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31.03.2009
Paloma gewinnt die wichtigen Spiele von



USC Paloma – VfL 93 Hamburg 2:1 (1:1)

USC Paloma: Dröge – Kwame, Engl, Francke, Gottschalk – Jovic, Hamurcu (37. Illmer) – Savelsberg, Gregori, Richter – Weidlich (88. Akyol)
VfL 93 Hamburg: Karow – Otto, Akdemir, Krohn, Albrecht – Karakas (84. Khalil) – Akgül (75. Yürür), Rakocevic (70. Jernane), Galica, Franz - Pekdemir
Tore: 0:1 Franz (16., Vorarbeit Akgül), 1:1 Jovic (39., Gregori), 2:1 Engl (69., Savelsberg)
Rote Karte: Jernane (82., Tätlichkeit)
Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek): Das war so in Ordnung.
Beste Spieler: Gregori, Jovic, Engl, Weidlich - Galica
Zuschauer: 200

Verdammt lang her: Als im August das Hinspiel dieses Nachbarschaftsduells auf dem Spielplan stand, hätte Paloma mit einem Sieg für eine Nacht die Tabellenführung übernehmen können. Doch die Höhenluft bekam den Palomaten nicht. Sie verloren 0:5 und schlugen seither recht zielstrebig den Weg nach unten ein. Der tabellarische Lohn, der dem USC vor der heutigen Partie winkte, war dennoch weitaus höher einzuschätzen als der damals in Aussicht stehende kurze Sommerausflug an die Tabellenspitze. Heute konnte der Abstiegsplatz verlassen werden. So kam es schließlich auch. Doch das 2:1 sollte eine schwere Geburt werden. Entsprechend erschöpft gab der Trainer der "Tauben" nach dem Spiel zu Protokoll: "Das ist ein Hammer, dass wir es uns so schwer gemacht haben, das Spiel zu gewinnen."

Dabei setzte Paloma seinen Gast von Anpfiff an massiv unter Druck. Doch weder Dennis Gregori und Philipp Richter (1.) noch Kevin Weidlich (3.) konnten aus dem anfänglichen Sturmlauf Kapital schlagen. Die VfL-Abwehr schwamm bedenklich, überstand aber mit viel Glück die Anfangsminuten unbeschadet. Doch dann zeigte die Elf von Daniel Sager ihre Spezialität und konterte überfallartig: Visar Galica setzte Mikail Pekdemir in Szene, doch allein vor Frank Dröge verließen den schnellen Ex-Pinneberger Nerven und Schusstechnik (12.). Besser machte es Kevin Franz nur etwas später. Zunächst stellte Marcel Gottschalk unter Beweis, dass er nur die Vertretung des verletzten Linksverteidigers Przemek Osinksi ist und ließ sich auf seiner Abwehrseite von Poyraz Akgül düpieren. Bei dessen Hereingabe sah die komplette Viererketten-Kollegschaft Gottschalks auch nicht gut aus und ließ Franz unbehelligt das 1:0 erzielen (16.). Die Hausherren waren irritiert und verloren nach dem Rückstand ihren Anfangselan. Trotzdem hätte Weidlich nach guter Vorarbeit von Dirk Savelsberg in der 29. Minute per Kopf ausgleichen müssen, doch so stark Weidlich am heutigen Tage im "Eins-gegen-eins" und im Einfädeln gefährlicher Offensivaktionen war, so schwach war er im Abschluss. Paloma brauchte einen Standard, um den verdienten Ausgleich zu erzielen: Nach einer Savelsberg-Ecke brach Konfusion im Gäste-Sechzehner aus, Nikola Jovic beendete das Gestochere und markierte entschlossen das 1:1 (39.).

Nach dem Ausgleich fand der USC seine Linie wieder. Dazu trug kurioserweise die Verletzung von Mahir Hamurcu bei. Hüllmann war zur Auswechslung gezwungen und hatte die Eingebung zur Systemumstellung: Im 4-4-2 wurde das Spiel der Hausherren wieder dominant. Insbesondere Jovic und Weidlich nahmen nach der Pause das Heft in die Hand. Der VfL 93 wurde nur noch in der 55. Minute gefährlich, doch mit der guten Vorbereitung von Galica und Akgül konnte Dusan Rakocevic nicht viel anfangen, aber immerhin eine Ecke herausholen. Bei dieser besetzte Gottschalk einen der Pfosten und konnte so vor der Linie klären. Das war´s für Sagers Elf, ab nun spielte nur noch Paloma. Doch Weidlich arbeitete fleißig weiter an seinem Ruf als "Chancentod": Nach Doppelpass zwischen Jovic und Jan Illmer musste Weidlich aus idealer Schussposition einfach die Führung erzielen, doch zum Entsetzen Hüllmanns verfehlte sein Angreifer das Ziel. "Wir haben so viele Chancen, aber treffen die sieben Meter breite Kiste nicht. Das ist eine Konzentrationsfrage." Letztlich aber fiel es doch, das verdiente 2:1. Wieder benötigte Paloma eine Standardsituation: Oliver Engl köpfte nach Savelsbergs Freistoßflanke den erlösenden Siegtreffer (69.), der nicht mehr in Gefahr geriet, obwohl der USC fahrlässig mit seinen Kontergelegenheiten umging.

Der Verlierer dieses Spiels machte keinen Hehl aus der Berechtigung des Ergebnisses. "Das war ein hoch verdienter Sieg für Paloma, wir waren überhaupt nicht zwingend", brachte Sager das Spielgeschehen auf den Punkt. Manager Domzalski schwärmte gar von Nikola Jovic: "Der hat ganz stark gespielt. Solche Leute braucht man im Abstiegskampf." Jovic´ Theatralik allerdings wurde schon am Wochenende auf www.hafo.de kritisiert. Auch heute "unterstützte" Jovic Schiedsrichter Teuscher bei dessen (gleichwohl richtigen) Entscheidung, Mahir Jernane vom Platz zu stellen, mit lautem Wehklagen. "Wenn man nicht schreit, pfeifen die Schiris nicht", erklärte Jovic. "Wir brauchen die Lautstärke auf dem Platz – wir können nun mal nicht so spielen wie Meiendorf."

Doch noch einmal kurz zurück zum VfL 93. Für Daniel Sager, bekanntermaßen zur neuen Saison beim SC Concordia, wird es schwer, seine Mannschaft auf Kurs zu halten. "Wir haben vor drei Wochen die Ansage vom Verein bekommen, dass zur neuen Saison wieder gemeldet wird. Das sollte an die Presse gehen, aber seitdem ist nichts passiert. Das ist belastend für die Mannschaft". Manager Jürgen Domzalski bestätigte dies. "Die Vereinsoffiziellen haben uns zugesagt, dass es weiter geht. Wir werden auch melden, da bin ich sicher, aber es ist eben noch nicht offiziell." Sager vermisst den Rückhalt des Vereins in Form eines klaren öffentlichen Bekenntnisses zum Oberligafußball. Kein Wunder, dass er für das Werben des SC Concordia offene Ohren hatte.


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