SV Halstenbek-Rellingen: Schultz – Reimers (74. Grabow), Vollmer, Stars, Marquardt (50. Kremer) –Wroblewsky (41. Kebbe), Diederichsen – Eta, Pries, Arslan - Rohparwar HSV Barmbek-Uhlenhorst Breitkopf – Schwarzer, Klitzke, Stüve (87. Pietruschka), Braun – Wolters (69. Weigel), Möller-Riepe – Mellmann, Stamer, Peric (85. Hasenpusch) - Algan Tore: 0:1 Stüve (27.), 0:2 Algan (43.), 0:3 Stamer (83.) Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek), gut, auch wenn er nicht viel Energie in dieses Spiel investieren musste. Beste Spieler: Schultz – Stüve, Möller-Riepe, Mellmann Zuschauer: 140
Manager Hans-Jürgen Stammer und Thomas Bliemeister, seit Jahresbeginn Trainer der SV Halstenbek-Rellingen steckten direkt nach Schlusspfiff die Köpfe zusammen. Irgendwie wollten wohl beide nicht so recht glauben, was sie in den letzten eineinhalb Stunden gesehen hatten. Trotz der Aussicht mit einem Sieg den Gegner in der Tabelle überflügeln zu können, lieferten die Halstenbeker Spieler eine Leistung der Marke „trostlos“ ab. BU hatte die Partie – eine kleine Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit ausgenommen – jederzeit im Griff, gewann am Ende auch in der Höhe verdient mit 3:0.
Zwar kam HR im ersten Durchgang noch vereinzelt zu Torchancen durch Benjamin Eta (9.) und zweimal durch Florian Pries (28./ 38.), doch die Mannschaft war in puncto Einsatz und Einstellung im Vergleich zum Auswärtssieg bei Paloma nicht wieder zu erkennen. BU dominierte das Mittelfeld, wirkte reifer und ballsicherer und hatte durch Faik Algan, der zuvor in einem Zweikampf Tim Vollmer hatte alt aussehen lassen, seine erste gute Chance. Dennis Schultz lenkte das Leder jedoch reaktionsschnell über die Latte (16.). Ein Distanzschuss von Sebastian Möller-Riepe strich eine Minute später am rechten Pfosten vorbei, ehe der zweite Barmbeker Routinier Malte Stüve schließlich folgerichtig die Führung besorgte. Von den HR-Akteuren staunend beäugt, der Innenverteidiger von der Mittelfeld los, war irgendwann im Strafraum angekommen und lupfte das Leder sehenswert über Schultz ins Netz (27.). Zwei Minuten vor der Pause hatten es die Gäste ähnlich einfach. Philipp Stamer spielte das Leder nach außen auf Kevin Mellmann, der passte scharf in den Fünfmeterraum, wo Algan nur noch die Innenseite hinhalten musste – zum 0:2.
Klar, ein Gegentor kann immer neue Kräfte freisetzen, erst recht wenn der Rückstund „nur“ zwei Treffer beträgt. Doch irgendwie hatte man trotzdem das Gefühl, dass die Partie zur Pause schon entschieden war. HR bemühte sich zwar nach Wiederanpfiff, Druck aufzubauen, doch mehr als etliche Frei- und Eckstöße (die verpufften) und einer Zufallschance für Pries (63.) sprang in dieser Phase nicht heraus. BU begann daraufhin gefährlich zu kontern und hätte durch Algan, dessen Schuss von Schultz noch abgewehrt werden konnte, und dem Nachschuss des Sekunden zuvor eingewechselten Arthur Weigel, der nur den Pfosten traf, schon frühzeitig alles klar machen können (70.). Stamer zielte links vorbei (71.) und Mellmann tanzte erst in „Okocha-Manier“ im Strafraum (begleite vom lautstarken O-Ton seines Trainers: „Kevin, wo willst Du denn hin!?), um dann seinen Meister in Schultz zu finden (78.). Das dritte Tor gelang schließlich Stamer nachdem die HR-Abwehr weit aufgerückt war, Algan über rechts „freie Bahn“ hatte und das Leder quer nach innen gepasst hatte (83.). Markus Hasenpusch, dem heute nur die Jokerrolle zugedacht wurde, hätte noch erhöhen können, wurde aber im letzten Moment im Abschluss gestört (85.)
Stimmen:
Peter Martens (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst): Ich freue mich natürlich sehr über die drei Punkte, die aus meiner Sicht auch hoch verdient sind. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, wo wir wenig zugelassen haben. Zum Teil haben wir gut nach vorne gespielt und hatten viel Ballkontrolle. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war klar, dass HR den Druck ein wenig erhöht. Da hatten wir so viele Standardsituationen gegen uns wie in den drei letzten Spielen zusammen nicht – das haben wir nicht gut gemacht. Zum Glück haben wir gut gegen die Bälle gearbeitet und haben uns dann auch wieder befreit. Am Ende hätten wir vielleicht die eine oder andere Torchance mehr noch nutzen können.
Thomas Bliemeister (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Der Sieg für BU ist völlig verdient. Ich bin sehr enttäuscht über meine Mannschaft, weil man so im Abstiegskampf nicht auftreten darf. Wir haben noch am Dienstag bei Paloma eine ganz andere Leistung und Einstellung gezeigt. Wie die ersten beiden Tore gefallen sind – das war ohne Gegenwehr, das hatte kein Niveau. Die komplette erste Halbzeit war desolat. Dass wir dann nach der Pause Druck aufgebaut haben, war zu erwarten. Das kann ich auch nicht besonders herausstellen. Wir haben keine oberligareife Leistung gezeigt. Jetzt gilt es das ganze zu hinterfragen, ob man vielleicht im Kopf müde war. Mit den nächsten Gegnern Lurup, Egenbüttel und Billstedt haben wir in den kommenden Wochen keine leichteren Aufgaben. Da müssen wir zu der Einstellung kommen, die wir in den Spielen zuvor gezeigt haben.
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