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22.05.2009 Wenn schon, denn schon! von Mirko Schneider
 präsentiert: FC Voran Ohe – SC Egenbüttel 7:3 (2:2) FC Voran Ohe: Katzfey – Aksu – Meyer, Tank Maric, Kaba (74. Faizi) – Kudling, El Osman – Carl – Kilic (80. Lindemann), Heidrich (69. Rasminda) Sc Egenbüttel: Steen – Müller, Schmidt, Zolfaghari, Lange – Herrmann, Schacht – Taubitz (67. K. Meyer), Sonnenschein (67. Grund) – von Bastian (81. Fölsch), Fritz Tore: 0:1 Herrmann (12., Vorarbeit Sonnenschein), 1:1 Heidrich (18., Meyer), 1:2 von Bastian (26., Taubitz), 2:2 Carl (44., Kaba), 3:2 Kilic (51., Heidrich), 4:2 Heidrich (54., Kudling), 4:3 Herrmann (66., Foulelfmeter – Aksu an Sonnenschein), 5:3 Heidrich (68., Kaba), 6:3 Lindemann (86., Tank), 7:3 Carl (90., Meyer) Schiedsrichter: Röntsch (TuS Fleestedt) – insgesamt eine ordentliche Leistung Beste Spieler: Heidrich, Kudling, Carl, Meyer – keiner Zuschauer: 50 Es gibt da so einen kritischen Herrn beim FC Voran Ohe, der den Pressekonferenzraum gerne mit einem Verweis an die Pressevertreter betritt: „Aber nicht wieder nur streicheln. Stellt mal richtig kritische Fragen. Macht mal investigativen Journalismus.“ So oder so ähnlich klingt es einem gerne entgegen und alle Hinweise, man habe durchaus schon Kritisches über den bisherigen Tabellenletzten gefragt und berichtet, prallen an seinen skeptischen Blicken und seinen spöttischen Mundwinkeln ab. Heute jedoch ergab sich die Chance, den Wächter aller Tugendhaftigkeit der vierten Gewalt im Staate zufrieden zu stellen. Peter Wiehle zeigte sich schon vor Spielbeginn enttäuscht über seine Mannschaft. Florian Tank und Björn Hamdorf aus dem alten Kader sowie die Winterneuzugänge Ryan Katzfey, Hasibullah Faizi, Samin Rasminda und Naser El Osman sagten bisher für die neue Saison zu – sonst niemand. Einige Spieler glänzten bei ihren Absagen (nach vorherigen Zusagen) laut Wiehle auch mit Erklärungen wie „Dieses Jahr muss ich erst einmal verarbeiten und spiele jetzt vielleicht eine ganze Saison gar nicht.“ Solche Erklärungen ließen Wiehle, der händeringend mit seinen Helfern eine Mannschaft für die neue Saison auf die Beine stellen will und noch Spieler sucht, nur den Kopf schütteln. An diesem Gespräch hätte man einen prima Bericht hoch ziehen können. Im Mittelpunkt: eine nach schlechter Saison in Scharen flüchtende Mannschaft (15 Spieler wurden zu Spielbeginn verabschiedet!), die sogar gegen Egenbüttel verliert. Der Haken: Ohe feierte ein verdientes Schützenfest und verabschiedete sich mit einem Traumergebnis samt einem sehr unterhaltsamen Spiel vom eigenen Publikum. Die erste Halbzeit dieses Spektakels bot zunächst noch leichte Vorteile für den SC Egenbüttel, die mit ihrer dritten Gelegenheit in Führung gingen. Jan Fritz setzte per Flankenball Tim Sonnenschein in Szene, welcher auf Henning Herrmann ablegte. Dieser machte Sven Maric nass und schob zur Führung ein. Noch eleganter ließ sechs Minuten später Edeltechniker Matthias Heidrich (ein Jammer, dass er aufhört!) seinen Gegenspieler Dennis Schmidt am Sechzehner ins leere Laufen und lupfte den Ball über Stefan Steen in den Winkel. Die Gäste spielten jedoch weiter flott nach vorne und schlugen wieder über rechts zurück. Dennis von Bastian setzte im Sechzehner Philipp Taubitz in Szene und diesmal ließ sich Manndecker Nummer 2 – Florian Tank – austanzen: 1:2. Nach dem Gesetz der Serie war nun Ohe wieder dran. Der prima aufspielende Mike Kudling setzte mit einem Pass auf links Argetim Kaba in Szene und dessen flache Eingabe fälschte Tobias Müller genau vor die Füße von Dennis Carl ab. Ersatztorwart Björn Hamdorf meinte zwar sofort „Den macht er nicht“, doch Carl bewies das Gegenteil: 2:2. Nach dem Wechsel kippte das Spiel dann völlig zugunsten der Gastgeber. Im ersten Durchgang hatten beide Teams zuzüglich ihrer Tore noch ein paar Chancen vergeben, jetzt war erstmal nur Ohe am Zug. Nach einer wunderschönen Kombination durch die Zentrale über Kudling und Heidrich knallte Ibrahim Kilic den Ball in die lange Ecke und Heidrich legte per Kopf nach einer Ecke von Kudling gleich ungedeckt aus drei Metern nach. Selim Aksus Foul an Sonnenschein ließ die Gäste per Foulelfmeter durch Herrmann zwar noch einmal herankommen, aber eben auch nicht mehr als das. Das irre 5:3 durch Heidrich per Kopf aus Minmaldistanz, als Kaba partout fünf Leute auf sich ziehen und ausdribbeln wollte und dies im zweiten Anlauf samt Musterflanke auch schaffte, war der Auftakt für eine Schlussphase, in der Egenbüttel durchaus zweistellig hätte verlieren können. Oliver Lindemann knallte noch ein sattes Pfund per Innenpfosten ins Gehäuse und Dennis Carl durfte auch noch mal aus drei Metern treffen und nebenbei vergab Ohe noch einige gute Gelegenheiten. Egenbüttels Trainer Andreas Rieckert war so bedient, dass er kaum eine Minute zum Spiel sprach und sein kurzes Statement mit den Sätzen „So darf man sich nicht präsentieren, aber ich sage lieber nichts mehr, das ist besser so“, abschloss. Peter Wiehle war natürlich stolz auf das Schützenfest zum Schluss und „bedankte sich bei allen Helfern, die uns in schwieriger Zeit immer beigestanden haben, auch in dieser Saison.“ Und der kritische Herr saß hinter mir und wartete auf den investigativen Journalismus. Die Frage an Peter Wiehle, ob er nicht doch noch sauer auf seine Mannschaft sei ob der letzten Wochen (die dieser souverän parierte, in dem er meinte, die letzten Wochen und das heutige Spiel hätten nichts miteinander zu tun), schien ihm nicht genug. Er guckte später so skeptisch wie immer… |
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