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15.08.2003
Cordi zittert sich zum Sieg gegen Victoria von Christian Grün

SC Concordia - SC Victoria 1:0 (1:0)

SC Concordia: Kindler - Mohr, Tramm, Drews - Tahirovic (ab 62. Janßen), Grabovac, Janke (ab 46. Möller), Kalla, Williams - Arlioglu, Pedroso-Busso (ab 21. Jeschke/TW)
SC Victoria: Horn - Melzer, Reimann (ab 70. Voß), Jekabsons - Florkiw, Patsalis, Seeliger, Fleischanderl, Schulz (ab 55. Nunes) - Pornhagen (ab 55. Harms), Lockstedt
Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung - Florkiw, Patsalis
Tore: 1:0 Tramm(6., FE)
Rote Karten: Kindler (Cordi, 21., Notbremse), Melzer (Vicky, 90., Notbremse)
Schiedsrichter: Bornhöft (TuS Garbek)
Zuschauer: 620

Viel Mühe hatten sich die Verantwortlichen mit dem Saisonauftakt in Marienthal gegeben. Vor dem Spiel gab es eine abwechselungsreiche Stadionshow. Nur der geplante Absprung mehrerer Fallschirmspringer mußte wegen des böhigen Windes entfallen. Dies tat der Stimmung im schönen Stadion aber keinen Abbruch.




Die Heimelf tat dann ihr bestes die zahlreichen Besucher gut zu unterhalten. Von der ersten Minute an stand die Abwehr von Victoria unter starkem Druck. Und der zahlte sich schnell aus. Nachdem Patrick Williams von der rechten Seite in den Strafraum eingedrungen war und durch Michael Reimanns Abwehrbein zu Fall kam gab es Elfmeter. Sven Tramm verwandelte diesen mit einem Schuß in die Mitte des Tores.

Auch nach der frühen Führung spielte Concoria weiter nach vorne. Besonders auffällig dabei Bülent Arioglu, der kaum zu halten war und gleich drei hochkarätige Chancen hatte. Aber wie schon in Lurup fehlte es dem Angreifer an der Präzision im Abschluß (11., 15., 17.).

Das das Spiel dann anderes Gesicht bekam lag daran, das sich die Fascher-Elf von einem langen Pass Christian Florkiws überraschen ließ. Urplötzlich stürmte Vickys Timo Melzer alleine auf das Tor von Marcel Kindler zu. Der Keeper wußte sich nur mit einer Aktion aus der Abteilung griechisch-römisch zu helfen und sah dafür folgerichtig die rote Karte. So kam der erst 18-jährige Daniel Jeschke zu seiner ersten Bewährungsprobe in der Oberliga. In Unterzahl zogen sich die Marienthaler sofort weit in die eigene Hälfte zurück und harrten der Dinge die da auf sie zukommen würden. Das war zunächst nicht sehr viel. Die Gäste fanden kein Mittel gegen die weiße Wand, die sich da vor ihnen aufbaute. Und die Partie, die so vielversprechend begonnen hatte mutierte zu einem echten Langweiler.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich nichts an diesem Bild. Wann hat man es vorher zuletzt gesehen, das sich bei einem eigenen Eckball nur drei Concordianer in den gegnerischen Strafraum trauen? Und dies wohlgemerkt nicht in den Schlußminuten, sondern zu einem Zeitpunkt als noch über eine Stunde zu spielen war. Marc Fascher erklärte die extrem defensive Ausrichtung damit, das die Mannschaft noch das Pokalspiel vom Mittwoch in den Beinen hatte. Diese Taktik hätte aber auch ins Auge gegen können. Denn Bert Ehm hatte noch etwas in Petto. Mit der Einwechselung von Steffen Harms und Ricardo Nunes blies der Trainerfuchs zur Schlußoffensive. Und fast augenblicklich kam Zug in das Spiel seiner Elf.

Tilman Patsalis machte den Anfang. Den Abpraller seines Schusses vergab Maik Jekabsons überhastet (63.). Florkiw, der immer stärker wurde scheiterte nach einer Ecke an Jeschke (68.).
Immer mehr nahm das Spiel den Charakter eines Powerplays beim Eishockey an. Die Heimelf hatte sich komplett in und um den eigenen 16er versammelt, während die Gäste den Ball durch ihre Reihen laufen ließen und versuchten Löcher in diesem Bollwerk zu finden. Und die taten sich jetzt wirklich auf. Nach einer scharfen Hereingabe von Florkiw rutschen Nunes und Patrick Lockstedt nur knapp am Ball vorbei (73.). Patsalis (83.) und Torben Voß (85.) hatten weitere Möglichkeiten den Ausgleich zu erzielen, der jetzt hochverdient gewesen wäre. Aber es fehlte das Glück im Abschluß und vielleicht auch ein wenig an den spielerischen Mitteln wie Bert Ehm später zugab. Als Vicky dann in den Schlußminuten alles oder nichts spielte kam Concordia doch noch zweimal gefährlich vor das gegnerische Tor. Zunächst kratzte Patsalis einen Kopfball von Arioglu für seinen schon geschlagenen Torwart von der Linie (88.). Und in der Schlußminute bezahlte Melzer seine Notbremse gegen Oliver Möller mit der zweiten roten Karte des Spieles.

Am Ende blieb es beim etwas glücklichen Sieg des Favoriten. Aber aber bei den Gästen braucht man mit dem Saisonauftakt nicht unzufrieden zu sein. Victoria hat gezeigt, sie auch gegen einen der großen in der Liga mithalten können und in dieser Saison eine gute Rolle spielen werden.


Bert Ehm (Trainer SC Victoria):
Wenn man keine Tore schießt, dann kann man eben nicht gewinnen. Aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Was Concordia in den ersten 15 Minuten gezeigt hat war Fußball vom Feinsten. Meine Spieler haben alles gegeben und in 2-3 Situationen war einfach es einfach Pech, das wir nicht den Ausgleich gemacht haben. Den Elfmeter hätte der Schiedsrichter meiner Meinung nach nicht geben dürfen. Reimann hat klar den Ball gespielt.

Marc Fascher (Trainer SC Concordia):
Nach dem verlorenen Pokalspiel in Lurup habe ich klare Worte an die Mannschaft gerichtet. Die Spieler haben heute auf dem Platz die Antwort gegeben. Unsere Führung war hochverdient. In der zweiten Halbzeit sind wir dann unter Druck geraten, aber ich muß meiner Mannschaft großen Respekt aussprechen. Sie haben gefightet bis zum umfallen - mehr geht nicht. Ein besonderes Lob geht an Daniel Jeschke, der ins kalte Wasser geworfen wurde und hervorragend gehalten hat.

Bild von freundlicher Genehmigung von cordi-fanclub.de



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