HSV Barmbek-Uhlenhorst: Breitkopf – Schwarzer, Kitzke, Stüve (75. Trako), Braun – Weigel, Möller-Riepe – Mellmann, Stamer (78. Wolters), Peric (82. Örs) - Hasenpusch Eintracht Norderstedt: Böse (66. Barth) – Maurer, Suaidy, Werwath, Lüdemann – Fischer, Schmedes, Kaya, Hadid – Arlioglu (57. Gehr), Yilmaz Tore: 1:0 Hasenpusch (18.), 2:0 Trako (88.) Schiedsrichter: Okun (BSV 19), schwach. Traf einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen (zumeist zum Nachteil der Gäste). Zudem stimmte die Abstimmung mit den Assistenten nicht, übersah z.B. mehrmals sekundenlang angezeigte Abseitspositionen. Machte vor dem 2:0 eine unglückliche Figur, als er bei einem Norderstedter Querpass im Weg stand. Beste Spieler: Möller-Riepe, Schwarzer, Stüve - keiner Zuschauer: ca. 180
Sein letztes Heimspiel ist vorbei, es folgt lediglich noch die Partie bei St.Pauli II am kommenden Freitag. Sechs Jahre war Peter Martens bei BU der verantwortliche Mann an der Seitenlinie - eine lange Zeit, aus der viele Bilder und Momente in Erinnerung bleiben werden. Aus sportlicher Sicht müssen hier vor allem die Verbandsligameisterschaft 2004 sowie die anschließenden Siege in der Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord genannt werden. Doch auch die anderen, die zwischenmenschlichen und nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Momente wird der scheidende Coach mit Sicherheit mitnehmen. Vor dem Anpfiff bedankte sich Manager Volker Brumm bei Martens für die engagierte Arbeit und überreichte ihm eine Auswahl dieser Bilder in Form einer Collage. Norderstedt legte eine Flasche Schampus obendrauf, und der BU-„Pöbel“ ließ den 51jährigen schon einmal hochleben. „Es war eine gelungene Zeit. Wir haben das Optimale herausgeholt, standen am Ende einer Saison nie schlechter als Platz sechs. Sind in einer immer stärker werdenden Liga jetzt Siebter“, bilanzierte Martens später stolz. Und auch Volker Brumm blickte noch einmal rundum zufrieden zurück: „Wir haben uns mit Peter Martens in einer ganz starken Oberliga Nord hervorragend verkauft. Haben auch danach für Barmbeker Verhältnisse immer Erfolg gehabt. Es war eine Traumzeit und Peter ist als Mensch top.“ Nach dem Spiel musste Martens noch minutenlang mit den Fans "die Welle machen", die anschließenden Feierlichkeiten dürften bis weit in die Nacht angedauert haben.
Dass die Mannschaft von BU im letzten Heimspiel der Saison gewillt war, den Platz als Sieger zu verlassen, war ihr von Beginn an anzumerken. In der ersten Viertelstunde hielt Norderstedt zwar noch recht gut mit, ließ sich dann aber nach und nach den Schneid abkaufen. Dazu machte, wie schon in der Vorwoche in Buchholz, die Abwehr keinen sattelfesten Eindruck. Haarsträubend der Fehler zum 0:1: Matthias Werwath spielte ohne in größerer Bedrängnis zu sein, den Ball zwanzig Meter vor dem Tor direkt in die Füße von Kevin Mellmann. Dieser nutzte die sich bietende Chance, in den Strafraum einzudringen. Seinen Schuss konnte Frederic Böse nicht weit genug zur Seite abwehren und Markus Hasenpusch hatte keine Mühe zum Führungstreffer abzustauben (18.). Im direkten Gegenzug prüfte Bülent Arlioglu Stephan Breitkopf mit einem platzierten Kopfball, doch danach war bis zur Pause fast nur noch BU am Drücker. Zwei weiteren Treffern von Philipp Stamer (24.) und Hasenpusch (27.) wurden wegen Abseits die Anerkennung verweigert, und eine Minute vor der Pause zielte Stamer aus halbrechter Position einen Flachschuss knapp am langen Pfosten vorbei.
