Von Beginn an übernahmen die Hausherren die Initiative. Ohne spielerisch zu glänzen aber durchaus engagiert und lauffreudig setzen sie die Abwehr des Tabellenletzten unter Druck. Aber man tat sich zunächst schwer mit der massierten Abwehr der Gäste. So brauchte es ein wenig Glück um die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung zu erzielen. Daniel Geigers Freistoß aus 22 Metern wurde nämlich von der Mauer leicht abgefälscht und überraschte so den ansonsten guten Tobias Dau. Es war erst der zweite Treffer des Angreifers für die Victoria - den ersten hatte er gerade vor einer Woche in Heide erzielt. Auch danach spielte nur eine Mannschaft, doch bis auf eine Vielzahl von Eckbällen kam dabei zunächst nichts heraus. Bis sich Matthias Pornhagen auf der rechten Seite einmal gut durchsetzten konnte und von der Grundlinie vor das Tor flankte. Diese schöne Vorarbeit hatte dem Stadionsprecher anscheinend so imponiert, das er Pornhagen als Torchschützen verkündete. Doch es war Maik Jekabsons, der die Kugel aus wenigen Zentimetern Entfernung über die Linie bugsiert hatte.
Im zweiten Durchgang wurde die Begegnung vollends unansehnlich. Victoria überließ den Gästen weitgehend das Mittelfeld. Diese konnten mit der so gewonnenen Freiheit aber nichts anfangen, liefen sich immer wieder fest oder suchten aus unmöglichen Lagen den Abschluß. Ein einziges Mal brachte der Tabellenletzte das Tor von Adrian Horn in Gefahr als Tim Ostermann frei vor dem Keeper auftauchte. Doch Horn bestand seine einzige Prüfung an diesem Tag und wehrte zur Ecke ab (67.). Und Vicky? Stefan Fleischanderl verpaßte nach Flanke von Kay Fienup das 3:0 (49.). Danach war es nur noch einmal Dau, der das eigene Tor in Gefahr brachte als er den Rücken von Steffen Harms anschoß. Von dort senkte dich der Ball in weitem Bogen auf die Torlatte. Es wäre eine kurioser Treffer geworden - passend zur den konfusen Darbietungen beider Teams.
Der Gästetrainer brachte es nachher mit seinem Statement auf den Punkt. Victoria war in einem Spiel das kaum Oberliganiveau hatte die etwas bessere und vor allem engagiertere Mannschaft und konnte sich am Ende über die gewonnenen Punkte freuen. Es war ein glanzloser Arbeitssieg über einen Gegner der sich erschreckend harmlos präsentierte und in dieser Verfassung die rote Laterne wohl nicht mehr hergeben wird.
Stimmen:
Sven de Vries (Trainer Heider SV): Das war kein Spiel an dem sich die Zuschauer erwärmen konnten. Mit Oberligafußball hatte das nichts zu tun. Es hat die Mannschaft gewonnen, die mehr Willen, mehr Einsatz gezeigt hat. Das 1:0 bei dem der Ball abgefälscht wurde war sicher unglücklich. Bein 2:0 haben wir uns in der Abwehr schulbubenhaft verhalten. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel zwar weitgehend bestimmt, konnen und aber kaum Chancen erarbeiten.
Bert Ehm (Trainer SC Victoria): In der ersten Halbzeit haben wir bissig und engagiert gespielt. Beim Freistoß zum 1:0 war etwas Glück dabei. Hervorheben möchte ich die glänzende Vorarbeit von Pornhagen zum 2:0. Über die grausame zweite Hälfte decken wir lieber den Mantel des Schweigens. Heide hat das Spiel da diktiert ohne torgefährlich zu sein.
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