit dieser vernünftigen, jungen Mannschaft, dann finde ich das sehr gut. Gerade in diesen schwierigen Zeiten. Zum Spiel möchte ich sagen, dass es mir Mut macht, dass wir uns wieder Chancen heraus spielen. Wir hatten ja auch solche Phasen gegen gute Mannschaften, wo wir uns gar nichts herausgespielt haben. Aber jetzt haben wir unsere Chancen und daher bin ich zuversichtlich, dass wir bald wieder Spiele gewinnen werden. Ich bin jetzt im zwölften Jahr Trainer und kenne solche Phasen. Wir kommen da wieder raus.

Alexander Schäfke (Trainer SC V/W Billstedt):
Ich denke, das Unentschieden geht in Ordnung. Beide Mannschaften hatten genügend Möglichkeiten, das eine oder andere Tor zu machen und wenn man da mal öfter konsequent zu Ende spielt, dann geht es 3:3 aus. 3:3 oder 2:2 wäre für die Zuschauer natürlich schöner gewesen. Im Endeffekt bin ich mit dem Punkt zufrieden, denn wenn du deine Chancen nicht machst, dann kriegst du meistens in der 92. oder 93. Minute noch einen und der Schuss geht nach hinten los. Von daher ist das Unentschieden für mich okay. Was Samuel Graudenz angeht, so war das absolut okay. Das war für ihn das erste Spiel in seiner noch jungen Laufbahn in der Oberliga-Hamburg und er hat gleich zu Null gespielt. Er hatte das eine oder andere Mal etwas Glück, hat aber auch drei Dinger rausgeholt, die fast schon drin waren und daher geht seine Leistung absolut in Ordnung.


Google
Web hafo.de

© 2003- 2024
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de.
Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.

@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam
CSS ist valide!