Zu Beginn der zweiten Hälfte spielte Norderstedt wieder eine Zeit lang gut mit, war aber weiterhin nicht zwingend genug. Mustafa Hadid verpasste eine Hereingabe von Lars Lüdemann (52.), und der eingewechselte Christoph Gehr machte aus einer guten Kopfballchance viel zu wenig (62.). Nach einer knappen Stunde Spielzeit zeigten sich auch die Hausherren wieder in der Offensive. Daniel Peric zielte aus etwas mehr als zwanzig Meter zu hoch (58.) und ein Kopfball von Hasenpusch war ebenfalls zu ungenau (73.). Zehn Minuten vor Schluss war BU dann im Glück: Torwart Breitkopf versuchte einen missglückten Klärungsversuch auf eigene Faust zu reparieren, indem er außerhalb des Strafraums Momo Yilmaz attackierte und den Ball dabei mit der Hand berührte. Die Norderstedter Chance blieb zwar bestehen (auf Vorteil zu entscheiden wäre vertretbar gewesen), verpuffte allerdings. Auf Hinweis seines Assistenten unterbrach Schiedsrichter Okun die Partie dann doch noch, zückte allerdings – was großes Unverständnis auf der Norderstedter Bank hervorrief - nur Gelb.
Zwei Minuten vor Schluss fiel dann die Entscheidung, bei der Okun erneut (wenn auch unfreiwillig) mit im Blickpunkt stand. Einem Querpass von Benjamin Schmedes konnte er nicht mehr ausweichen, sodass der Abpraller bei Sebsatian Möller-Riepe landete. Dieser schickte Samin Trako auf die Reise, der die Kugel an Sven Barth vorbei ins lange Eck schoss.
Sven Barth? Richtig. Da wäre noch die Geschichte von dem Torwartwechsel den Marco Krausz Mitte der zweiten Halbzeit vornahm. Frederic Böse war nicht verletzt, wirkte beim Verlassen des Platzes erheblich angesäuert und es gab auch keinen Handschlag zwischen Trainer und Spieler. Die ungewöhnliche Erklärung des Norderstedter Trainers lautete wie folgt: „Ich habe nicht Frederic Böse ausgewechselt, sondern ich habe Sven Barth mit der Einwechslung belohnt, weil er sich nie hat hängen lassen. Ich habe die Option zu wechseln, und man kann nun einmal nicht mit zwei Torhütern spielen.“ Möglicherweise galt der Denkzettel tatsächlich weniger Böse, sondern vielmehr den übrigen Reservisten. Krausz: „Wenn ich auf meine Einwechselbank schaue, wechsele ich lieber die Leute ein, die sich einbringen. Und wenn es der Torwart ist, ist es Torwart.“ So kann man es auch sehen. Und eines ist damit klar: Es knirscht weiterhin mächtig im Norderstedter Gebälk…
Stimmen:
Marco Krausz (Trainer Eintracht Norderstedt): Wir wollten Peter Martens den Abschied so schön wie möglich machen. Das haben wir hervorragend geschafft. Ich fand uns heute noch deutlich schlechter als letzte Woche in Buchholz.
Peter Martens (HSV Barmbek-Uhlenhorst): Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich mir wünsche, dass wir uns von unseren Fans heute mit einem Sieg verabschieden. Dass wir noch mal alles geben, was drin ist. Meine Spieler haben riesig gekämpft, allerdings der Gegner auch. Es war ein Spiel, wo es richtig zur Sache ging. Aus meiner Sicht war es ein absolut verdienter Erfolg. Wir haben hinten nicht viel zugelassen und hatten gute Konterchancen. Ich bin mit dem Abschluss sehr zufrieden.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.