01.04.2009 Starke Luruper müssen sich mit einem Punkt begnügen von Peter Strahl
präsentiert:
FC Eintracht 03 Norderstedt – SV Lurup 1:1 (0:0)
Eintracht Norderstedt: Böse – Kurzberg, Gersdorf, Schmedes (78. Timm), Dreyer – Werwath (70. Kaya), Candir - Bauer (46. Monteiro), Yilmaz, Hadid – Leuthold SV Lurup: Kindler – Ehlers, Oduro-Opuni, Ann, Friedrich – Sander, Antoniou – Pfahl, Kayis (88. Vukicevic), Bober (84. Akinyosoye) – Friauf (56. von Wensierski) Tore: 0:1 Sander (72.) 1:1 Leuthold (79. – Handelfmeter) Schiedsrichter: Christian Henkel (VfL Lohbrügge), trotz unermüdlichen Einsatzes – erst am vergangenen Sonnabend pfiff er in Ohe – mit tadelsfreier Leistung Beste Spieler: Dreyer, Monteiro – geschlossene Mannschaftsleistung Zuschauer: geschätzte 100
Vor Beginn der Spielzeit wurde in allen Umfragen auch den Norderstedtern eine maßgebliche Rolle bei der Verteilung der Titelehren zugesprochen, nachdem sie zuvor eine überragende Rückrunde gespielt hatten. Doch ihr Anhang musste sich zumeist mit Enttäuschungen begnügen, abgesehen vom 1:0 am dritten Spieltag auf der Hoheluft und vor gut zwei Wochen beim 3:2 beim Pauli-Nachwuchs, von dem die Krausz-Elf im Herbst noch mit 0:5 abgekanzelt worden war. Auch die Luruper konnten am Eröffnungspieltag in Meiendorf voll überzeugen und bekamen viel Lob. Doch dann gab es im Frühherbst Knatsch zwischen Oliver Leinroth und seinem damaligen etwas gewöhnungsbedürftigen Trainer, und aus war es mit der Luruper Herrlichkeit.
Am Mittwochabend aber präsentiert sich die nunmehrige Klobedanz-Auswahl an der Ochsenzoller Straße nahezu in einstiger Herrlichkeit. Einsatzfreudig und mit viel Spielwitz lassen sie die Platzherren über weite Strecken des ersten Spielabschnitts ziemlich alt aussehen. Doch wer, wie Marten Pfahl, nach sieben Minuten aus aussichtsreicher Position den Ball über das Gehäuse knallt, wie Tom Bober nach einem schönen Zusammenspiel mit Thomas Friauf das leere Gehäuse nicht findet und wie die vereinigten Luruper in Gestalt von Pfahl, Friauf und Sebastian Sander den Ball aus kürzester Distanz nicht über die Linie bekommt, kann kein Fußballmatch gewinnen, auch wenn sich den Kontrahenten lediglich eine einzige Möglichkeit bietet. Die hat Tobias Leuthold erst nach 36 (!) Minuten, allein sein Kopfball nach Flanke von Jendrik Bauer geht knapp über die Querlatte. In den Pausenpfif hinein ist es erneut Friauf mit einem Gewaltschuss von rechts, nach dem sich Goalie Frederic Böse gewaltig strecken muss.
Die zweite Halbzeit eröffnet Deniz Kayis mit einem Knaller um Weniges neben den Böse-Kasten und mit weiterem Offensivdrang seiner Kombattanten. Wie einsatzfreudig die Luruper das Spiel führen, ist auch daran zu erkennen, dass sie nahezu alle eine Spielunterbrechung nutzen, zur Wasserquelle am Spielfeldrand zu stürzen. Ein Bild wie sonst nur in hochsommerlichen Tagen, dabei scheint sich das Thermometer immer mehr dem Nullpunkt zu nähern. Nach dem gesamten Spielverlauf kurios allerdings der Führungstreffer durch Sander, der einen ruhenden Ball in Gestalt eines Freistoßes aus 25 Metern flach, wie vom Lineal gezogen, im Norderstedter Netz versenkt. Böse kann ihn zwar noch berühren, mehr aber auch nicht. Nun endlich scheinen die Krauszianer ihre Frühjahrsträgheit ablegen zu wollen, aber Mustafa Hadid vermag ein wenig zu umständlich Keeper Marcel Kindler nicht zu überwinden. Zum Ausgleich bedarf es schon eines glückhaften Ereignisses dergestalt, dass Lurups Timo Ehlers einen aufspringenden Ball im Strafraum mit der Hand berührt. Den fälligen Penalty verwandelt Leuthold sicher. Kurz danach hat Hadid gar die Chance zum Siegtreffer, doch Kindler kann sie parieren und damit vermeiden, dass das Ergebnis den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte.
Auch wenn die Luruper zurzeit mit lediglich zwei Punkten über der Relegationszone nur Platz 11 im Tableau belegen, Abstiegssorgen sollten sie sich bei fünf Hängepartien nach der heutigen Präsentation sicherlich nicht zu machen brauchen. Was hingegen die Norderstedter betrifft, erscheint unklar, wie sie die Saison beenden wollen, um die Erwartungen ihrer Vereinsführung wenigstens partiell zufrieden stellen zu können.
Stimmen:
Andreas Klobedanz (Trainer Lurup): Ich freue mich natürlich, dass wir es heute geschafft über die gesamten 90 Minuten ein gutes Spiel abzuliefern. Wir waren sehr diszipliniert, was die taktische Ordnung angeht. Wir haben uns viele Bälle erobert und immer wieder versucht, nach vorne zu kommen. In der zweiten Halbzeit wurde Norderstedt dann stärker und hat sich den Ausgleichtreffer gleichsam erzwungen. Fairer Weise muss man sagen, dass das Ergebnis unter dem Strich gerecht war. Wir müssen in den nächsten Spielen da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben. Das ist schon bei dem für uns sehr wichtigen Spiel gegen Paloma notwendig.
Marco Krausz (Trainer Norderstedt) : Wenn man sich 45 Minuten ausruht, dann darf man davon ausgehen, dass das Spiel sich in der zweiten Halbzeit besser entwickelt. Das ist uns ganz gut gelungen. Woran es aber in der ersten Halbzeit gelegen hat, ist mir unerklärlich. Vielleicht waren einige Spieler noch zu erschöpft von der Tagesarbeit. So ging die erste Halbzeit ganz klar an Lurup, in der zweiten haben wir dann wenigstens das Mindeste erreicht, was wir abrufen konnten.
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