29.03.2009 Mit Videos: Mit Jovic kommt Leben in die Bude von Mirko Schneider
USC Paloma – FC St. Pauli II 0:1 (0:1)
USC Paloma: Dröge – Kwame, Engl, Francke, Osinski (ab 80. Sülün) – Hamurcu (ab 63. Weidlich) – Savelsberg, Gregori, Richter, Gottschalk – Illmer (ab 63. Jovic) FC St. Pauli II: Pliquett – Browarczyk, Kalla, Hinzmann, Drobo-Ampem – Daube, Mbidzo (ab 70. Pedroso-Bussu) – Laban (ab 81. Sitar), Pfützenreuter (ab 46. Günter) – Kieckbusch, Zekiri Tore: 0:1 Kieckbusch (7., Vorarbeit Hinzmann) Schiedsrichter: Daniel Burmester (TSV Glinde) – hätte Pliquett und Laban (beide St. Pauli II) vom Platz stellen müssen. Verdarb sich so eine gute Bewertung. Beste Spieler: Jovic - Kalla Zuschauer: 350
Am 22. Mai dieses Jahres findet im Clubheim des USC Paloma ein Ehemaligen-Treffen statt. Es steht unter dem Motto „100 Jahre USC Paloma“ und so schön der Abend auch werden wird, momentan sieht es so aus, als würde ihn der Club in höchster Abstiegsgefahr verbringen. Der Favoritensturz glückte den Tauben gegen den FC St. Pauli II nämlich heute nicht und so bleiben sie vorläufig auf einem Abstiegsplatz.
Maßgeblich verantwortlich bei sonst durchschnittlicher Leistung war eine Ex-Taube. Thiemo Kieckbusch, bei den Braun-Weißen bisher nicht so richtig glücklich geworden, erzielte das etwas seltsame Tor des Tages schon nach sieben Minuten. Der starke Jan-Philipp Kalla hatte am eigenen Sechzehner ausnahmsweise etwas geschlampt und Mathias Hinzmann in Bedrängnis gebracht. Dieser drosch den Ball per langem Hafer einfach nur ohne zu gucken weit nach vorne über die zu weit aufgerückte Verteidigung der Tauben. Darauf hatte Kieckbusch spekuliert, lief von der Mittellinie durch und schloss vor Frank Dröge überlegt ab.
Die Gäste behielten daraufhin die Spielkontrolle, kamen aber gegen Palomas Bollwerk zu keinen zwingenden Aktionen vor dem Tor. Der USC seinerseits bot im Rahmen seiner Möglichkeiten eine tolle Defensivleistung, tat es offensiv aber St. Pauli II gleich und stellte nichts auf die Beine. So verging die erste Halbzeit ohne jeden weiteren Aufreger.
Da sollte nach Wiederanpfiff mehr passieren, allerdings erst im letzten Drittel der Partie. Die Kiezkicker eröffneten diese spannende Schlussphase mit der Chance zur Vorentscheidung, doch Kallas herrliches Außenristzuspiel hob Zekiri über Dröge und übers Tor (60.). Drei Minuten später ein Doppelwechsel bei Paloma: Jan Illmer und Mahir Hamurcu raus - Kevin Weidlich und Nikola Jovic rein. Und mit Letzterem kam die lange fehlende Würze in die Partie. Gleich mit seinem ersten Ballkontakt nach einer Ecke von Dirk Savelsberg erzielte Jovic um ein Haar den Ausgleich – Laban rettete auf der Linie (64.). Gleich drauf prüfte er Benedikt Pliquett nach feinem Doppelpass mit Philipp Richter (66.).
Das war aber noch gar nichts gegen den nächsten Aufreger in der 70. Minute, der die Gemüter an der Brucknerstrasse ordentlich erhitzte: Bei einem langen Schlag an die Sechzehnerkante rannte Pliquett ohne Not aus seinem Kasten, prallte auf den hier noch unschuldigen Jovic und verlor den Ball. Daniel Burmester pfiff fälschlicherweise Torwartbehinderung, Jovic beschwerte sich und hakelte ein bisschen bei Pliquett nach, der ihn daraufhin kurzerhand umschubste. Es war zwar nur ein kleiner Stoß, aber streng regeltechnisch Rot. Allerdings hielt sich Jovic mit beiden Händen den Hinterkopf und wandte sich hin und her, als wolle ihn jemand umbringen. Schiedsrichter Daniel Burmester besprach sich kurz mit seinem Assistenten – und zückte überhaupt keine Karte, was glatt falsch war. Rot für die Tätlichkeit sowie Gelb für Schauspielerei wären fällig gewesen.
Nichtsdestotrotz kam Paloma jetzt immer stärker auf, hatte aber abermals Pech, als Kristoffer Laban Przemyslaw Osinski nach einem Zweikampf an der Eckfahne einen Schlag versetzte (76.). Osinski musste raus, Laban sah nur Gelb. Allerdings reichte ihm das wohl nicht, denn die Uhr hatte sich nicht mal zweimal weiter gedreht, da fällte er ohne Not Jovic im Mittelfeld, der sich erneut den Hinterkopf hielt und wilden Zuckungen erlag. Trotzdem: Gelb-Rot für Laban war angesagt. Doch er kam mit einer Ermahnung und seiner baldigen Auswechslung davon.
Die letzten Szenen des Spiels waren wieder sportlicher Natur. Die Gäste vergaben durch Günter (78.) und Kieckbusch (90.) beste Konterchancen, während Jovic erneut nach einer Savelsberg-Ecke den Ausgleich hätte erzielen können, aber sein Kopfball strich Zentimeter am Winkel vorbei (86.).
An der Brucknerstrasse muss nach dem Arbeitssieg der Gäste also vermutlich noch über das Ehemaligen-Treffen hinaus gezittert werden. Mit der Leistung von heute stehen die Chancen auf einen baldigen Dreier jedoch recht gut.
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