15.05.2009 Der Knipser ist wieder da von Andreas Killat
präsentiert:
SC Concordia – SC Egenbüttel 5:2 (3:1)
SC Concordia: Voß – Drews, Reiher, Clausen – Janke, Iwosa (82. Stendel) – Smereka, S. Müller – Algan – Jurkschat (67. Harms), Steinhöfel (78. Suermann) SC Egenbüttel: Steen – Lange (28. T. Müller), Zolfaghari, Wehrheim, Behrens – P. Erdmann, Hermann – Grund - von Bastian (73. Pohl), Taubitz - J. Fritz (61. Sonnenschein) Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Jurkschat (10./17./36.), 3:1 von Bastian (42.), 3:2 T. Müller (49.), 4:2 Algan (57.), 5:2 Steinhöfel (63.) Schiedsrichter: John-David Ladiges (SV Lurup): Sicherer und souveräner Leiter einer fairen Partie Beste Spieler: Jurkschat, Algan, Steinhöfel – T. Müller Zuschauer: 230
Mario Jurkschat, genannt Harry (der Knipser), wird demnächst Onkel. Seine hübsche Schwester Katy ist in freudiger Erwartung und saß mit den Eltern auf der Tribüne. „Das werden dann ja wohl Drillinge“, so der trockene Kommentar des stolzen Vaters (bzw. Opas) nach der grandiosen Show seines Sohnes. In der Tat schickte der lange verletzte (und schmerzlich vermisste) Torjäger drei frohe Botschaften Richtung Haupttribüne und erzielte innerhalb von nur 26 Minuten einen lupenreinen Hattrick.
Der SC Egenbüttel half dabei, so gut er konnte. Die ersten beiden Treffer legte Keeper Stefan Steen mustergültig auf: Erst landete ein verunglückter Klärungsversuch an der Sechzehnmeterlinie direkt bei Jurkschat, der aus 25 Metern nur noch ins leere Tor einzunetzen brauchte (10.), dann konnte Steen einen Freistoß von Berkan Algan nur vor die Füße von „Harry Sixteen“ (Rückennummer 16) abklatschen lassen (17.). Gleichwohl waren beide Tore technisch perfekt gemacht und lange genug hat Cordi in dieser Saison auf einen Stürmer warten müssen, der an der richtigen Stelle steht. Das seltene Kunststück eines echten Hattricks gelang dem künftigen Altonaer dann rund 20 Minuten später, einen feinen Pass von Algan zwirbelte er mit dem Außenrist ins lange Eck (36.). Allererste Sahne!
Um die Gäste musste man in dieser Phase echte Sorge haben, zu schwach präsentierte sich die Truppe von Uwe Vollmer, der den beruflich verhinderten Andreas Rieckert vertrat. Insbesondere die rechte Abwehrseite (Dominik Lange und Hossein Zolfaghari) war neben Torhüter Steen ein Totalausfall. Doch Cordi wäre diese Saison nicht Cordi, wenn man nicht auch ein lockeres 3:0 gegen einen total überforderten Gegner nicht noch selbst aufs Spiel setzen könnte. Dennis von Bastian bedankte sich auf Zuspiel von Jan Fritz kurz vor dem Pausenpfiff für die Unachtsamkeiten in der Marienthaler Hintermannschaft (42.) und direkt nach dem Seitenwechsel erzielte Tobias Müller mit einem schönen Volleyschuss aus 18 Metern gar den Anschlusstreffer (49.).
Nun war sie wieder da, die nackte Existenzangst. Das große Zittern dauerte dank Algan jedoch nur rd. zehn Minuten, mit einem herrlichen Sololauf umkurvte er vor dem Sechzehner vier SCE-Spieler wie Slalomstangen und vollstreckte eiskalt zum vorentscheidenden 4:2 (57.). Nun war der Widerstand der Moorwegler endgültig gebrochen, Kai Steinhöfel machte wenige Minuten später mit dem fünften Treffer alles klar (63.). Der für Jurkschat eingewechselte Steffen Harms hätte das Ergebnis dann sogar noch deutlich höher schrauben können, aber der „Habicht“ hat dieses Jahr seine Beute aus den Augen verloren und scheiterte erst am Pfosten (74.), um dann aus acht Metern über das fast leere Tor zu semmeln (80.). Wahrscheinlich hat er sich aber nur alles für das Pokalfinale aufbewahrt...
Stimmen:
Uwe Vollmer (Trainer 2. Herren SC Egenbüttel): Wir haben eine turbulente Saison hinter uns, das zeigt auch die Tatsache, dass ich hier jetzt schon der vierte Trainer für unseren Verein in der Pressekonferenz bin. Das Spiel war für uns nach 35 Minuten durch, da kamen mir erhebliche Zweifel, wie das wohl enden mag. Da hatte das hier Trainingsspielcharakter. Zum Glück haben wir noch vor der Halbzeit den Anschlusstreffer geschafft und uns in der Pause geschworen, dass wir hier auf keinen Fall das Spiel verschenken wollen. Nach dem 2:3 kam nochmal kurz die zweite Luft, da haben wir eine Viertelstunde lang sehr gut mitgespielt. Das vierte Gegentor war zwar einerseits sensationell, darf in der Oberliga aber andererseits so natürlich nicht fallen, da haben wir uns amateurhaft verhalten. Glückwunsch an Concordia und ich hoffe, dass die drei Punkte zum Klassenerhalt reichen, dann hätten wir da wenigstens etwas Gutes getan.
Victor da Silva (Co-Trainer SC Concordia): Kompliment an die Truppe. Wir haben zwar das schöne Pokalendspiel erreicht, aber müssen hier bis zum letzten Tag um den Klassenerhalt kämpfen, das war Andy Reinke und mir immer klar. Aber bei den Spielern ist das unheimlich schwer aus den Köpfen heraus zu bekommen, da wird nur noch über das Finale gesprochen - und die Hausaufgaben werden vergessen. Aber diese Woche haben wir sehr gut trainiert und ich habe mit Andy gewettet, dass wir heute vier bis fünf Tore machen. Nach dem 3:0 haben wir aber wieder mal angefangen zu daddeln und bringen uns dadurch selbst in Gefahr. Ich bin einfach nur froh, dass wir heute drei Punkte geholt haben.
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