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17.05.2009 Vicky auf dem Weg zum Titel-Hattrick von Andreas Killat
 präsentiert: SC Condor – SC Victoria 0:2 (0:1) SC Condor: Kleinschmidt – Twardawa, Pawletta, Rohbaqsh, Grudzinski – Neumann (66. Niemann), Müller – Schwoy (73. Szyszkowski), Griesch (54. Winterfeld) – Abshagen, Ulusoy SC Victoria: Sager – Ucan, Asante, Eybächer (73. Jeanne), Möbius – Bajramovic, Trimborn – Stilz (64. Tunjic), Rahn – Hamurcu (56. Erman), Akgül Tore: 0:1 Akgül (17.), 0:2 Erman (69.) Schiedsrichter: Daniel Burmester (TSV Glinde): Total unauffällig. Und damit total gut. Beste Spieler: keiner – Eybächer, Möbius Zuschauer: 170 Bert Ehm kann weiter hoffen, mit seiner Victoria Geschichte zu schreiben. Seit 1946 hat es nämlich noch nie eine Mannschaft in Hamburgs höchster Liga geschafft, dreimal hintereinander Meister zu werden. Und was der erfahrene Trainer-Fuchs nach dem Spiel zunächst nur zu hoffen wagte („Jetzt hat Bergedorf den Druck“, siehe Trainerstimmen), ist zum Zeitpunkt dieses Berichtes mit der 1:4-Niederlage der Elstern im Ost-Derby gegen Curslack-Neuengamme bereits Wirklichkeit geworden: Nur noch zwei Siege (bei HR und zu Hause gegen Absteiger Vorwärts/Wacker) trennen sein Team von dem historischem Hattrick. In einer von vielen Ballverlusten geprägten Partie ging es erst mal sehr schwungvoll los, Sezgin Akgül hatte bereits nach dreißig Sekunden den Führungstreffer für die Gäste auf dem Fuß, aber sein Schuss strich knapp am langen Pfosten vorbei. Die Antwort der Raubvögel ließ nicht lange auf sich warten, nach feinem Zuspiel des ansonsten heute sehr blassen Markus Schwoy kam Onur Ulusoy frei aus zehn Metern zum Abschluss, aber Keeper Felix Sager parierte zur Ecke. Der bisher in dieser Saison so überragende Innenverteidiger Jan Pawletta wurde dann zur tragischen Figur, als er außen am Sechzehnmeterraum einen Pass zurück auf Torhüter Sascha Kleinschmidt spielte, dabei jedoch den im Stile eines Ivica Olic heranstürmenden Akgül übersah, der im Laufduell mit dem Schlussmann klarer Sieger blieb und den Ball ins Tor grätschen konnte (17.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff des guten Schiedsrichters Daniel Burmester hätte der amtierende Meister schon für die Vorentscheidung sorgen können, wenn nicht sogar müssen, doch erst vergab Ahmet Hamurcu nach schöner Kopfballverlängerung von Roger Stilz freistehend vor dem Tor (bzw. scheiterte an Kleinschmidt) und den anschließenden Eckball köpfte Timo Möbius an den Pfosten (43.). Auch heute hätte sich – wie schon so oft – diese Nachlässigkeit im Auslassen von Torchancen beinahe gerächt, denn nach einem Zuckerpass von Ulusoy durch die gegnerische Abwehr hindurch tauchte Florian Neumann frei vor Sager auf, doch genau im Moment seines Schussversuches sprang der Ball sehr unglücklich auf und das Leder verabschiedete sich Richtung Mittagssonne, statt im Tor zu landen. Die Fehlerquote auf beiden Seiten nahm nun merklich zu, doch während die Hausherren diese Geschenke nicht annahmen bzw. im Spiel nach vorne einfach viel zu harmlos blieben, drängten die „Ehmlinge“ auf die Entscheidung. Akgül bediente Stephan Rahn mustergültig, doch der rutschte mit dem linken statt rechten Fuß heran und vergab aus kürzester Distanz kläglich (57.). Diesem Beispiel folgend versiebte Akgül nur drei Minuten später nach schöner Vorarbeit von Jasmin Bajramovic sogar eine noch bessere Gelegenheit, bis endlich der eingewechselte Aytac Erman auf Flanke von Möbius mit dem Kopf zur Stelle war und den zweiten Treffer des Tages erzielte (69.). Der im „Tim-Wiese-Outfit“ (rosa Trikot) aufgelaufene Kleinschmidt kann dabei von einer erheblichen Teilschuld nicht freigesprochen werden, Flanken in den Fünfmeterraum sind ja eigentlich Torwartbeute. Damit war das Spiel gelaufen, Condor hätte wohl noch drei Tage gebraucht, um ein Tor zu erzielen, allerdings versuchte es Florian Niemann nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung zumindest noch mal mit einem sehenswerten Seitfallzieher (74.). Am Ende ein verdienter Sieg für die Gäste, die nach der am 23. Spieltag (am Sonntagvormittag bei Paloma!) verlorenen Tabellenführung selbige nun zur gleichen Uhrzeit zurück eroberten. Punktspielstatistik zwischen beiden Teams aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 30 Spiele: 9 Siege, 6 Remis, 15 Niederlagen, 41:61 Tore Stimmen: Bert Ehm (Trainer SC Victoria): Wir waren über die gesamte Spielzeit die aktivere Mannschaft und der Sieg ist deswegen glaube ich auch verdient. Leider haben wir eine ganze Reihe von sehr guten Torchancen nicht verwertet, das stößt heute etwas negativ auf. So mussten wir lange zittern, ein Gegentor fällt ja immer mal schnell und wir hätten mit einer langen Nase dagestanden. Als Pflichtsieg würde ich das aber nicht bezeichnen, es ist immer sehr schwer, bei Condor zu gewinnen. Letzte Saison haben wir hier 0:3 verloren und deswegen heute vor dem Spiel alles anders gemacht (Anmerkung der Redaktion: Kein Aufwärmtraining um 8.00 Uhr morgens und auch kein gemeinsames Frühstück). Im Mittelfeld haben wir viele Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren, aber Condor hat das zum Glück nicht ausgenutzt. Wir sind sehr froh über die drei Punkte und haben jetzt Bergedorf unter Druck gesetzt. Und keiner weiß besser wie ich, wie schwer es ist, unter Druck gewinnen zu müssen. Matthias Bub (Trainer SC Condor): Bert Ehm hat das richtig analysiert, das war ein verdienter Sieg für Victoria, weil sie den Sieg auch mehr wollten. Ich denke, wir haben heute ein Spiel mit einer sehr hohen Fehlerquote auf beiden Seiten gesehen und Vicky ist da einfach abgezockter und nutzt solche Fehler konsequent aus. Beide Gegentore sind durch individuelle Fehler entstanden und waren vermeidbar. In der Vorwärtsbewegung waren wir viel zu harmlos und wir müssen sehen, dass wir die letzten beiden Spiele mit ein bisschen mehr Engagement und Leidenschaft über die Bühne bringen. |
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