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29.11.2003
Mühsam, aber verdient von



ASV Bergedorf 85 – VfL Pinneberg 1:0 (1:0)

Bergedorf 85:Schönsee - Radtke - Stüve, Deron - Matiebel, Pinz, Czech - Heidrich (84. Blättermann), Klein, Aykurt - Reincke.
VfL Pinneberg: Barth - Krause - Müller, Hermberg - Bliemeister (84. Öncan), Förster, Gregori (72. Avarello), Schwoy, Arifi - Bankowski, Rückert (63. Kalebas).
Tore: 1:0 Reincke (13.)
Rote Karte: keine
Gelb-rote Karte: Arifi (87.)
Besondere Vorkommnisse:keine
Schiedsrichter: Baghban (SV Bergstedt), tadellos in einer fairen Partie
Beste Spieler: Müller - Radtke, Matiebel, Aykurt
Zuschauer: 200

Nach drei Heimpleiten in Folge kommt der ASV Bergedorf 85 so langsam wieder in Schwung, ließ dem Auswärtssieg gegen Husum ein zwar mühsames und glanzloses, aber verdientes 1:0 über den VfL Pinneberg folgen und hält Kurs Richtung eingleisige Oberliga. Die Distanz auf Verfolger VfL wurde zudem vor dem „Rückspiel“ im Stadion 1 am kommenden Wochenende auf fünf Zähler ausgebaut.

Ein Fehler des ansonsten bisher so zuverlässigen VfL-Torwarts Sven Barth entschied das Spiel: Er verschätzte sich bei einer langgezogenen Rechtsflanke von Matthias Heidrich so grundlegend, dass ASV-Torjäger Matthias Reincke am hinteren Pfosten zu seinem 18. (!) Saisontreffer einspitzeln konnte. Es war einer der wenigen Momente, in denen der ansonsten aufmerksame Reincke-Widerpart Benjamin Hermberg nicht zur Stelle war.

Die Führung gab den Platzherren vorübergehend mehr (Kombinations-)Sicherheit. Robert Matiebel präsentierte ein sehenswertes Solo, doch sein Abschluss war zu harmlos, um Barth zu gefährden (20.); wiederum war es der „Lange“, der nach schöner Freistoßvariante über Andreas Aykurt und Andreas Klein knapp das Ziel verfehlte (23.). Und ein Zuspiel von Reincke auf Klein sorgte für größte Verwirrung im Pinneberger Strafraum, ehe Barth klärte (31.).

Der VfL hatte zwar die erste Torgelegenheit des Spiels verzeichnet, als Frank Rückert nach Steilpass des mit Licht und Schatten aufwartenden Markus Schwoy schon am 85-Keeper Torsten Schönsee vorbei war, dann aber aus (zu) spitzem Winkel nur das Außennetz traf (10.). Doch insgesamt wirkten die Gäste wenig durchschlagskräftig. Gefährlich wurde es so für Schönsee nur noch bei einem Schwoy-Dinstanzschuss (26.) und einem Flachschuss von Robert Bankowski aus 14 Metern - jeweils war der Bergedorfer Schlussmann zur Stelle.

Nach der Pause sackte das Niveau der Partie gehörig ab. Im Bergedorfer Spiel schlichen sich zunehmend Unsicherheiten ein, so dass die spieltechnische Überlegenheit der „Elstern“ weit weniger zum Tragen kam. Ein Gregori-Freistoß zwang Schönsee zu einer Parade (47.), der insgesamt blasse Rückert musste angeschlagen vom Feld (63.), Heidrichs viel versprechender Versuch landete auf dem statt im Netz (77.) - mehr Erwähnenswertes gab es bis in die Schlussphase kaum.

Und selbst in diesen letzten Zuckungen des Spiels vermochte der ASV die 200 Fans nicht vorzeitig zu erlösen: Ein unbedrängter Kopfball von Aykurt strich am Pfosten vorbei (89.). Und als Reincke den Ball nach einem Konter dann tatsächlich noch ein zweites Mal über die Linie brachte, fand der Treffer wegen Abseits keine Anerkennung (90.).

Der VfL, der das Spiel immerhin trotz einiger verletzungsbedingter Umstellungen (Lust und Kebbe fehlten im Abwehrverbund) bis zum Abpfiff offen hielt, kam zu keinen zwingenden Aktionen mehr. Die nach offensichtlichem Festhalten eines Gegenspielers berechtigte „Ampelkarte“ gegen Nevzet Arifi (87.) stand den Bemühungen, einer mäßigen Oberligapartie noch eine Wende zu geben, ebenfalls im Weg.

Stimmen:

Rüdiger Schwarz (Trainer Bergedorf 85):
Heute fällt es etwas leichter, Fazit zu ziehen, als nach drei Heimniederlagen mit sehr schlechtem Fußball. Ich denke, dass wir letztlich verdient gewonnen haben, auch wenn den Spielern die Verunsicherung zum Teil noch anzumerken war. Wichtig ist auch, dass wir mal wieder zu Null gespielt haben. Jetzt steuern wir hoffentlich auf ein versöhnliches Ende einer bisher verkorksten Hinserie zu.
Thomas Bliemeister (Trainer VfL Pinneberg):
Glückwunsch an Bergedorf zum Sieg. Aber trotz der Niederlage bin ich diesmal mit dem Auftreten meiner Mannschaft nicht so unzufrieden. Wir mussten etliche Umstellungen vornehmen, weil Marco Kebbe aus beruflichen Gründen ausfiel und Torben Lust erkrankt war. Trotz dieser Veränderungen hat die Mannschaft sich vernünftig verkauft und eine vom Einsatz her ordentliche Leistung gezeigt.


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